Freitag, 27. September 2019

27.09.19 - Ein so gar nicht fauler Tag mit dem ??. Wasserfall


Gestern war ich um 10 im Bett und hab noch etwas gelesen. Eingemummelt unter der dicken Kuscheldecke, die AC war an… Nachts wurde es wärmer, früh war es ironischerweise außen kühler als innen… Und v.a. war die Luft einfach viel frischer. Dabei haben wir hier ja sogar doppelte Türen. Eine normale und eine als Moskitonetz.
Um kurz vor 7 stand ich auf, packte gar fertig und ging runter zum Frühstück. Gegen dreiviertel acht starteten Stefan, die zwei Schweizer und ich. Der Bus fuhr zehn Blocks weiter ab. Unterwegs kamen wir am Denkmal für den Mittelpunkt Südamerikas vorbei. Komisch, mir war so, als wäre ich da vor etwa 10 Tagen schon mal gewesen. 1000km weiter östlich… Sehr suspekt. Wir kauften noch ein paar Sachen zum Essen, darunter was ziemlich leckeres von einer tollen Bäckerei mit ganz viel Käse drin.
Mit dem Bus ging es eine gute Stunde südwestlich aus der Stadt hinaus. Dreiviertel der Strecke hingen wir in der Stadt im Stau, dann ging‘s zügig hinaus. Am Ziel angekommen lud uns Stefan erstmal bei so einer bolivianischen Mami auf ein typisches Getränk ein mit ganz viel Zucker, Zimt und einem getrockneten aufgeweichten Pfirsich drin. Gar nicht so schlecht, nur etwas zu warm.

Dann ging der Marsch los, 3-4h Wanderung waren angesagt. In den Amboro-Nationalpark hinein. Was ich leider nicht wusste, wir liefen fast die komplette Strecke entlang der Offroad-Straße. Da ist zwar kein Verkehr, aber es war doch eher langweilig, landschaftlich, und auch meist in der prallen Sonne. Nach einer kurzen Strecke mussten wir einen Fluss durchqueren. Stefan besorgte uns ein paar lange Äste und erklärte uns, wie wir mit deren Hilfe sicher hinüber kämen. Dann stellte sich aber heraus, dass das Wasser mir maximal bis zum Knie ging, also total entspannt.

Danach gaben die drei Herren Gas und ich stapfte mit meinen zu kurz geratenen Beinen hinterher. Ich bin jetzt ja echt niemand, der langsam unterwegs ist, aber das war schon ganz schönes Power-Walking für mich! In der Mitte der Wegstrecke machten wir eine Pause und aßen eine Kleinigkeit (wie jetzt, Mitte???). Dann ging’s im Stechschritt weiter. Kurz vorm Ziel kürzten wir entlang eines Baches ab. Da wurde das Tempo langsamer, dafür waren meine Schuhe danach durch. Naja, die wollte ich ja eh mal waschen ;-)
Nach vier Stunden (und bestimmt 20km) waren wir am Ziel, dem Espejillo. Wir zahlten 20 Bolivianos Eintritt und es war recht wenig los bzw. es verteilte sich gut. Hier sind steil übereinander angeordnet verschiedene, teils sehr tiefe Wasserbecken im Fels, dazwischen kleinere Wasserfälle oder –Rutschen. 


Ganz oben kommt dann der Wasserfall in ein großes Becken gesprudelt. Sehr schön, sehr erfrischen und vor allem: sehr verdient!


Wir verbrachten bestimmt zwei Stunden hier, ich wusch meine Schuhe gleich richtig, dann plantschte ich etwas und ließ mich in der Sonne trocknen. 

Gegen halb 5 machten wir uns auf den Rückweg, aber dieses Mal mit einem Pick-Up-Sammeltaxi. Ging doch ein wenig schneller. Um 5 standen wir an der Hauptstraße und kurz darauf waren wir in einem recht vollen Bus. Jetzt hatte meine Körpergröße ihre Vorteile, während die Jungs leicht verbogen da standen, passten meine 1,67m genau hinein! Doch bald bekamen wir Sitzplätze (ich ließ den Herren den Vortritt, das konnte man sich echt nicht mit ansehen).
Um halb 7 waren wir wieder im Zentrum, ich stieg etwas früher aus, weil ich direkt noch einen Açai wollte zum Abendessen. Also gings zielstrebig zu meinem Açai-Shop von vorgestern. Dieses Mal gabs eine Bowl mit Banane, Kiwi und Mango. Anders als in Brasilien spart man hier nicht mit dem Obst, da ist ein ausgewachsener Obstsalat oben drauf!

Wenn mir mein Job nicht echt Spaß machen würde, ich würde echt nen Açai-Laden in Hof aufmachen! Mit verschiedenen Bowls, Smoothies, Säften, … So ungefähr das Angebot in diesem Laden hier, fast besser als in Brasilien!
So gestärkt ging’s ins Hostel zurück. Ich unterhielt mich kurz mit meiner neuen 3. Mitbewohnerin, die hat gerade das gemacht, was ich die nächsten Tage vorhabe. Dann ging‘s durch die Dusche und es gab ne ordentliche Ladung Apres-Sun. Gab noch mal gut Farbe heute, aber das war’s vermutlich auch für die nächsten Wochen. Wenn ich in Bolivien nochmal nen Bikini anziehe, dann in den heißen Quellen auf 3500m Höhe…
Jetzt sitz ich hier unten, tippe und such mir ein neues Hostel in Samaipata, wo ich morgen hinfahre. Hab aber ja gerade eine gute Empfehlung bekommen ;-)


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