Die
letzte Nacht schlief ich gut, auch wenn ich irgendwann meinen dünnen Schlafsack
suchte… Um halb 7 war ich wach kurz darauf zog ich mich an und saß um 7 beim
Frühstück. Nur etwas Obst und nen Kaffee und ne Semmel für unterwegs, dann fuhr
Laercio mich zusammen mit Jacqueline und Ernan zum Rodoviaria, wo um 8 der Bus
nach Chapada abfuhr.
Es
gibt wohl drei Chapadas in Brasilien, die hier, die Diamantina, wo ich ganz am
Anfang schon war, und noch eine. Alle haben gemeinsam, dass sie etwas höher
liegen (diese hier auf 800m) und es viel Natur und v.a. Wasserfälle gibt.
Leider hatte die Sache heute einen Haken, als wir den Fahrer baten, an dem
bekanntesten Wasserfall auszusteigen, meinte er, der Nationalpark ist seit zwei
Wochen geschlossen, aufgrund der Brände überall. Also fuhren wir erstmal in den
Ort. Auf der ganzen Fahrt sahen wir immer wieder verbrannte Bäume und schwarze
Erde, echt ein trauriger Anblick. Über allem hängt auch eine diesige
smog-ähnliche Schicht am Himmel. Und die soll auch der Grund für die
ungewöhnliche Hitze im Moment sein, die sich darunter wohl staut.
Gegen
halb 10 waren wir in Chapada, deckten uns etwas im Supermarkt ein und liefen
dann zu einem Fahrradverleih, den wir aus dem Bus gesehen hatten. Der Typ dort
war sehr kompetent und hatte einige gute Vorschläge für uns. Außerdem wusste
er, dass der Nationalpark heute wieder geöffnet wurde. Allerdings meinte er,
wir müssten vor 12 dort sein, was irgendwie nicht mehr so ganz hin haute. Also
mieteten wir uns drei Mountainbikes und wollten zu zwei kleineren Wasserfällen
fahren. Es gab sogar einen Helm zum Fahrrad!
Wir
starteten, mein Bike war gar nicht mal schlecht. Es ging drei Kilometer auf
Asphalt und dann noch vier auf einer sandigen Piste zu den beiden Wasserfällen.
Leider hat Jacqueline seit ein paar Tagen Probleme mit dem unteren Rücken und
hat nach kurzer Fahrt die Sache abgebrochen. Hat zu Recht Angst, in den
nächsten vier Tagen im Pantanal nicht gut sitzen zu können.
Da
waren es nur noch zwei auf der Sandpiste. Natürlich, auf dem Hinweg ging es die
ganze Strecke bergab. War gar nicht so einfach, da man teilweise mitten im Sand
stecken blieb, ich freute mich schon auf den Rückweg… Gegen halb 11 waren wir
bei dem ersten Wasserfall angekommen.
Wir mussten 10 Reais (gut 2€) zahlen.
Schon witzig, der große ist kostenlos. Der Wasserfall war aufgrund der
Trockenzeit eher klein und putzig, aber sehr kalt und erfrischend. Und es waren
auch nur wenige Leute hier.
Von dort fuhren wir noch einen Kilometer weiter zum
zweiten.
Auch
hier zahlten wir 10 Reais, waren aber zumindest am Anfang komplett allein.
Hier
kam mir das Wasser noch kälter vor, lag aber vermutlich daran, dass das Wasser
hier so tief war, dass man quasi überall schwimmen musste. Der heißt aber auch
Cachueira Geladeira, nichts anderes als Kühlschrank! Wir blieben ungefähr bis
ein Uhr hier, bevor wir uns auf den anstrengenden Rückweg machten. Zum Glück
blies der Wind wenigstens aus der richtigen Richtung und sorgte sogar für eine
leichte Erfrischung. Letztendlich kam es mir aber gar nicht sooo schlimm vor
und eine halbe Stunde später waren wir wieder im Ort.
Von
hier aus ging es auf der großen geteerten Hauptstraße zum Mirante im Center of
South America.
Anscheinend ist der Punkt von Atlantik und Pazifik gleich weit
entfernt und somit irgendwie der Mittelpunkt… Der Blick war gut, aber durch den
Rauch halt auch nicht so überragend.
Und wieder gings von hier 8km leicht
bergauf zurück zur Stadt. Immerhin, durchgehend auf dem Radweg! Im „Zentrum“
des Ortes angekommen, gabs ne Kleinigkeit zu essen und den obligatorischen Açai.
Dann brachten wir die Räder zurück und liefen zum Busbahnhof. Dummerweise
mussten wir fast eineinhalb Stunden warten, der nächste Bus fuhr erst um 6. Na
gut, dann eben etwas Rumgammeln im Busbahnhof.
Auf
der Rückfahrt war ich ganz froh über mein Handtuch, denn jetzt fand ich es mal
wieder ziemlich kalt. Wir dösten vor uns hin und waren um Viertel 8 in Cuiaba.
Ich kaufte schnell mein Ticket für die Weiterfahrt nächsten Montag, bevor wir
ins Hostel fuhren. Ich packte – mal wieder – fürs Pantanal und sprang unter die
Dusche, wobei ich ganz schön braunes Wasser erzeugte. Jetzt ist es kurz vor 9,
der Blog fertig und ich werde wohl nochmal in die Hängematte hopsen.
Morgen
geht’s dann los für vier Tage in die Wildnis. Der nächste Blog erscheint also
bei mir erst Sonntagabend. Bei euch gibt’s also erst Montag wieder
Frühstückslektüre…
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