Nachdem
heute ja der Wecker schon um vier Uhr klingelte, war ja klar, dass ich nicht
gut schlafen würde. Nur als es dann so weit war, riss er mich aus dem absoluten
Tiefschlaf. Ich machte mich leise fertig und bestellte ein Uber. Die Zusage kam
schnell, das war‘s dann aber auch. Als der Typ kam, fragte er, ob ich bar oder
mit Karte zahlen wollte. Äh, weder noch, deshalb fahre ich ja mit Uber, weil
das alles so unkompliziert über die App gezahlt wird. Er meinte, das könnte man
auch ändern, ging aber nicht, also stornierte er die Fahrt. Der nächste, der
sie annahm, bewegte sich gleich mal gar nicht vom Fleck, ich wartete 10
Minuten, während denen sich das Auto nicht einen Millimeter auf der Karte
bewegte. Danke auch. Mir blieb nichts anderes übrig als zu stornieren, was mich
40 Pesos (also etwa 60ct) kostete, weil der Fahrer ja schon unterwegs war… Da
fühlt man sich ein klein wenig verarscht. Hab mir das Geld gerade von Uber
zurückgeholt, aber der Typ bekommt es vermutlich trotzdem. Scheint wohl eine
Masche zu sein, längere Fahrten anfordern und dann nicht kommen…
Also
musste ich mir im Hostel ein Taxi bestellen, das war aber super schnell da und
der Fahrer war echt super nett. Letztendlich war es auch kaum teurer und kurz
nach 5 war ich am Flughafen El Palomar. Da fliegen nur zwei Billig-Airlines und
es war schon ordentlich was los. Check-In ging super schnell, der
Sicherheitscheck auch, volle Wasserflaschen sind hier kein Thema… Im
Boarding-Bereich war ein riesiges Gedränge, es gibt quasi nur einen einzigen Bereich
für 5 Gates. Ich war zum Glück sehr früh und bekam noch ohne Anstehen einen
Cappuccino und Saft und sogar einen Tisch dazu.
Gegen
halb 7 begann das Bording und pünktlich um 7 waren wir unterwegs. War ja süß,
vor der Sicherheitsansage fragte die Stewardess, wer denn zum ersten Mal
fliegt, es meldeten sich tatsächlich 11 Leute und die bekamen dafür einen
Applaus. Bei der Landung bemerkte man aber, dass wir in einem totalen
Touri-Flieger saßen, denn der Pilot bekam auch einen…
Um
kurz nach 9 landeten wir also bei strahlendem Sonnenschein, aber nur 13° in
Bariloche im Lake District. Mein Rucksack war schnell da, doch dann kam, womit
ich nicht gerechnet hatte. Obwohl ich immer noch im gleichen Land war, wurde
das Gepäck auf Obst und andere frische Lebensmittel kontrolliert. Also mussten
Apfel und Birne schnell noch gegessen werden. Kam doch so ein Fuzzi und meinte,
ich solle jetzt zum Durchleuchten und mein Obst wegwerfen. Äh nee! Dann müsst
ihr mich schon früher durchleuchten und nicht erst hier, ich schmeiße doch
keine gesunden Lebensmittel weg, wenn ich schon mal welche habe!
Raus
aus dem Airport und rein in die Busschlange, da tat sich aber nichts, also
beschlossen meine Sitznachbarn aus dem Flugzeug und ich, uns ein Taxi zu
teilen. Was auch gut war, weil mein Hostel etwas außerhalb, dafür aber genial
direkt am See liegt. Green House, der Name ist hier Programm, das Haus ist
grün! Auf dem Sofa sitzend blickt man auf den See. Ich wurde mal wieder super
nett empfangen, konnte auch gleich in mein Zimmer. Gemütlich und eng unterm
Dach, mein oberes Stockbett ist direkt unter der Dachschräge, kuschelig! Danach
gab es eine Karte der Umgebung mit unglaublich vielen Empfehlungen, was man
alles machen kann. Viele teure Sachen (Wind-, Kitesurfen, SUP, Reiten (genau
meins), Paragliding), aber auch Wandern oder Radfahren mit tollen
Aussichtspunkten. Außerdem liegt eine Wetterkarte aus, die empfiehlt, was an
den verschiedenen Tagen am meisten Sinn macht.
Ich
wollte den Tag ja eigentlich total entspannt angehen, aber gut, ich bin ja
flexibel. Zunächst mal erfuhr ich, dass man hier die gleiche Buskarte braucht
wie in BA, gut dass ich die gestern den beiden Mädels aus meinem Dorm geschenkt
habe… Also führte mich mein erster Weg 20 Minuten zwischen Straße und See in
die Stadt, um mir eine neue zu kaufen (auch noch teurer hier!). Dann entdeckte
ich ein nettes kleines Cafe (mein Apostroph ist kaputt, das Plus und Druck
auch, falls mir jemand einen Tipp geben kann, woran das liegt und was ich tun
kann, dann schreib ich Cafe wieder richtig…). Dort gab es Cappuccino und ein
großes Sandwich, wovon ich die Hälfte mitnahm.
Gestärkt
ging es zum Bus, der am Hostel vorbei fuhr und mich zum Ausgangspunkt einer
kleinen Wanderung brachte. Mein Ziel war der 1050m hohe Cerro Campanario
(Seelevel ist hier auf 800m, als nix schlimmes). Dort gibt es auch einen
Sessellift, der war wohl das Ziel der beiden Asiaten, die mit mir ausstiegen.
Sie hatte Flipflops an… Leider (ooooh) fuhr diese nicht, wer rauf wollte,
musste laufen. Die Asiaten waren nicht mehr gesehen… Ich hatte aber eh nichts
anderes vor, also ging es steil (und zwar richtig steil) bergauf.
Da der Weg sehr
staubig war, war das gar nicht so einfach, weil man immer rückwärts rutschte. Der
Weg war aber echt nicht lange, nach einer halben Stunde war ich oben. Der Ausblick
war der Hammer! Ich wusste gar nicht, wohin ich kucken sollte, in allen
Richtungen Wasser (ein und derselbe See, glaube ich), schneebedeckte Berggipfel,
dazu dieser blaue Himmel, Wahnsinn!
Ziemlich genau vier Monate nach Reisebeginn
bin ich endlich dort angekommen, wo ich hinwollte, weswegen ich überhaupt ein
Sabbatjahr machen wollte. Nicht so, dass die letzten Wochen nicht toll waren,
aber das hier, ja, deshalb bin ich unterwegs!
Am
Gipfelkreuz war kein Mensch, die meisten kamen nur bis zum Getränkestand… So
war ich hier ziemlich alleine. Danach suchte ich mir ein windgeschütztes
Plätzchen, in der Sonne war es dann (trotz 16°) echt heiß.
Ich blieb ne ganze Stunde
oben und genoss Sonne und Aussicht, bevor ich wieder runter stieg. Gipsy kannte
da noch einen anderen Weg und den wollte ich nehmen. Er begrüßte mich
freundlich mit einem „NO Avanzar“, das ich ebenso freundlich ignorierte. Während
auf dem anderen Weg doch einiges los war, begegnete ich hier niemandem.
Außerdem war der Weg etwas weiter und dadurch deutlich flacher, gerade abwärts
angenehmer zu laufen.
Er
endete in der Nähe von etwas, was ich als Jugendherberge mit Erlebnispädagogik bezeichnen
würde. Einige Schulklassen waren mit lustigen Teamwettkämpfen beschäftigt. Sah
stark nach teambildenden Maßnahmen aus, aber echt richtig cool und alle waren
begeistert bei der Sache.
Nachdem ich noch eine Zeit lang zugeschaut hatte,
lief ich weiter zur Hauptstraße, um mit dem nächsten Bus zurückzufahren. Gegen fünf
war ich wieder am Hostel, ging aber noch kurz ans Wasser.
Ganz schön eisig! Aber
meine Füße und Waden waren sowas von staubig… Dort las ich noch etwas, dann
wurde es im Wind aber frisch und ich setzte mich noch kurz vors Hostel, bevor
ich in die Dusche sprang, um auch den Rest zu entstauben.
In
meinem Dorm sind lauter nette Mädels, hier sind halt einfach nur Backpacker,
das merkt man. Sauber ging es auf die Couch mit Seeblick zum Blog schreiben.
Um 9 gab es Abendessen, der "Küchenchef" des Hostels hatte aufgezaubert: Vorspeise: Rucola mit Spargel, Zwiebel und Dressing, Hauptgang: Dreierlei Tacos (mit Kichererbsen, mexikanisch und mit gebackenem Blumenkohl),
Nachtisch: Birne in Rotweinsoße mit Walnüssen. Der Hammer! Um halb 11 waren alle satt und glücklich und ich purzelte ins Bett. Gute Nacht
Um 9 gab es Abendessen, der "Küchenchef" des Hostels hatte aufgezaubert: Vorspeise: Rucola mit Spargel, Zwiebel und Dressing, Hauptgang: Dreierlei Tacos (mit Kichererbsen, mexikanisch und mit gebackenem Blumenkohl),
Nachtisch: Birne in Rotweinsoße mit Walnüssen. Der Hammer! Um halb 11 waren alle satt und glücklich und ich purzelte ins Bett. Gute Nacht
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