Samstag, 28. September 2019

28.09.19 - Samaipata, ich arbeite mich in die Höhe


Die letzte Nacht in Santa Cruz schlief ich nochmal gut, wachte aber früh (kurz vor acht erst!) mit völlig zerstochenen Beinen auf. Ist mir ein absolutes Rätsel, die waren im Gegensatz zum Oberkörper eigentlich unter der Decke. Aber gestern Abend hatte ich noch nicht so viele Stiche! Ich frühstückte um 9 zusammen mit einer deutschen und meiner englischen Zimmerkollegin Emily, alle drei waren wir – just in case – mit unseren Kindlen ausgestattet ;-) Danach wurde gepackt und um 10 verabschiedete ich mich von Katze und Herrchen. War echt toll hier. Stefan erklärte uns noch, wo wir die Shared Taxis finden, dann starteten Emily und ich mit einem Uber.
An der Haltestelle für Taxis nach Samaipata waren wir minimal zu spät, eines fuhr gerade ab. Aber nach etwa einer halben Stunde Wartezeit waren um kurz nach 11 Uhr 7 Leute zusammen und die Fahrt konnte beginnen. Mit an Bord bzw. auf dem Dach gefühlt 1000 Klorollen und Mini-Chipstüten, die eine unserer Mitfahrerinnen in Samaipata verkauft. Die Strecke aus der Stadt raus zog sich, genau wie gestern, unglaublich viel Verkehr.
Endlich draußen ging es dann deutlich schneller. Nach einiger Zeit wurde die Umgebung echt hübsch. Bergig, alles bewaldet und die Straße stieg mehr oder weniger steil und kurvig an. Kurz vor zwei waren wir in Samaipata auf 1600-1800m Höhe. Erst dachte ich ja, Wiki ist sich mit der Höhe nicht ganz sicher, aber jetzt glaube ich, diese Angabe liegt an den ganzen Bergen im Ort…

Das Taxi hielt auf dem „Main Square“, also dem Dorfplatz. Wunderschön mit vielen Pflanzen und Bänken und vielen Cafés und Restaurants drum herum. Aber auch sehr touristisch, trotzdem mit ländlichem, entspannten Charakter. Mein Hostel war keine 5 Minuten entfernt. 



Hostal Vagabundo ist ein gemütliches kleines Ding, ziemlich basic und auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber völlig ausreichend für meine Zwecke. Und recht sauber. Nachdem ich meine Nationalität preisgegeben hatte, wurde ich auf Deutsch begrüßt, der Hausherr ist Deutscher, auch wenn er kaum in Deutschland gelebt hatte.
Da ich hier drei Nächte bleiben will, bekam ich gleich das Angebot gemacht, dass die 4. Nacht dann gratis ist. Und das bei einem Preis von 6,50€ pro Nacht im halbleeren Viererdorm inkl. Frühstück! Meine definitiv günstigste Unterkunft bisher. Dazu gab es ein fünfseitiges Handout auf Deutsch über den Ort, Restaurants, Transport, … Ich bezog mein Bett im AC-freien Zimmer und sprang vielleicht zum letzten Mal in mein Kleidchen. Es ging ein frischer Wind, aber es war doch noch warm hier.

Dann ging’s hinaus auf der Suche nach einem guten Kaffee. Der erste Versuch beim empfohlenen „Landhaus“ schlug fehl, die Mama war nicht da und die ist für die Verköstigung zuständig. Damit drehte ich um und lief zum Hauptplatz. Ich endete am Tisch eines hier lebenden Österreichers bei Cappuccino und Mocca-Tarte. Dazu gab es einige gute Empfehlungen. Dort traf ich dann auch auf Emily. Gemeinsam machten wir uns auf die Suche nach einer Touragentur für einen Ausflug in den Nebelwald im Amboro-Nationalpark. Es war halb vier und irgendwie hatten fast alle Agencies geschlossen. Wir fanden zwei, da wir aber erst übermorgen fahren wollen, hatten beide noch keine Mitfahrer. Wir hinterließen unsere Nummer, um Nachricht zu bekommen, falls sich welche ansammeln. Mehr Mitfahrer, besserer Preis… Müssen wir morgen nochmal checken.


Dann gingen wir in ein total schnuckeliges kleines Café, ich hatte einen leckeren Saft, Emily einen leckeren Kuchen. Um halb 6 wurde es mir dann tatsächlich zu kalt, ich ging zum Hostel zurück und checkte noch zwei weitere Agenturen, die inzwischen auf hatten.
Im Hostel unterhielt ich mich mit einem Mädel aus Santa Cruz, die in meinem Dorm ist und mich auf 25 geschätzt hat (#herzaugensmiley). Jetzt ist es kurz vor 7 und ich tippe Blog auf meinem Bett. Muss dann nur mal zum Upload nach unten gehen. Draußen ist es inzwischen echt kühl, lange Hose und Pulli sind angesagt. Hier ist alles offen, also Dusche und Toilette sind nicht in geschlossenen Räumen erreichbar, wird nach dem Duschen später echt frisch ;-) So, kurze Pause, später schreib ich weiter…
Vorhin gab’s dann meine restlichen Nudeln von vorgestern vorm Zimmer, war inzwischen schon ganz schön kalt. Dann ging’s runter in die kleine gemütliche Hostelbar. Ich trank ein Prost und unterhielt mich ne ganze Zeit lang, erst mit Chef Tom und dann noch mit Clara, einer Backpackerin, die hier arbeitet. Jetzt ist es Viertel 10, von draußen kommt’s ganz schön kalt und die Moskitos umkreisen mich. Werde dann mal noch durch die Dusche springen und mich dann in mein Bett kuscheln.


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