Tatsächlich,
heute Nacht war die AC so freundlich eingestellt, dass ich in meinem kurzen
Schlafanzug und nur mit einem Betttuch schlafen konnte. Bin schon ganz
gespannt, was heute Nacht passieren wird! Ich wachte gegen halb 7 auf und
machte mich kurz darauf fertig. Dann gabs ein schnelles Frühstück und um halb
acht wurde ich schon wieder abgeholt. Unser heutiges Ziel war der Jardim
Botanico, ein Stück außerhalb der Stadt. Heute ist Sonntag und dementsprechend
kaum Verkehr. Botanischer Garten trifft es eigentlich nicht wirklich, es ist
der größte Stadtwald der Welt.
Wir
waren etwas zu früh, der Park öffnet erst um halb 9, so konnten wir noch den
Cache vorm Eingang besuchen und ein herzzerreißend quietschendes Katzenbaby
vorm Eingang streicheln. Das hatte seine Sprache ganz offenkundig von Vögeln
gelernt.
Dann konnten wir in den Park und liefen erstmal ganz gezielt zum 42m
hohen Aussichtsturm inmitten des Dschungels. Ein toller Blick, da man in dieser
Höhe tatsächlich über den Baumkronen steht.
Unser früher Start zahlte sich aus,
wir hatten die Aussicht ganz für uns allein, erst als wir zurück liefen, kamen
die nächsten.
Dann
ging es noch etwas weiter durch den Park, allerdings nicht wirklich ins
Dickicht. Aber wir besuchten das Schmetterlingshaus, echt riesige Teile,
bestimmt 10cm.
Außerdem sahen wir die Aquarien und das Schlangenhaus. Komisch,
da rein zu gehen und es wird nicht wärmer, im Gegenteil, es ist rundherum
offen.
Alle Tiere hier leben in freier Wildbahn in der Umgebung. Und immerhin
sahen wir eine freilaufende Schildkröte.
Nachdem
wir hier durch waren, machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt mit Stopps an
diversen Caches. Und wir fuhren über die noch ziemlich neue Brücke Ponta Negra,
die einzige, die mit einer Länge von 3,6km in 150m Höhe den Rio Negro, den
Hauptstrom des Amazonas überspannt. Die gab es bei meinem letzten Urlaub hier
noch nicht, erst seit 2011 ist sie fertig. Auf dem unteren Bild erkennt man recht gut, wie hoch das Wasser in der Regenzeit steht!
Auf dem Rückweg kamen wir auch noch
am Fußballstadion vorbei. Hier spielt man nicht gerade hochklassig, die
durchschnittliche Besucherzahl beläuft sich wohl auf 500 Personen…
Dann
holten wir die bessere Cacherhälfte zu Hause ab und fuhren gemeinsam zum
Mittagessen. Da Miluky (kann man auch anders schreiben…) halbe Japanerin ist,
ging es auch zum Japaner. Es gab Fisch mit vielem drum herum, das alles mit
Stäbchen. Gar nicht so einfach, war der Fisch noch am Stück und auf der Haut…
Aber es war echt lecker und mal was ganz anderes.
Danach brachten mich die
beiden wieder zurück zu meinem Hostel und wir nahmen Abschied bis November,
wenn wir uns am Event in Curitiba wieder treffen werden.
Ich
nutzte die Leere meines Dorms dazu, mal meinen Saustall aufzuräumen, da ich die
letzten beiden Tage ja kaum hier war hatte sich ein Berg gesammelt. Dann lief
ich zur Oper und bekam ein Ticket für die letzte Führung des Tages um 14 Uhr.
Die halbe Stunde bis dorthin verbrachte ich lesend auf dem Platz davor. Heute
war es ziemlich wolkig und die Temperatur hier erträglich.
Die
Führung war recht interessant und ich verstand das meiste. Es fand gerade eine
Probe statt, später entdeckte ich, dass heute ein Konzert von japanischen
Einwanderern stattfinden sollte.
Nach
der Führung holte ich mir noch einen Açai, dann ging’s zurück zum Hostel und
eine Runde zum Lesen in und an den Pool. Sehr entspannend…
Um halb 6 trieb mich
der Hunger nochmal raus, ich hatte ein Schild für Acarajé entdeckt, das Zeug,
das es in Salvador überall gab. War lecker, aber unmöglich zu essen. Es zerfiel
in alle Bestandteile und dann klebte auch noch eine Serviette außen rum, was
die Sache echt kompliziert machte… Danach gabs noch einen recht guten, wenn
auch zimtigen Cappuccino bei der Portugiesin, bevor ich zurück ins Hostel
tigerte.
Jetzt
sitze ich hier mit einigen anderen unter den zahlreichen Ventilatoren und tippe
fleißig. Morgen Vormittag bin ich noch
ganz gemütlich hier, um drei geht dann mein Flug über Brasilia nach Cuiaba. Das
liegt am Rande des Pantanals, das ist das größte Feuchtgebiet der Welt mit
einer ganz einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Da ich dort erst um halb 10
landen werde, gibt’s vermutlich den nächsten Blog erst einen Tag später. Da hab
ich den ganzen Tag viel Zeit…
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