Samstag, 14. September 2019

14.09.19 - Wasserfall und Co. mit Smobie-Schnicksen



Gestern Nacht hab ich gar nicht gefroren, dank meiner Skiunterwäsche unter der doppelten Decke war’s richtig warm ;-) Um 7 musste ich aufstehen, beim Frühstück traf ich auf zwei andere Deutsche, die witzigerweise meinen Namen kannten. Hatte ich mich gestern im Museum nämlich vor ihnen in die Liste eingetragen ;-) Ich aß schnell etwas Obst und eine Schüssel Müsli (Fehler, das war nur Zucker), um halb acht wurde ich abgeholt und 50m zur Tour-Agentur gebracht, wo ich bis 8 Uhr warten musste bis es los ging. Echt klasse, hätte man mir auch sagen können, komm um 8 die Straße hoch…
Die Fahrt ging los und wir standen uns so durch Manaus. Bis wir an den beiden weiteren Stopps alle eingesammelt hatten (insgesamt waren wir 9) und hinter dem Flughafen die Stadt verließen, war es halb 10. So viel zum Thema, 1h 40Min bis zum Ziel… Ich hatte zum Glück ja lange Kleidung für den Bus dabei… Vom Stadtende waren es dann noch gut 100km bis Presidente Figueiredo, eine kleine Stadt im Norden (da muss ich wohl schon durchgefahren sein…). In der Stadt angekommen, wurde in aller Ruhe getankt, alle außer mir verschwanden gefühlt ewig, um was einzukaufen und unser Guide kaufte Wasser. Das muss man sich jetzt mal durch den Kopf gehen lassen: Für 24 0,5l Flaschen wurden 10kg Eis gekauft, damit die armen Touris auch ja immer eisgekühltes Wasser trinken können! Das ist doch voll der Wahnsinn! (Ich hab auch heute brav aus meiner eigenen Flasche getrunken.
Kurz nach 11 waren wir dann doch schon am Startpunkt. Und meine Befürchtungen wurden war, hier waren einige Touri-Busse angekarrt worden… Außer mir waren alle in meiner Gruppe perfekt für eine kleine Wanderung zu einer Höhle durch den Dschungel ausgestattet. Nur ich Depp trug Turnschuhe statt wandertauglicher Flipflops. Wobei diese ganzen Tussen, die außerdem nur mit Handtäschchen und Handy ausgerüstet waren, vermutlich auch noch viel schlechter zu Fuß gewesen wären, wenn ich mit ihnen Schuhe getauscht hätte. In einem unglaublichen Schneckentempo bewegten wir uns durch den, für Touris hergerichteten Nicht-mehr-Regenwald. Dazwischen mussten unendlich viele schrecklich gestellte Instagramm-Fotos gemacht werden, das dauerte… Ich bezweifle aber, dass die viel gesehen haben jenseits ihres Handydisplays. Irgendwann fing die vor mir dann voll an zu kreischen, war sie doch mit ihren Wanderschuhen genau in eine Ameisenstraße getreten. Augen auf, sag ich nur…

Schließlich kamen wir zu einer ganz netten Höhle, aber nichts besonderem. Doch gut genug für weitere Fotosessions. 

Da drin stand man knöcheltief im Wasser, ab sofort war ich also barfuß unterwegs, lief sich aber sehr angenehm. Auch wenn der Guide mich mehrfach fragte, ob ich nicht wieder meine Schuhe anziehen wollte.

Dann kamen wir zu einer weiteren höhlenartigen Stelle, dort tropfte ein wenig Wasser von der Decke (gerade genug zum Duschen). Hier wurde gebadet, Fotos gestellt und ich hoffte, dass das doch bitte jetzt nicht der Wasserfall ist…

Danach gings noch etwa eine halbe Stunde weiter, dieses Mal leicht bergauf, wieder zurück zu unserem Bus. Vermutlich haben wir uns in dieser guten Stunde nicht mal 3km weit bewegt…
Nach so viel Anstrengung mussten wir uns stärken und wurden – wie alle anderen Busse auch – in die Stadt gekarrt, wo es eine ganze Reihe Buffet-Touri-Restaurants gibt. Für Veggies hieß das Reis, Bohnen, trockene Spaghetti und Salat. Mit Dressing, leider aber auch mit Koriander…
Danach sagte der Guide, wir hätten noch 15 Minuten Zeit Fotos zu machen. Da erst sah man, dass wir direkt am Fluss sind und es mitten im Ort auch einen kleinen Wasserfall gibt. Hätte der das mal eher gesagt, wäre ich gar nicht erst zum Mittagessen gegangen…
Jetzt endlich fuhren wir zum „echten“ Wasserfall. Auch hier waren leider Menschenmassen (ok, ist halt auch Samstag, waren also auch viele Einheimische zusätzlich). Der Wasserfall war jetzt schon ganz nett, wer noch nicht viele erlebt hat, mag es toll finden, wenn man allein dort wäre, wie ich das ja schon öfters erlebt hatte, wäre es das auch. 

So aber war’s halt einfach voll und für mich kein Platz für viele Fotos. Zum Baden war es aber ganz angenehm erfrischend und es gab eine kleine Trapez-Schaukel, mit der man sich ins Wasser schwingen konnte. Die Zeit dort war auch verglichen mit allem anderen viel zu kurz, vielleicht mal ne Stunde, dann ging es auch schon wieder zurück. War ja auch schon halb 5.
Die Fahrt heimwärts erschien mir schneller, aber auch kälter. Immerhin hatte ich im Gegensatz zu allen anderen keinen nassen Badeanzug mehr an. Alle froren, aber glaubst du, einer käme mal auf die Idee zu fragen, ob man die AC etwas runter drehen könnte? Nee, man klappert gemeinsam weiter mit den Zähnen.
Um 7 war ich im Hostel, wärmte mich kurz auf, bevor es in einem kalten Uber zum Geocaching-Event ging. Gibt’s hier scheinbar monatlich für eine Cacherfamilie und Kelax mit Frau. Wir waren in einem syrischen Imbiss mit leckeren Falafel und solchen Sachen, gut und günstig, war ein netter Abend. Jetzt ist es 10, ich lieg im Hostelbett und die AC kommt mir gerade gar nicht so kalt vor… Aber ich will ja nichts verschreien. Gute Nacht!

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