Heute Nacht schlief ich deutlich besser als gestern, auch wenn
Mela meint, ich hab mich wohl die ganze Zeit rumgewälzt… Um 8 klingelte der
Wecker, da um 9 für Mela ein Termin anstand. Ich las noch etwas, dann machte
ich Kaffee und loggte mal die ganzen Caches.
Leider war die Wetterprognose für den Preikestolen heute nicht
wirklich besser und wechselte zudem stündlich und von App zu App. Zu gut Deutsch:
die haben keine Ahnung, was da morgen wann und in welcher Menge runterkommt.
Und da beim Preikestolen definitiv nicht der Weg das Ziel ist, entschieden wir
uns dagegen, denn es ist auch mit einem erheblichen Umweg verbunden und wenn
man dann auf einer 600m hohen Felsklippe steht und nicht bis unten kucken kann,
weil die Wolken tief hängen, ist das meiner Meinung nach noch ärgerlicher… Wie
ein Zeichen regnete es auch heute früh gleich mal so richtig stark. Wir packten
also zusammen, kümmerten uns um Ab- und Frischwasser und überlegten, was wir
nun alternativ machen könnten. Leider scheint das Wetter in der ganzen
südwestlichen Region nicht so prickelnd zu werden.
Gegen 12 starteten wir zunächst in Richtung Hardanger am
gleichnamigen bekannten Fjord. Wir entschieden uns für die längere, aber
landschaftlich attraktivere Route und kamen auch schon bald am ersten
Wasserfall vorbei.
In Hardanger, einem süßen kleinen Ort, regnete es, als wir
durchfuhren, wir nahmen dort nur den Supermarkt mit. Kurz danach hatten wir die
Wahl zwischen Fähre und Straße, wir entschieden uns für Straße. Das brachte
mich in meinen ersten Tunnel mit integriertem Kreisverkehr, der war schon von weitem
durch blaues Leuchten sichtbar. Raus aus dem Tunnel ging es direkt über eine
tolle Brücke und rein in den nächsten Tunnel mit Kreisverkehr und
180°-Wendeschleife.
Gegen drei Uhr waren wir in Eidfjord, wo wir für einen Kaffee
halten wollten und nicht nur einen guten Cappuccino, sondern auch ein richtig
leckeres, echt italienisches Eis in einem süßen kleinen Laden fanden.
Kurz hinter Eidfjord stieg die Straße steil an in Richtung der
Hochebene Hardangersvidda. So steil, dass wir irgendwann quasi vor der
senkrechten Felswand standen. In der ging die Straße dann halt echt über Tunnel
in mehreren Schichten nach oben, voll verrückt!
Oben gelangten wir dann bald zum Vøringsfoss, einem spektakulären
180m hohen Wasserfall. Der entschädigte uns dann doch ein wenig für die
entgangene Wanderung, an ihm wären wir sonst nicht vorbeigekommen. Wir hatten
auch Glück, denn sogar die Sonne kam ein wenig zum Vorschein. Zunächst gingen
wir auf der Seite der Straße bis zum Rand der Felsen, ein Highlight für mich,
eine Herausforderung für Mela…
Danach ging es über eine verrückte Brückenkonstruktion auf die
andere Seite. Davon wusste noch nicht mal Google was. Wie wir dann später
erfuhren, ist die Brücke auch noch ganz neu, heute war Eröffnung.
Von der Brücke und auch von der anderen Seite war die Sicht auf
den großen Wasserfall noch einmal besser, dafür war aber auch ein Geländer
zwischen uns und dem Abgrund ;-)
Zurück am Auto war es schon halb 6, mein Bauch knurrte und ich brauchte erstmal ein Brot mit frischem Räucherlachs vom Markt gestern. Danach überlegten wir, was wir morgen machen könnten, vorausgesetzt, das Wetter ist akzeptabel, wonach es noch nicht aussieht. Eine Wanderung hier auf der Hochebene wäre schon schön und so suchten wir nach einem Stellplatz für die Nacht. Dank App fanden wir einen, wenn auch nicht wirklich einsam, denn entlang der holprigen Schotterstrecke stehen doch so einige. Aber unser Platz ist schön und halbwegs gerade.
Jetzt ist es Viertel 10, der Wind pustet, dass Adriano wackelt und
langsam wird es auch drinnen kühler. Heute kommt nochmal der lange Schlafanzug
ran und wie ich mein Frostie kenne, wird mich heute Nacht ein warmer Wind
wecken… Mal sehen, was dann morgen passiert, entweder wir können hier was
machen oder wir starten in Richtung Oslo…
Hallo Caro, wieder ein sehr schöner Bericht mit so tollen Fotos, Hammer, Beneide Euch für diese tolle wunderbare Landschaft
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