Heute Nacht schlief ich erst richtig gut, dann wachte ich aber um halb 5 auf, weil mir voll warm war. Konnte dann lange nicht mehr einschlafen. Um 8 war ich dann endgültig wach und versuchte diesen Zustand auch bei Mela herzustellen. Mit so semi-gutem Erfolg. Nach einer Runde Meditation sprang sie dann aufs SUP, ich machte erstmal Kaffee.
Danach sprang auch ich kurz zum Duschen in unseren eisigen Fjord.
Wir hatten inzwischen wunderschön blauen Himmel, nur leider war die Sonne noch
auf der falschen Seite des Berges… Dies änderte sich zumindest, als wir dann
später alles wieder einpackten und auch das SUP kapselfreundlich unten
verstauten.
Um Viertel 12 waren wir auf dem Weg nach Moskenes, wo wir parkten,
denn von dort startete am Nachmittag die Fähre. Wir luden die Räder ab und
fuhren die letzten 5km existierender Straße bis zum Ort mit dem wohl kürzesten
Namen der Welt:
Zunächst entdeckten wir einen schönen Platz zum Aufs-Meer-Glotzen,
dann durchquerten wir das „Zentrum“ innerhalb von wenigen Minuten. Noch mal ein
supersüßes Kaff zum Abschluss. Im einzigen Restaurant tranken wir einen
Cappuccino, besser gesagt auf der Sonnenterrasse davor am Hafen.
Unser letzter Halt war die Bäckerei aus dem 19. Jahrhundert, die
im Lonely Planet für ihre Zimtschnecken gelobt wird. Für stolze 4€ müssen die
auch gut sein!!! Mit denen beladen ging es zurück zum Hafen, wir verluden
unsere Räder und stellten uns in die Schlange. Da wir schon ein Ticket hatten,
war das ganz entspannt. Ich nutzte die restliche Wartezeit zur Zubereitung des
Abendessens, Quinoasalat. Dass Norweger nicht wirklich umweltfreundlich sind,
konnte ich dabei an zwei Dingen fest machen: Zum einen entpackte ich eine
eingeschweißte Paprika, anders bekommt man die hier nicht, genau wie die Gurken
(aber kein Etikett drauf, das den Einsatz von Plastik auch nur irgendwie
rechtfertigen würde. Zum anderen ließ die Trulla neben uns ihren SUV die
komplette Wartezeit (seit wir es mitbekamen eine dreiviertel Stunde) laufen.
Dabei waren die Fenster nicht mal zu, also das Argument Klimaanlage kann auch
nicht ziehen. Dabei sind sie doch angeblich so weit vorne, was z.B. E-Autos
angeht…
Nach einer schnellen Ticketkontrolle konnten wir auf die Fähre
fahren. Ach ja, Adriano war heute mal wieder 30cm kürzer als er ist. So zahlten
wir nur 110 statt 250€. Muss mir echt einer erklären, warum 1m länger mehr als
das Doppelte kostet! Wenn unterschieden wird zwischen Autos unter 2m Höhe, die
in die flacheren Decks passen und hohe Autos, würde das ja noch Sinn machen.
Aber anhand der Länge ist das aus meiner Sicht reine Abzocke für alle im
Wohnmobil! Wenn ich mir mal selbst eines kaufe, ist das jedenfalls 5,90m lang!
Wir gingen nach oben und konnten uns ein Plätzchen oben am Fenster
mit Steckdose sichern. Ich wollte zunächst mal den Blog von gestern schreiben
und von heute anfangen. Wifi gibt es aber das ist auch langsamer als auf
unserem Antarktis-Kutter! Zwei Bilder konnte ich schon in komplett reduzierter
Version innerhalb einer halben Stunde hochladen… Gut drei Stunden fahren wir.
Könnte eng werden…
Ich kapitulierte und das Datenvolumen des Handys musste ran. Schon
ging alles ganz schnell… Nachdem der Blog fertig war, ging ich aufs hintere
Deck und las etwas. War zwar windig, aber die Sonne schien. Später ging ich
aber wieder rein.
Um sechs kamen wir in Bodø an und fuhren direkt weiter. Ein Stück
östlich trafen wir wieder auf die vom Nordkap kommende E6 und fuhren Richtung
Süden. Nach etwa 2h erreichten wir den Polarkreis. Das Zentrum dazu hatte schon
geschlossen, aber letztendlich reichten uns auch die obligatorischen Fotos…
Ganz schön kalt dort, der Polarkreis liegt hier auf über 600m und das bedeutet,
da liegt in Norwegen noch etwas Schnee… Übrigens ist das Zentrum fast 1,5km vom
Polarkreis entfernt, der wandert nämlich pro Jahr um 14m und die Markierung
stammt aus dem Jahr 1913…
Inzwischen war es 9 Uhr, wir wollten noch eine Stunde weiterfahren
bis Mo i Rana. Dort fanden wir dank Park4Night-App einen akzeptablen
Schlafplatz für eine Nacht. War ja eh nur noch Zähneputzen und ab ins Bett
angesagt…
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