Sonntag, 22. September 2019

22.09.19 - Keine Katzen, aber ein Knaller zum Abschluss



Heute klingelte wieder um kurz vor sechs der Wecker, ich stand auf, warf alles in meinen Rucksack und ging zum Frühstück. Da der gestrige Tag ja nicht wirklich erfolgreich war, hatten wir den Plan geändert und fuhren heute früh noch mal mit raus. Um 7 saßen wir im Boot und waren trotz allem nochmal voller Hoffnung. Doch die sank auch heute wieder von Minute zu Minute, kein Jaguar weit und breit. 

Auch die anderen Boote waren nicht erfolgreicher. Etwas frustriert fuhren wir zurück zur Lodge. Da waren dann plötzlich nochmal ganz viele Boote auf einer Stelle, einer hatte wohl einen Jaguar gesehen, der im Gestrüpp verschwand. Also warteten alle, aber er kam nicht mehr heraus. Immerhin gab’s noch ein klitzekleines Highlight zum Abschluss, eine vielleicht knapp 2m lange Baby-Anaconda am Ufer. Immerhin. 


Aber einfach nicht das, was wir erwartet hatten. Googelt einfach mal „Pantanal Jaguar“, dann seht ihr, was wir hier bei vielen anderen auf dem Handy sehen durften…
Um halb 1 gab‘s Mittagessen, mal wieder Reis und Bohnen mit einem Hauch von anderem außen rum. Dann duschte ich schnell und verpackte die Reste. Um kurz vor 2 holte uns ein Fahrer ab, Laercio blieb mit Heinz und Jutta am Fluss. Wir drückten ihnen die Daumen, dass sie morgen einen Jaguar sehen, nur nicht heute Nachmittag. Mit der klaren Anweisung, dass sie uns das verschweigen sollen und sagen, sie hätten ihn morgen gesehen. Klar, dass Laercio gerade eben ein Foto von einem Jaguar schickt, den sie vorhin gesehen haben. Ganz toll…
Unser neuer Fahrer saß auf jeden Fall fest in seinem Fahrersitz und gab Gummi. Mit 80 düsten wir über die Piste, war auch nicht hubbeliger als mit 20. Nur bei den Brücken wurde gebremst, aber nur so viel, wie unbedingt nötig war. So schafften wir es, nach 2 Stunden an unserer ersten Lodge vorbeizufahren. Gut, das letzte Mal haben wir auch noch viel nach den Tieren gekuckt und ne Pause gemacht, aber da waren es über 5 Stunden! Heute brauchten wir bis Cuiaba nur knapp viereinhalb!
Kurz vorm Ausgang aus dem Pantanal, als wir mit gar nichts mehr rechneten, standen plötzlich drei aufgeregt wirkende Menschen auf einer Brücke. Wir kuckten aus dem Fenster  und was wir da sahen, war der Hammer! Lag da ein Krokodil am nächsten, aufgereiht wie auf einer Handtaschenfarm! Wir hielten kurz und machten einige Fotos. Allein auf einer Seite der Brücke zählte ich 50 (!) Tiere, die unter Wasser noch nicht mal mitgezählt. Auf der anderen lagen nochmal genauso viele etwa. Hammer! Jacqueline hat, glaube ich, von jedem einzelnen ein Foto gemacht.




Als alle abgelichtet waren, ging es weiter auf der Straße. In Poconé wurde getankt und wir kauften uns ein Eis. Kurz nach 6 waren wir zurück im Hostel. Hier sind einige Kerle eingefallen, unser Mädelsdorm hat ne Geschlechtsumwandlung hinter sich und wir bekamen unten neben der Terrasse ganz ruhig gelegen ein Zimmer nur für uns. Sehr gut, denn oben liegt ungefähr pro Krokodil eine leere Bierdose…
Ich packte mein Chaos von einem Rucksack in den nächsten, dann gingen wir schnell noch ins nahe gelegene Subway. Danach durch die Dusche. Jetzt springe ich zwischen Terrasse (warm und schön zu sitzen) und Zimmer (etwas kühl, aber besseres Internet) hin und her, weil ich die ganzen Fotos der letzten Tage hochladen muss. Inzwischen ist es viertel zehn, obwohl ich heute nicht viel gemacht habe, bin ich müde. Im Gegensatz zu Jaguarzinho, der hier wieder durch die Gegend springt und spielen will.
Morgen ist der vorerst letzte Tag in Brasilien, ich fahre (vielleicht auch mit Jacqueline) nach Cáceres, ca. 4h (gut 200km) westlich von hier. Von dort geht’s dann übermorgen weiter nach Bolivien.

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