Gestern
war ich um 10 im Bett und hab noch etwas gelesen. Eingemummelt unter der dicken
Kuscheldecke, die AC war an… Nachts wurde es wärmer, früh war es
ironischerweise außen kühler als innen… Und v.a. war die Luft einfach viel
frischer. Dabei haben wir hier ja sogar doppelte Türen. Eine normale und eine
als Moskitonetz.
Um
kurz vor 7 stand ich auf, packte gar fertig und ging runter zum Frühstück.
Gegen dreiviertel acht starteten Stefan, die zwei Schweizer und ich. Der Bus
fuhr zehn Blocks weiter ab. Unterwegs kamen wir am Denkmal für den Mittelpunkt
Südamerikas vorbei. Komisch, mir war so, als wäre ich da vor etwa 10 Tagen
schon mal gewesen. 1000km weiter östlich… Sehr suspekt. Wir kauften noch ein
paar Sachen zum Essen, darunter was ziemlich leckeres von einer tollen Bäckerei
mit ganz viel Käse drin.
Mit
dem Bus ging es eine gute Stunde südwestlich aus der Stadt hinaus. Dreiviertel
der Strecke hingen wir in der Stadt im Stau, dann ging‘s zügig hinaus. Am Ziel
angekommen lud uns Stefan erstmal bei so einer bolivianischen Mami auf ein
typisches Getränk ein mit ganz viel Zucker, Zimt und einem getrockneten
aufgeweichten Pfirsich drin. Gar nicht so schlecht, nur etwas zu warm.
Dann
ging der Marsch los, 3-4h Wanderung waren angesagt. In den Amboro-Nationalpark
hinein. Was ich leider nicht wusste, wir liefen fast die komplette Strecke entlang
der Offroad-Straße. Da ist zwar kein Verkehr, aber es war doch eher langweilig,
landschaftlich, und auch meist in der prallen Sonne. Nach einer kurzen Strecke
mussten wir einen Fluss durchqueren. Stefan besorgte uns ein paar lange Äste
und erklärte uns, wie wir mit deren Hilfe sicher hinüber kämen. Dann stellte
sich aber heraus, dass das Wasser mir maximal bis zum Knie ging, also total
entspannt.
Danach
gaben die drei Herren Gas und ich stapfte mit meinen zu kurz geratenen Beinen
hinterher. Ich bin jetzt ja echt niemand, der langsam unterwegs ist, aber das
war schon ganz schönes Power-Walking für mich! In der Mitte der Wegstrecke
machten wir eine Pause und aßen eine Kleinigkeit (wie jetzt, Mitte???). Dann
ging’s im Stechschritt weiter. Kurz vorm Ziel kürzten wir entlang eines Baches
ab. Da wurde das Tempo langsamer, dafür waren meine Schuhe danach durch. Naja,
die wollte ich ja eh mal waschen ;-)
Nach
vier Stunden (und bestimmt 20km) waren wir am Ziel, dem Espejillo. Wir zahlten
20 Bolivianos Eintritt und es war recht wenig los bzw. es verteilte sich gut.
Hier sind steil übereinander angeordnet verschiedene, teils sehr tiefe
Wasserbecken im Fels, dazwischen kleinere Wasserfälle oder –Rutschen.
Ganz oben
kommt dann der Wasserfall in ein großes Becken gesprudelt. Sehr schön, sehr
erfrischen und vor allem: sehr verdient!
Wir
verbrachten bestimmt zwei Stunden hier, ich wusch meine Schuhe gleich richtig,
dann plantschte ich etwas und ließ mich in der Sonne trocknen.
Gegen halb 5
machten wir uns auf den Rückweg, aber dieses Mal mit einem Pick-Up-Sammeltaxi.
Ging doch ein wenig schneller. Um 5 standen wir an der Hauptstraße und kurz
darauf waren wir in einem recht vollen Bus. Jetzt hatte meine Körpergröße ihre
Vorteile, während die Jungs leicht verbogen da standen, passten meine 1,67m
genau hinein! Doch bald bekamen wir Sitzplätze (ich ließ den Herren den
Vortritt, das konnte man sich echt nicht mit ansehen).
Um
halb 7 waren wir wieder im Zentrum, ich stieg etwas früher aus, weil ich direkt
noch einen Açai wollte zum Abendessen. Also gings zielstrebig zu meinem Açai-Shop
von vorgestern. Dieses Mal gabs eine Bowl mit Banane, Kiwi und Mango. Anders
als in Brasilien spart man hier nicht mit dem Obst, da ist ein ausgewachsener
Obstsalat oben drauf!
Wenn
mir mein Job nicht echt Spaß machen würde, ich würde echt nen Açai-Laden in Hof
aufmachen! Mit verschiedenen Bowls, Smoothies, Säften, … So ungefähr das
Angebot in diesem Laden hier, fast besser als in Brasilien!
So
gestärkt ging’s ins Hostel zurück. Ich unterhielt mich kurz mit meiner neuen 3.
Mitbewohnerin, die hat gerade das gemacht, was ich die nächsten Tage vorhabe.
Dann ging‘s durch die Dusche und es gab ne ordentliche Ladung Apres-Sun. Gab noch
mal gut Farbe heute, aber das war’s vermutlich auch für die nächsten Wochen. Wenn
ich in Bolivien nochmal nen Bikini anziehe, dann in den heißen Quellen auf
3500m Höhe…
Jetzt
sitz ich hier unten, tippe und such mir ein neues Hostel in Samaipata, wo ich
morgen hinfahre. Hab aber ja gerade eine gute Empfehlung bekommen ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen