Gestern
Abend lag ich noch ne Zeit lang auf dem Balkon in der Hängematte, bevor ich
mich ins Bett begab. Im Zimmer wie auch draußen war es immer noch mega warm,
aber das war für mich kein Grund, die AC anzuschalten. Nachts wachte ich aber
schwitzend auf und beschloss, dass eine Abkühlung auf 27° vielleicht doch ganz
nett sein könnte (ja, ich hab freiwillig die Klimaanlage angemacht…). Nachdem
ich dann auch noch unter dem Moskitonetz lag, schlief ich richtig gut und fast
bis um 8.
Dann
begab ich mich erstmal wieder in die Hängematte. Gegen 10 drückte ich Kim
meinen großen Beutel Dreckwäsche in die Hand und machte mich mit einer
Frühstücksempfehlung auf den Weg ins Zentrum, den Reiseführer im Gepäck. Ich
lief knapp 2km die Straße entlang in Richtung Zentrum und konnte unterwegs auch
noch den Geocaching-Länderpunkt Surinam abhaken. Dann gabs Frühstück, leider
war die Milch aus, deshalb gab’s keinen Cappuccino, dafür aber ein gutes
Käsesandwich, sogar mit Vollkornbrot.
Es
war gegen 12, als ich dann endlich zu meiner Sightseeing-Tour startete.
Paramaribo ist echt ne tolle Stadt mit ziemlich viel, wenn auch teils etwas in
die Jahre gekommenem Charme. Hier stehen ganz viele dieser alten Holzhäuser,
Typ Südstaaten.
Auch die Basilika ist komplett aus Holz.
Echt richtig schön
hier, gefällt mir viel besser als Cayenne und auch besser als die meisten
brasilianischen Städte, die ich bisher mitgenommen habe, vielleicht mal
abgesehen von Salvador.
Die Synagoge steht hier direkt neben der Moschee, gibt wohl nicht so viele Länder, in denen das möglich ist...
Ein echter Holländer!
Was
mich schon etwas wundert, ist das, was das Auswärtige Amt hier schreibt. Ich
hab da die App auf dem Handy und les halt schon immer mal, was die so
empfehlen, Reisewarnungen, Sicherheitstipps, usw. Meist scheint mir das auch
recht angemessen, hier aber wohl recht überzogen. Kim sagte, man ist hier schon
sehr sicher, kann auch abends noch problemlos zu Fuß rum laufen und erst
spätabends sollte man lieber Taxi fahren. Auch die Aussage, dass man an ATMs
nicht unbedingt leicht an Geld kommt, stimmt nicht. Mein erster Eindruck
bestätigt das. Ich fühlte mich hier mindestens so sicher wie in Brasilien, wenn
nicht sogar sicherer.
Es gibt deutlich weniger Obdachlose, Bettler oder
verwahrlost aussehende Kinder als in den brasilianischen Städten. Auch sind die
Straßen im Zentrum besser, mit Gehwegen, Fußgängerampeln, die als solche
respektiert werden, und relativ sauber. Trotzdem muss ich hier echt aufpassen,
da die Autos hier einfach immer aus der Richtung kommen, aus der ich sie nicht
erwarte…
So
tapste ich also ein ganz schönes Stück kreuz und quer durchs Zentrum, es war
echt heiß und so endete ich schließlich in einem gut klimatisierten Burger
King. Fast wie ein Sprung ins kühle Nass ;-) Für gerade mal 4 € bekam ich hier
ein ganzes Menü.
Nachdem ich die warme Wand danach wieder durchbrochen hatte,
lief ich die Waterkant entlang, also direkt am Fluss bis zum Fort Zeelandia.
Leider ist heute ja mal wieder Montag und dieses daher geschlossen…
Schließlich
endete ich wieder dort, wo die Reise heute früh begann und ich trank einen
Mangosaft. Danach gings noch auf eine Bank im Palmentuin, ein schöner Park mit
ganz vielen Palmen, wo ich noch etwas chillte.
Auf
dem Rückweg zum Guesthouse entdeckte ich dann noch ein Lavazza-Schild und kam
noch zu meinem – echt guten – Cappuccino mit ordentlich Milchschaum drauf. Dann
holte ich noch – völlig problemlos – etwas Geld am Automaten. Gegen fünf war
ich dann zurück am Hostel. Ich holte meine gut riechenden Wäscheberge von der
Leine – auch hier fressen die Waschmaschinen Socken (oder ich hab sie
verschlampt…) – und verstaute sie in zwei Rucksäcken (der kleine kommt für die
nächsten drei Tage mit, der große bleibt hier).
Dann testete ich das Stück
Luxus hinter dem Haus, dort steht nämlich ein kleiner Pool ;-) Sehr
erfrischend! Danach ließ ich mich im Liegestuhl trocknen und las ein bisschen.
Gegen
halb sieben machte ich mich auf die Suche nach etwas Essbarem und landete
unwissentlich bei einem Mexikaner. Eigentlich hatte ich Lust auf einen Salat,
es gab auch drei, leider keinen vegetarischen, such den Fehler… Also endete ich
bei einem vegetarischen Burrito, leider hatte sich etwas Koriander hinein
verirrt, hielt sich aber zum Glück in Grenzen. Zurück im Hostel bezahlte ich
die beiden Nächte und die Tour. Meine Laundry ging aufs Haus, Kim meinte, so
viel war’s ja nicht und sie konnte noch andere Sachen mitwaschen, echt sehr
fair ;-) Ich zahlte in einem Mischmasch aus Surinam Dollar und Euro, es leben
die Währungs-App, die das für uns ausrechnete. Dann unterhielten wir uns noch
ein wenig über diverse Reiseziele und die vegetarier(un)taugliche Verpflegung
dort. Jetzt ist es halb zehn und ich sitze auf der Terrasse. Ist echt mal voll
die Off-Season hier, gar niemand ist sonst noch hier!
So,
die nächsten zwei Tage müsst ihr ohne mich auskommen, morgen früh um halb 9
geht’s mit meinem Rundum-Sorglos-Paket für drei Tage zum Upper Suriname River,
dorthin, wo sich Kaiman und Piranha gute Nacht sagen. Handy und Notebook
bleiben mit dem großen Rucksack hier und nur der kleine darf mit. Bis dahin!
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