Montag, 2. September 2019

02.09.19 - Paramaribo, eine echt schöne Stadt


Gestern Abend lag ich noch ne Zeit lang auf dem Balkon in der Hängematte, bevor ich mich ins Bett begab. Im Zimmer wie auch draußen war es immer noch mega warm, aber das war für mich kein Grund, die AC anzuschalten. Nachts wachte ich aber schwitzend auf und beschloss, dass eine Abkühlung auf 27° vielleicht doch ganz nett sein könnte (ja, ich hab freiwillig die Klimaanlage angemacht…). Nachdem ich dann auch noch unter dem Moskitonetz lag, schlief ich richtig gut und fast bis um 8.

Dann begab ich mich erstmal wieder in die Hängematte. Gegen 10 drückte ich Kim meinen großen Beutel Dreckwäsche in die Hand und machte mich mit einer Frühstücksempfehlung auf den Weg ins Zentrum, den Reiseführer im Gepäck. Ich lief knapp 2km die Straße entlang in Richtung Zentrum und konnte unterwegs auch noch den Geocaching-Länderpunkt Surinam abhaken. Dann gabs Frühstück, leider war die Milch aus, deshalb gab’s keinen Cappuccino, dafür aber ein gutes Käsesandwich, sogar mit Vollkornbrot.

Es war gegen 12, als ich dann endlich zu meiner Sightseeing-Tour startete. Paramaribo ist echt ne tolle Stadt mit ziemlich viel, wenn auch teils etwas in die Jahre gekommenem Charme. Hier stehen ganz viele dieser alten Holzhäuser, Typ Südstaaten. 

Auch die Basilika ist komplett aus Holz. 

Echt richtig schön hier, gefällt mir viel besser als Cayenne und auch besser als die meisten brasilianischen Städte, die ich bisher mitgenommen habe, vielleicht mal abgesehen von Salvador.

Die Synagoge steht hier direkt neben der Moschee, gibt wohl nicht so viele Länder, in denen das möglich ist...
Ein echter Holländer!

Was mich schon etwas wundert, ist das, was das Auswärtige Amt hier schreibt. Ich hab da die App auf dem Handy und les halt schon immer mal, was die so empfehlen, Reisewarnungen, Sicherheitstipps, usw. Meist scheint mir das auch recht angemessen, hier aber wohl recht überzogen. Kim sagte, man ist hier schon sehr sicher, kann auch abends noch problemlos zu Fuß rum laufen und erst spätabends sollte man lieber Taxi fahren. Auch die Aussage, dass man an ATMs nicht unbedingt leicht an Geld kommt, stimmt nicht. Mein erster Eindruck bestätigt das. Ich fühlte mich hier mindestens so sicher wie in Brasilien, wenn nicht sogar sicherer. 

Es gibt deutlich weniger Obdachlose, Bettler oder verwahrlost aussehende Kinder als in den brasilianischen Städten. Auch sind die Straßen im Zentrum besser, mit Gehwegen, Fußgängerampeln, die als solche respektiert werden, und relativ sauber. Trotzdem muss ich hier echt aufpassen, da die Autos hier einfach immer aus der Richtung kommen, aus der ich sie nicht erwarte…
So tapste ich also ein ganz schönes Stück kreuz und quer durchs Zentrum, es war echt heiß und so endete ich schließlich in einem gut klimatisierten Burger King. Fast wie ein Sprung ins kühle Nass ;-) Für gerade mal 4 € bekam ich hier ein ganzes Menü. 

Nachdem ich die warme Wand danach wieder durchbrochen hatte, lief ich die Waterkant entlang, also direkt am Fluss bis zum Fort Zeelandia. Leider ist heute ja mal wieder Montag und dieses daher geschlossen… 

Schließlich endete ich wieder dort, wo die Reise heute früh begann und ich trank einen Mangosaft. Danach gings noch auf eine Bank im Palmentuin, ein schöner Park mit ganz vielen Palmen, wo ich noch etwas chillte.

Auf dem Rückweg zum Guesthouse entdeckte ich dann noch ein Lavazza-Schild und kam noch zu meinem – echt guten – Cappuccino mit ordentlich Milchschaum drauf. Dann holte ich noch – völlig problemlos – etwas Geld am Automaten. Gegen fünf war ich dann zurück am Hostel. Ich holte meine gut riechenden Wäscheberge von der Leine – auch hier fressen die Waschmaschinen Socken (oder ich hab sie verschlampt…) – und verstaute sie in zwei Rucksäcken (der kleine kommt für die nächsten drei Tage mit, der große bleibt hier). 

Dann testete ich das Stück Luxus hinter dem Haus, dort steht nämlich ein kleiner Pool ;-) Sehr erfrischend! Danach ließ ich mich im Liegestuhl trocknen und las ein bisschen.

Gegen halb sieben machte ich mich auf die Suche nach etwas Essbarem und landete unwissentlich bei einem Mexikaner. Eigentlich hatte ich Lust auf einen Salat, es gab auch drei, leider keinen vegetarischen, such den Fehler… Also endete ich bei einem vegetarischen Burrito, leider hatte sich etwas Koriander hinein verirrt, hielt sich aber zum Glück in Grenzen. Zurück im Hostel bezahlte ich die beiden Nächte und die Tour. Meine Laundry ging aufs Haus, Kim meinte, so viel war’s ja nicht und sie konnte noch andere Sachen mitwaschen, echt sehr fair ;-) Ich zahlte in einem Mischmasch aus Surinam Dollar und Euro, es leben die Währungs-App, die das für uns ausrechnete. Dann unterhielten wir uns noch ein wenig über diverse Reiseziele und die vegetarier(un)taugliche Verpflegung dort. Jetzt ist es halb zehn und ich sitze auf der Terrasse. Ist echt mal voll die Off-Season hier, gar niemand ist sonst noch hier!
So, die nächsten zwei Tage müsst ihr ohne mich auskommen, morgen früh um halb 9 geht’s mit meinem Rundum-Sorglos-Paket für drei Tage zum Upper Suriname River, dorthin, wo sich Kaiman und Piranha gute Nacht sagen. Handy und Notebook bleiben mit dem großen Rucksack hier und nur der kleine darf mit. Bis dahin!

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