Dienstag, 18. August 2020

18.8.20 - Wanderung und Fahrt zum Aurlandsfjellet



Heute Nacht hab ich ziemlich gut geschlafen. Gegen halb 8 war ich wach, um Viertel 9 zog ich mich an und schlich mich nach draußen. In der gemütlichen Campingküche aß ich mein Müsli, dann startete ich zu meiner heutigen Tour. Mela wollte chillen.
Mit Stopp am Supermarkt für Semmeln und Schokocroissant radelte ich gut 1km ordentlich bergauf zu einem klitzekleinen Wanderparkplatz. Von dort aus ging zu Fuß es etwa drei Kilometer steil bergauf. Der Pfad war menschenleer, die Sonne schien von oben, es war ziemlich heiß, aber ansonsten sehr schön zum Laufen. Mal wieder kam ich durch ganze Blaubeerfelder, dann ging es über Felsen nach oben bis zum Haugafjellstølen auf etwa 750m und somit 500m über meinem Startpunkt.


Dort kam ich nach eineinhalb Stunden Laufen an einem kleinen Spiegelsee heraus, an dem ein paar Hütten stehen. Auch hier war ich komplett allein, nur ein paar Schafe grasten um mich herum und ergriffen sehr schnell die Flucht, als sie mich sahen.







Ich setzte mich vor eine der Hütten und las ein wenig, bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte. Bergab kamen mir dann doch noch vier andere Menschen entgegen (davon mindestens drei deutsche) und ich sammelte eine Tüte voll Blaubeeren.

Gegen halb 1 war ich wieder unten und rollte zurück zum Campingplatz (der liegt übrigens in der Schleife des Flusses), wo ich erstmal unter eine eiskalte Dusche sprang. Danach gab’s ne kleine Brotzeit, bevor wir so langsam alles zusammenpackten. Um dreiviertel 3 waren wir abfahrbereit. Die erste knappe Stunde ging es den Weg zurück, den wir vor zwei Tagen gekommen waren, es gibt nur eine Straße ins Tal. Dann bogen wir Richtung Süden ab und landeten mal wieder auf einer dieser kleinen Fähren. Mittlerweile hatte ich nicht mal mehr den Ehrgeiz, aus dem Auto zu steigen.

Im nächsten Ort Lærdal gingen wir kurz einkaufen, Mela entdeckte meine geliebten Zimtschnecken, und tranken einen schnellen Kaffee. Danach fuhr ich weiter und es ging mal wieder auf eine der berühmten Aussichtsstraßen, die Straße über den Aurlandsfjell, eine große Hochebene. Die Straße führt 45km auf über 1200m Höhe nach Aurland am gleichnamigen Fjord.



Schon von Beginn an gab es einen leichten Nervenkitzel, die Straße ist teils nur einspurig, wenn da was kommt, muss man hoffen, an einer breiten Stelle zu sein oder eine der vielen Ausweichstellen vor sich zu haben… Wir hatten weitgehend Glück. Einmal stand plötzlich ein Frankfurter Auto vor uns, die Fahrerin gestikulierte wild und setzte dann ein Stück zurück. Als wir vorbeifuhren, öffnete sie ein Fenster, ihr Beifahrer war komplett aus dem Häuschen, es war ein Hofer! Wir quatschten kurz, bevor wir weiterfuhren.


Unterwegs hielten wir ein paarmal an schönen Aussichtspunkten. An vielen tollen Plätzchen stand auch schon ein Camper oder ein Auto mit Dachzelt. Das war auch unser Plan gewesen, doch Mela hat heute Abend einen Zoom-Call und in dieser Einöde war das Handynetz komplett verschollen. Sehr schade. 


Doch dann hielten wir nochmal für ein paar Fotos und plötzlich kam von Mela: Ich hab LTE! Wir haben nicht lange gefackelt, der Platz war ideal, der Van stand schon perfekt und gerade, Stühle raus, hier bleiben wir!



Die Sonne schien auch noch auf uns herunter und inzwischen war es auch sechs Uhr, perfekte Zeit fürs Abendessen. Mit grandioser Aussicht und vielleicht 5 Autos pro Stunde genossen wir unsere Reste von gestern.


Gegen halb 8 verschwand dann die Sonne hinter dem Berg und ich im Van. Noch ist es hier drin schön warm, aber das wird sich heute Nacht sicher ändern. Wir sind immerhin auf über 1200m, jenseits der Baumgrenze und neben uns liegt Schnee… Dass ich hier morgen ein Bad nehme, bezweifle ich…
So, jetzt ist es Viertel 9, der Blog ist so gut wie fertig. Morgen fahren wir dann endgültig weiter nach Flåm und abends vielleicht auch schon Richtung Bergen…

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