Donnerstag, 13. August 2020

12.8.20 - Zurück aufs Festland

 Heute Nacht schlief ich erst richtig gut, dann wachte ich aber um halb 5 auf, weil mir voll warm war. Konnte dann lange nicht mehr einschlafen. Um 8 war ich dann endgültig wach und versuchte diesen Zustand auch bei Mela herzustellen. Mit so semi-gutem Erfolg. Nach einer Runde Meditation sprang sie dann aufs SUP, ich machte erstmal Kaffee.


Danach sprang auch ich kurz zum Duschen in unseren eisigen Fjord. Wir hatten inzwischen wunderschön blauen Himmel, nur leider war die Sonne noch auf der falschen Seite des Berges… Dies änderte sich zumindest, als wir dann später alles wieder einpackten und auch das SUP kapselfreundlich unten verstauten.

Um Viertel 12 waren wir auf dem Weg nach Moskenes, wo wir parkten, denn von dort startete am Nachmittag die Fähre. Wir luden die Räder ab und fuhren die letzten 5km existierender Straße bis zum Ort mit dem wohl kürzesten Namen der Welt: 


Zunächst entdeckten wir einen schönen Platz zum Aufs-Meer-Glotzen, dann durchquerten wir das „Zentrum“ innerhalb von wenigen Minuten. Noch mal ein supersüßes Kaff zum Abschluss. Im einzigen Restaurant tranken wir einen Cappuccino, besser gesagt auf der Sonnenterrasse davor am Hafen. 



Unser letzter Halt war die Bäckerei aus dem 19. Jahrhundert, die im Lonely Planet für ihre Zimtschnecken gelobt wird. Für stolze 4€ müssen die auch gut sein!!! Mit denen beladen ging es zurück zum Hafen, wir verluden unsere Räder und stellten uns in die Schlange. Da wir schon ein Ticket hatten, war das ganz entspannt. Ich nutzte die restliche Wartezeit zur Zubereitung des Abendessens, Quinoasalat. Dass Norweger nicht wirklich umweltfreundlich sind, konnte ich dabei an zwei Dingen fest machen: Zum einen entpackte ich eine eingeschweißte Paprika, anders bekommt man die hier nicht, genau wie die Gurken (aber kein Etikett drauf, das den Einsatz von Plastik auch nur irgendwie rechtfertigen würde. Zum anderen ließ die Trulla neben uns ihren SUV die komplette Wartezeit (seit wir es mitbekamen eine dreiviertel Stunde) laufen. Dabei waren die Fenster nicht mal zu, also das Argument Klimaanlage kann auch nicht ziehen. Dabei sind sie doch angeblich so weit vorne, was z.B. E-Autos angeht…


Nach einer schnellen Ticketkontrolle konnten wir auf die Fähre fahren. Ach ja, Adriano war heute mal wieder 30cm kürzer als er ist. So zahlten wir nur 110 statt 250€. Muss mir echt einer erklären, warum 1m länger mehr als das Doppelte kostet! Wenn unterschieden wird zwischen Autos unter 2m Höhe, die in die flacheren Decks passen und hohe Autos, würde das ja noch Sinn machen. Aber anhand der Länge ist das aus meiner Sicht reine Abzocke für alle im Wohnmobil! Wenn ich mir mal selbst eines kaufe, ist das jedenfalls 5,90m lang!

Wir gingen nach oben und konnten uns ein Plätzchen oben am Fenster mit Steckdose sichern. Ich wollte zunächst mal den Blog von gestern schreiben und von heute anfangen. Wifi gibt es aber das ist auch langsamer als auf unserem Antarktis-Kutter! Zwei Bilder konnte ich schon in komplett reduzierter Version innerhalb einer halben Stunde hochladen… Gut drei Stunden fahren wir. Könnte eng werden…

Ich kapitulierte und das Datenvolumen des Handys musste ran. Schon ging alles ganz schnell… Nachdem der Blog fertig war, ging ich aufs hintere Deck und las etwas. War zwar windig, aber die Sonne schien. Später ging ich aber wieder rein. 

Um sechs kamen wir in Bodø an und fuhren direkt weiter. Ein Stück östlich trafen wir wieder auf die vom Nordkap kommende E6 und fuhren Richtung Süden. Nach etwa 2h erreichten wir den Polarkreis. Das Zentrum dazu hatte schon geschlossen, aber letztendlich reichten uns auch die obligatorischen Fotos… Ganz schön kalt dort, der Polarkreis liegt hier auf über 600m und das bedeutet, da liegt in Norwegen noch etwas Schnee… Übrigens ist das Zentrum fast 1,5km vom Polarkreis entfernt, der wandert nämlich pro Jahr um 14m und die Markierung stammt aus dem Jahr 1913…


Inzwischen war es 9 Uhr, wir wollten noch eine Stunde weiterfahren bis Mo i Rana. Dort fanden wir dank Park4Night-App einen akzeptablen Schlafplatz für eine Nacht. War ja eh nur noch Zähneputzen und ab ins Bett angesagt… 

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