Außer einem wunderschönen Sonnenuntergang ist gestern wirklich
nichts mehr passiert.
Gegen halb 12 waren wir im Bett, der Sandstrøm lief und zumindest ich fand es mehr als warm. Frostie sah das wohl anders, denn nachts wurde ich von einer fast subtropischen Hitze geweckt. Doch es war nicht der kleine Sandstrøm, der da pullerte, sondern sein großer Bruder und der gab alles. Kurz gesagt, auch ohne Decke nur in Shirt und Shorts war‘s bullenheiß! Mela schlief tief und fest! Ich musste mich dann erstmal vorne auslüften, bevor ich wieder einschlafen konnte.
Heute früh war ich um 7 wach, um 8 klingelte der Wecker. Wir
kochten Kaffee und machten uns startklar, denn um Viertel 10 mussten wir schon
beim Whale-Watching sein. Mit dem Fahrrad ging es bei strahlendem Sonnenschein
die knapp 4km bis dorthin. Nach dem Check-in und etwas Wartezeit ging es
zunächst unter deutscher Führung durch das kleine Walmuseum, sehr interessant,
vieles war mir aus der Antarktis schon bekannt – one in a krillion – unser Expeditionsteam
hatte uns eben echt gut informiert. Das Highlight des Museums ist das Skelett
eines 16m langen Pottwales, der vor Andenes mit einem Schiff kollidiert war.
Nach der Tour durchs Museum gings um 11 aufs Schiff und bei immer
noch tollem Wetter raus aufs Meer. Naja, was soll ich um den heißen Brei drum
rum reden, Whalewatching mit Walen kann ja jeder… Was haben wir gesehen,
vielleicht 15 Rundkopfdelfine und dann ein zwei Zwergwale und die auch eher
weit weg und für Sekundenbruchteile. Die groß angekündigten Pottwale, die man
hier nahezu täglich zu sehen bekommt, hatten heute ihren freien Tag… Nix, gar
nix. Sechs Stunden auf dem Wasser, nicht einer zeigte sich. Dabei bleiben die
wohl gut 20 Minuten oben zum Luft holen und angeblich lassen sie sich dank
ihres Klickgeräusches mit dem Echolot sehr gut lokalisieren. Nicht einer war da
und laut Crew wurde auch nicht einer gehört. Und da wir ja die anderen zwei
Wälchen gesehen hatten, war die Garantie auch erfüllt… Großes Kino, mal wieder…
Ach ja, falls man es nicht erkennt, das auf dem ersten Bild ist
ein Delfin, auf dem zweiten ein Wal…
Frei nach dem Motto „Schlimmer geht immer“ fing es auf der
Rückfahrt auch noch ordentlich zu regnen an und die Strecke auf den Rädern zum
Campingplatz war damit besonders schön… Gegen halb 6 waren wir zurück, wir
spannten die Wäscheleine im Fahrerbereich und schalteten Sandstrøm an, damit
das nasse Zeug wieder trocknet.
Nach einiger Zeit rumgammeln machten wir uns ans Abendessen. Es
dürfte keine große Überraschung sein, es gab Fisch, heute den ersten Teil des
Heilbutts von dem Fürther Kurt. Die Arbeitsteilung war klar, Mela machte den
Fisch, ich die Beilage, heute wurde es Zitronenrisotto. Gegessen wurde bei
leichtem Nieselregen unter der Markise. Und es war super lecker. Der Heilbutt
war perfekt, festes Fleisch, keine Gräten, das Risotto passte super dazu. Nur
die Marshmallows für den Nachtisch hatte wieder keiner für uns eingekauft…
Nach dem Essen ging ich dann duschen, ganz schön anstrengend hier.
Da man in Norwegen wohl fast überall Duschmarken braucht und hier 5 Minuten
heißes Wasser knapp 1€ kosten, musste ich also 5 Minuten heiß duschen. Normal
hätten mir ja wohl 2 gereicht, aber unter diesen Umständen…
Jetzt ist es halb 10 und ich liege hinten im Van, während Mela
vorne irgendein Webinar anhört. Jetzt werde ich mal noch etwas über die Lofoten
recherchieren, wir sind offen für alles außer Tiere kucken…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen