Um
viertel 10 war das Licht aus und ich hab 10 Stunden tief und fest geschlafen.
Dass meine Mitbewohnerin anscheinend nachts abgereist ist, hab ich nur so im
Halbschlaf mitgekriegt. Früh blieb ich dann auch noch etwas liegen und ging
erst gegen 9 zum Frühstück. Danach gammelte ich hier noch ein wenig rum, traf
eine Deutsche, die gerade erst mit dem Nachtbus ankam und unterhielt mich ein
bisschen mit ihr und dem Hausherren. Schon krass, was er uns erzählte. Santa
Cruz ist die am schnellsten wachsende Stadt der Welt. Schaut euch das mal auf
google.maps an (aber achtet darauf, dass ihr auch in Bolivien seid, es gibt
einige Santa Cruzes…) Vor 50 Jahren gab es nur den innersten Ring. Knapp
außerhalb ist damals ein Flugzeug notgelandet, das stand dann mitten im
Dschungel. Jetzt ist es quasi im Stadtzentrum! (Avion Pirata)
Es
war dann schon halb 1, bis ich mich auf den Weg machte. Erstmal drehte ich eine
Runde durch den Markt und fand einen Verkäufer für verschiedene Käse-Empanadas,
wo ich mich eindeckte. Außerdem entdeckte ich einige Tierfutter-Läden, wo man
Whiskas und Co. aus großen Säcken portionsweise bekam. Eigentlich sind die hier
ja voll die Unverpackt-Läden, würden sie es dann nicht wieder in Plastiktüten
kippen…
Dann
startete ich mit einem Shared-Taxi zum botanischen Garten. Schon krass, für
vielleicht 70ct pro Nase fahren die da bestimmt ne halbe Stunde vier Leute
durch die Gegend… Am botanischen Garten wurde ich abgesetzt, zahlte 10
Bolivianos Eintritt und los gings. Der Park ist ganz nett, die Hauptattraktion
sind die Faultiere, von denen es hier wohl eine ganze Reihe gibt. Ich lief erst
durch den gartenähnlich angelegten Teil und dann durch den eher
naturbelassenen, immer mit Blick nach oben in die Bäume. Irgendwann stand ich
vor einem Aussichtsturm, älteres Modell, von dem aus man (mal wieder) von oben
auf die Bäume kuckt.
Hier
sammelte sich kurz darauf aber eine Schulklasse, die einen Höllenlärm machte.
Ich lief weiter, stolperte über Wurzeln, sah aber nichts. Erst ganz am Ende,
als ich wieder mal schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, entdeckte ich doch
etwas, hoch oben im Baum. Leider stand die Sonne recht ungünstig, ein gutes
Bild kam aber doch raus. Trotzdem finde ich, in Sachen Position kann das
Faultier doch noch was von mir lernen!
Gegen
drei machte ich mich auf den Rückweg, hier fahren echt unzählige dieser
Shared-Taxis. Am Markt trank ich eine Erdbeermilch und kaufte zum Kochen ein.
Gemüse und unverpackte Nudeln, also nur die Menge für heute und morgen, sehr
praktisch. Das kostete mich zusammen gerade mal 11 Bolivianos. Ich brachte das
Zeug zurück ins Hostel und quatschte etwas mit meiner neuen Mitbewohnerin, die
gerade erst aus London angekommen ist.
Gegen
fünf ging ich einen Cappuccino trinken (nein, ich sag nicht, wo). Da heute
deutlich sonnigeres Wetter war, stieg ich nochmal auf den Turm und blieb bis
zum Sonnenuntergang oben.
Um mich herum einige, die am Sonnenuntergang
interessiert waren, und andere, die nur das perfekte Insta-Foto brauchten.
Lustig anzusehen. Danach schlenderte ich noch einmal über den Platz.
Es
scheint, als wollten die hier ein zweites Venedig schaffen, genügend Kacktauben
gibt’s schon mal (krass, Word erkennt das Wort Kacktauben und unterringelt es
nicht!).
Dann
hob ich noch Geld ab, da das in Samaipata, meinem nächsten Ziel wohl manchmal schwierig
ist, und lief zurück ins Hostel. Unterwegs kaufte ich noch ein Bier, mit 13
Bolivianos für ein kleines definitiv teuer hier. Nicht nur gestern. Zurück im
Hostel ging’s ans Kochen, zusammen mit zwei Schweizer Jungs, die auch heute
erst gelandet sind. Das Ziel war das Gleiche, Nudeln mit Tomatensoße, das Ergebnis
nicht. Bei den Jungs gab‘s zusammen geklebte Spaghetti mit Tütensoße (ich glaub
sogar, es waren nur passierte Tomaten), bei mir kleine Nudeln mit Tomatensoße
aus frischen Tomaten mit Paprika, Chili, Knoblauch und getrockneten Kräutern
;-)
Danach
überzeugte mich Stefan, der Hausherr, morgen doch noch hier zu bleiben, da er
mit einigen zusammen zu einem Wasserfall fährt/wandert. Hab da jetzt zwar schon
ein paar mitgenommen, aber klingt nach einem netten und sehr günstigen Ausflug.
Zeit hab ich ja!
Danach
ging’s in die Dusche und mit dem Laptop auf die Couch. Jetzt ist es kurz nach
neun und ich bin schon wieder müde… Nicht ganz so wie gestern, aber so spät
wird es trotzdem nicht, zumal wir morgen schon um 7 frühstücken und danach
starten wollen…
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