Dienstag, 25. Februar 2020

26.2.20 - Sightseeing in Christchurch


Heute Nacht hab ich super geschlafen. Ich bin nur um 3 kurz aufgewacht, weil zwei aus dem Dorm zum Flughafen mussten, aber die waren vorbildlich leise und ich bin gleich wieder eingeschlafen. Letztendlich hab ich fast bis 8 gepennt. Unser Knast ist echt ruhig. 

Dann bin ich aufgestanden und habe aus einer stilechten Schüssel mein Müsli gegessen. Die ziehen das Konzept hier echt voll durch! Es gibt auch eine komplett eingerichtete Zelle, einige Gegenstände und ein Zelle, die noch die echten Wandzeichnungen von Häftlingen hat.

Kurz nach neun bin ich dann von hier aus losgelaufen in Richtung Stadtzentrum. Mein Weg führte mich direkt durch den botanischen Garten mit einem – wieder mal – wunderschönen Rosengarten. Der Himmel war heute leider den ganzen Tag ziemlich grau, da wirkt das auf den Bildern gar nicht so schön wie es tatsächlich war.


Eigentlich wollte ich dann um 11 zu einer Stadtrundfahrt starten, doch ich hatte mich vertan, die ging erst um 12 los, und so ging ich für eine Stunde ins kostenlose Canterbury Museum. 

Ich wählte die Etage mit Ausstellungen über die Antarktis und Vögel und traf dort auf viele alte Bekannte, neben Shackleton und Wild auch diese netten Zeitgenossen.

Im Anschluss trank ich noch einen Cappuccino im Museumscafe, dann ging es los zur Stadtrundfahrt.

Das ist übrigens der kostenlose Shuttle zum Antarctic Centre, viele außerhalb liegende Museen haben hier immer einen kostenlosen Shuttle aus der Innenstadt.

Ich hatte gestern ein Comboticket gekauft, mit dem ich gerade mal ein Drittel des Preises zahlte. Zunächst ging es zwei Stunden lang in Richtung Stadtrand. Wir fuhren einige Zeit an der „Red Zone“ entlang. Das ist ein jetzt abgesperrtes riesiges Gebiet, in dem bis zum Erdbeben 2011 etwa 8000 v.a. Wohnhäuser standen. Die Schäden waren wohl so riesig, dass sich die Stadt dazu entschied, zwar alles abzutragen, dann aber die Gegend komplett zu sperren. Jetzt sieht man hier nur Gras mit Bäumen drauf, mehr ist nicht übrig.

Dann ging es die Küste entlang nach Sumner Beach, ein kleiner Vorort am Strand, wo wir eine kurze Pause einlegten. Schließlich ging es noch auf einen schönen Aussichtspunkt mit toller Sicht über die Stadt. Leider war es etwas diesig, so dass man nicht so weit kucken konnte. 

Unterwegs erzählte unser Fahrer ziemlich viel über die Stadt und die Auswirkungen des Erdbebens. Dummerweise ist er Schotte und war für mich recht schwer zu verstehen…
Gegen Viertel drei waren wir wieder zurück im Stadtzentrum. Ich brauchte ein Buspause und ging zunächst ins Quake City Museum, in dem viel zum Erdbeben ausgestellt ist, darunter z.B. auch Teile der halb eingestürzten Kathedrale. Außerdem gibt es viele Bilder und einen Film, in dem Betroffene über ihre Erlebnisse berichten.

Nach dem Erdbeben durften wohl keine Toiletten in den Häusern benutzt werden, an der Klotür im Museum hing eine Sammlung kreativer Gartenklos…

Danach schlenderte ich zurück, vorbei am (und durch das) hübsche I-Site, unterwegs gab es ein Eis. 

Um vier stieg ich wieder bei meinem Fahrer ein, dieses Mal aber in einen stilechten Doppeldecker. Ich war die einzige auf dieser letzten Tour des Tages. Daher war es auch kein Hop-off mehr, sondern eine weitere Rundfahrt, dieses Mal mehr im Zentrum der Stadt. Auch hier gab es wieder so einiges zu sehen.


Die Reste der Kathedrale. Viele Schäden sind nicht mehr sichtbar in der Stadt, das meiste ist neu aufgebaut. Vermutlich bleibt die Kathedrale so als Gedenkstätte neben einer großen Steinmauer, in die die Namen der 185 Opfer eingraviert sind.

Nach einer Stunde waren wir wieder am Ausgangspunkt. Ich schlenderte noch eine Runde durchs Canterbury Museum, unten gab es eine Ausstellung zu typischen Zimmern und Gegenständen der letzten Jahrzehnte. Im Kinderzimmer der Achtziger sind mindestens zwei Gegenstände, die auch im jetzigen Jahrzehnt im Kinderzimmer sein müssten. Seht ihr sie?

Vom Museum aus lief ich wieder in Richtung Hostel. Kurz vorher nahm ich mir am chinesischen Imbiss eine Portion Fish&Chips mit. Leider war keine Soße dabei, wie ich im Hostel merkte. So ganz ohne schmeckte der Fisch schon eher langweilig, leider… Satt war ich auf jeden Fall und so konnte ich noch mein Verbrecherfoto machen. Dann schnappte ich mir mein Notebook und setzte mich in den hellen, weitläufigen Aufenthaltsbereich (so ein Gang zwischen den Zellen ist halt was anderes als ein normaler Hostelgang.
Jetzt ist es halb acht, der Blog ist fertig. Nun werde ich noch etwas für morgen planen, denn da geht es dann ja das Auto abholen, also muss ich wissen, wo ich hinfahren will… Und dann geht’s auf in den Linksverkehr, juhu ;-)

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