Mittwoch, 25. September 2019

25.09.19 - Santa Cruz ganz entspannt


Falls ich müde aussehen, könnte daran liegen, dass ich das auch bin!

Um kurz nach 6 war ich also im Hostel. Völlig unkompliziert wurden mir Bad, Couch und Hängematte angeboten. Ich sprang in die Dusche und danach auf die Couch. Der supernette Besitzer Stefan zeigte mir alles und ich bekam sogar ein kostenloses Frühstück, das nenn ich echt mal super Service!
Verglichen mit meinem letzten Frühstück fiel dieses eher klein aus. Brot mit Marmelade und Margerine, Ei und eine große Ladung (eher europäisches) Obst. Danach verzog ich mich nochmal auf die Couch.
Gegen halb 11 raffte ich mich dann aber doch mal auf. Stefan löste den Großteil meiner Probleme/Fragen im Handumdrehen (Laundry, Busse, Tagesplanung) und wir suchten nach einem Kameraladen, wo ich mein Objektiv checken bzw. ein neues kaufen könnte. Dann startete ich mit Uber dorthin. Draußen war es ziemlich grau und angenehm temperiert (Kleidchen ohne zu schwitzen). Der Laden war ziemlich klein, in einer großen Shopping Mall, ich hatte nur wenig Hoffnung. Ich schilderte mein Problem, zeigte, dass das Teleobjektiv funktioniert, wechselte dann zum Standardobjektiv und wollte zeigen, dass nun nichts mehr geht. Aber es ging! Als wäre nie was gewesen! Ich machte ein Testbild, schaltete die Kamera aus, entfernte das Objektiv, setzte es wieder auf, alles ging! Der Hammer, die schnellste und günstigste Reparatur aller Zeiten!

Glücklich und zufrieden lief ich Richtung Stadtzentrum und nahm am nächsten Geldautomaten gebührenfrei einen Stapel Banknoten im Gegenwert von knapp 200€ an mich. Dann lief ich durch einen Markt, in dem es v.a. Lebensmittel und kleine Imbisse gab. Ich kaufte mir für nicht mal 1€ einen leckeren Orangen-Erdbeer-Saft und ein etwas trockenes Empanada mit Käse. 


Dann gings weiter zum Hauptplatz, wo ich auf Stefans Empfehlung einen bestimmen Handy-Shop suchte, um mir für Uber eine Sim-Card zu besorgen. Für 10 Bolivianos, also 1,50€ gab es, gegen Vorlage meines Persos und etwas Papierkram eine Sim-Card. Zum Telefonieren müsste ich wohl erst noch Geld aufladen, aber das Internet funktioniert. Angeblich für 4 Wochen! Kann ich eigentlich noch nicht so recht glauben, mal abwarten…
Nachdem das erledigt war, stolperte ich doch glatt über etwas, womit ich hier gar nicht gerechnet hatte: Ein Açai-Shop! Nachdem ich ziemlich müde war, ging’s aber erstmal zum gegenüber liegenden Starbucks. Bin ja kein so großer Fan davon, aber da weiß man immerhin, dass auch Cappuccino drin ist, wenn das außen drauf steht. Ohne Schnickschnack wie süße Milch oder eklige süße Sprühsahne. Dafür auch zu ansatzweise deutschen Preisen.

Mit dieser Energie drehte ich eine kurze Runde über den Hauptplatz und landete beim Açai. Lecker, mit einem großen Berg Obst oben drauf. Das weiße ist kein Käse (wir sind ja nicht in Kolumbien), sondern Kokosnuss.

Gegen 2 gings erstmal zum Hostel, zu Fuß vielleicht 10 Minuten vom Platz entfernt. Ich zahlte mein Bett (hier bin ich wieder bei unter 10€ die Nacht) und bezog dieses postwendend. Das Zimmer ist genauso schön und sauber wie das restliche Hostel. Ein 4er-Mädelsdorm, momentan sind wir zu zweit, mit riesigem Bad. Und der Besitzer Stefan ist auch einfach super, so was von hilfsbereit und freundlich, dass man schon fast ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man was will, weil er einem so sehr helfen will. War total begeistert von meinem Rucksack, dabei ist er selbst mit dem Auto quer durch Afrika gereist und wohl auch schon durch die halbe Welt gelaufen.
Ich legte mich auf jeden Fall mal ne Zeit lang ins Bett. Gegen halb 5 startete ich nochmal zur Kathedrale, die hatte vorhin nämlich Mittagspause. War ganz nett, aber auch nichts Besonderes. 

Man konnte für 3 Bolivianos auch auf den Glockenturm, wo man einen recht guten Blick auf die Stadt hat. Leider war es halt immer noch ziemlich bedeckt. Danach schlenderte ich noch etwas durch die Gegend und setzte mich dann wie die vielen Einheimischen auf eine der zig Bänke auf der Plaza del 24 Septiembre. Oh, der war ja gestern! Ich las mal weiter den bolivianischen Lonely Planet quer, um auszuchecken, wo ich die nächsten Wochen überall hin will.
Zum Abendessen ging es dann in eine Pizzeria, die top Empfehlungen auf Tripadvisor hat. War auch echt die beste Pizza, die ich in den letzten Wochen hatte. 5 Queso, sehr dünn, knusprig und definitiv aus dem Steinofen. Das einzig unitalienische ist halt die Serviertechnik auf dem Tablett mit Tortenheber, die hier so üblich ist. Ich hatte ganz schön zu kämpfen. Zur Pizza gab es ein bolivianisches Bier in einer hier unnormalen 0,5l Flasche und zwar mit Bügelverschluss! Das Bier heißt Prost und darauf ist zu lesen, nach dem deutschen Reinheitsgebot… ;-) Hatte auch einen deutschen Preis (gut 3 €, die Pizza 9€). Hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Danach lief ich zurück zum Hostel, duschte und setzte mich auf die Couch. Die war schon besetzt, auch hier gibt es einen zuckersüßen kleinen Kater! Jetzt ist es 9 Uhr und mir fallen die Augen zu, war ein langer Tag. Werde dann wohl mal ins Bett gehen, buenas noches!


Da wurden mal eben vier Fernseher aus dem Bus aus- und auf ein Taxidach aufgeladen. Vermutlich gibt es hier direkte Busverbindungen nach Paraguay... Das ist quasi der Fidschi-Markt Südamerikas...

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