Gestern
Nacht hab ich gar nicht gefroren, dank meiner Skiunterwäsche unter der
doppelten Decke war’s richtig warm ;-) Um 7 musste ich aufstehen, beim
Frühstück traf ich auf zwei andere Deutsche, die witzigerweise meinen Namen
kannten. Hatte ich mich gestern im Museum nämlich vor ihnen in die Liste
eingetragen ;-) Ich aß schnell etwas Obst und eine Schüssel Müsli (Fehler, das
war nur Zucker), um halb acht wurde ich abgeholt und 50m zur Tour-Agentur
gebracht, wo ich bis 8 Uhr warten musste bis es los ging. Echt klasse, hätte
man mir auch sagen können, komm um 8 die Straße hoch…
Die
Fahrt ging los und wir standen uns so durch Manaus. Bis wir an den beiden
weiteren Stopps alle eingesammelt hatten (insgesamt waren wir 9) und hinter dem
Flughafen die Stadt verließen, war es halb 10. So viel zum Thema, 1h 40Min bis
zum Ziel… Ich hatte zum Glück ja lange Kleidung für den Bus dabei… Vom
Stadtende waren es dann noch gut 100km bis Presidente Figueiredo, eine kleine
Stadt im Norden (da muss ich wohl schon durchgefahren sein…). In der Stadt
angekommen, wurde in aller Ruhe getankt, alle außer mir verschwanden gefühlt
ewig, um was einzukaufen und unser Guide kaufte Wasser. Das muss man sich jetzt
mal durch den Kopf gehen lassen: Für 24 0,5l Flaschen wurden 10kg Eis gekauft,
damit die armen Touris auch ja immer eisgekühltes Wasser trinken können! Das
ist doch voll der Wahnsinn! (Ich hab auch heute brav aus meiner eigenen Flasche
getrunken.
Kurz
nach 11 waren wir dann doch schon am Startpunkt. Und meine Befürchtungen wurden
war, hier waren einige Touri-Busse angekarrt worden… Außer mir waren alle in
meiner Gruppe perfekt für eine kleine Wanderung zu einer Höhle durch den
Dschungel ausgestattet. Nur ich Depp trug Turnschuhe statt wandertauglicher
Flipflops. Wobei diese ganzen Tussen, die außerdem nur mit Handtäschchen und
Handy ausgerüstet waren, vermutlich auch noch viel schlechter zu Fuß gewesen
wären, wenn ich mit ihnen Schuhe getauscht hätte. In einem unglaublichen
Schneckentempo bewegten wir uns durch den, für Touris hergerichteten
Nicht-mehr-Regenwald. Dazwischen mussten unendlich viele schrecklich gestellte
Instagramm-Fotos gemacht werden, das dauerte… Ich bezweifle aber, dass die viel
gesehen haben jenseits ihres Handydisplays. Irgendwann fing die vor mir dann
voll an zu kreischen, war sie doch mit ihren Wanderschuhen genau in eine
Ameisenstraße getreten. Augen auf, sag ich nur…
Schließlich
kamen wir zu einer ganz netten Höhle, aber nichts besonderem. Doch gut genug
für weitere Fotosessions.
Da drin stand man knöcheltief im Wasser, ab sofort
war ich also barfuß unterwegs, lief sich aber sehr angenehm. Auch wenn der
Guide mich mehrfach fragte, ob ich nicht wieder meine Schuhe anziehen wollte.
Dann kamen wir zu einer weiteren höhlenartigen Stelle, dort tropfte ein wenig
Wasser von der Decke (gerade genug zum Duschen). Hier wurde gebadet, Fotos
gestellt und ich hoffte, dass das doch bitte jetzt nicht der Wasserfall ist…
Danach
gings noch etwa eine halbe Stunde weiter, dieses Mal leicht bergauf, wieder
zurück zu unserem Bus. Vermutlich haben wir uns in dieser guten Stunde nicht
mal 3km weit bewegt…
Nach
so viel Anstrengung mussten wir uns stärken und wurden – wie alle anderen Busse
auch – in die Stadt gekarrt, wo es eine ganze Reihe Buffet-Touri-Restaurants
gibt. Für Veggies hieß das Reis, Bohnen, trockene Spaghetti und Salat. Mit
Dressing, leider aber auch mit Koriander…
Danach
sagte der Guide, wir hätten noch 15 Minuten Zeit Fotos zu machen. Da erst sah
man, dass wir direkt am Fluss sind und es mitten im Ort auch einen kleinen Wasserfall
gibt. Hätte der das mal eher gesagt, wäre ich gar nicht erst zum Mittagessen
gegangen…
Jetzt
endlich fuhren wir zum „echten“ Wasserfall. Auch hier waren leider
Menschenmassen (ok, ist halt auch Samstag, waren also auch viele Einheimische
zusätzlich). Der Wasserfall war jetzt schon ganz nett, wer noch nicht viele
erlebt hat, mag es toll finden, wenn man allein dort wäre, wie ich das ja schon
öfters erlebt hatte, wäre es das auch.
So aber war’s halt einfach voll und für
mich kein Platz für viele Fotos. Zum Baden war es aber ganz angenehm
erfrischend und es gab eine kleine Trapez-Schaukel, mit der man sich ins Wasser
schwingen konnte. Die Zeit dort war auch verglichen mit allem anderen viel zu
kurz, vielleicht mal ne Stunde, dann ging es auch schon wieder zurück. War ja
auch schon halb 5.
Die
Fahrt heimwärts erschien mir schneller, aber auch kälter. Immerhin hatte ich im
Gegensatz zu allen anderen keinen nassen Badeanzug mehr an. Alle froren, aber
glaubst du, einer käme mal auf die Idee zu fragen, ob man die AC etwas runter
drehen könnte? Nee, man klappert gemeinsam weiter mit den Zähnen.
Um
7 war ich im Hostel, wärmte mich kurz auf, bevor es in einem kalten Uber zum
Geocaching-Event ging. Gibt’s hier scheinbar monatlich für eine Cacherfamilie
und Kelax mit Frau. Wir waren in einem syrischen Imbiss mit leckeren Falafel
und solchen Sachen, gut und günstig, war ein netter Abend. Jetzt ist es 10, ich
lieg im Hostelbett und die AC kommt mir gerade gar nicht so kalt vor… Aber ich
will ja nichts verschreien. Gute Nacht!
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