Sonntag, 16. Februar 2020

16.2.20 - Glühwürmchen und Busfahrt mit Hindernissen

Heute Nacht schlief ich so mittelmäßig, meine Matratze hing schon ziemlich durch. Um Viertel 8 stand ich auf und ging mein leckeres Vollkornbrot frühstücken. Dann packte ich meine Sachen fertig und bekam noch einen Kaffee, bevor mein Shuttle überpünktlich vor der Tür stand. Die Fahrt ging 20 Minuten raus aus Waitomo und zum Kiwi Cave Rafting. Dort war ich die erste, die anderen vier kamen erst ne Viertel Stunde zu spät, um 9 sollte es eigentlich losgehen. Ein Auto voll mit Taiwanesen, waren aber echt nett.
Wir wurden ausgestattet mit Neoprenanzug, Gummistiefeln, lustiger Hose drüber, Klettergurt und Helm. Dann fuhren wir noch ein paar Minuten mit einem klapprigen Van bis zum Höhleneingang. 

Vor der Tür gab es eine kurze Einweisung ins Abseilgerät, ein mir auch noch unbekanntes, anscheinend speziell für Höhlen. An kurzen Seilen durften wir üben, dann ging es an den echten Höhlenrand. Von dort aus ging es 27m senkrecht nach unten, eine meiner leichtesten Übungen ;-) Außerdem waren wir doppelt gesichert, denn Luke, unser Guide hintersicherte mit einem 2. Seil und Grigi, auch wenn das die meisten wohl gar nicht checken.

Unten musste ich dann erstmal auf den Rest warten, denn ich war die erste. Dann bekamen wir große Gummireifen und liefen in die Höhle hinein. Eigentlich ist es eher ein langer Tunnel, in dem ein Fluss ganz langsam vor sich hinfließt. 


Wir liefen ein Stück immer tiefer in die Höhle hinein. Am Ende bzw. dort, wo der Fluss richtig unterirdisch wird, setzten wir uns hin und machten die Stirnlampen aus. 


Es war, als wäre man direkt unterm Sternenhimmel und das weit weg von jeder Stadt, es war echt der Hammer! Tausende kleine Glühwürmchen leuchteten für uns.

Eigentlich sind das ja gar keine Würmchen, sondern Fliegenlarven. Die hängen da bis zu 9 Monate rum, spinnen klebrige, hängende Fäden und locken ihre Beute – andere Insekten – durch ihr Licht an. 

Das klappt in der ganzen Zeit 4-5 Mal, mehr Nahrung gibt es nicht. Dann verpuppen sie sich und einige Zeit später schlüpfen die Fliegen. Eine kleine Fehlkonstruktion, sie haben keinen Mund und somit nur 3-4 Tage Zeit, um sich zu vermehren. Die Weibchen legen bis zu 180 Eiern in 5-6 Grüppchen. Die jeweils erste schlüpfende Larve frisst ihre Geschwister! Und dann geht das Spiel von vorne los…

Nachdem wir uns auch noch einige dieser Tiere und ein paar Aale aus der Nähe angekuckt hatten, durften wir in die Reifen steigen, hängten uns als Kette aneinander und Luke zog uns zurück. Ohne Licht leuchtete es auch den ganzen Tunnel entlang.


Es ging ein Stück am Einstieg vorbei und weiter in die Gegenrichtung. Dort bot sich uns ein ähnliches Bild. Irgendwo machten wir nochmal einen Stopp, Luke versorgte uns mit Schokolade und einem warmen Getränk und machte ein paar Fotos ohne Blitz, nicht so leicht stillzuhalten…

Auf dem Rückweg gab es ein paar Stellen, an denen wir durch Engstellen kriechen oder robben konnten, aber rein optional, denn durch musste man nicht. Die Asiaten waren an dieser Stelle wieder besonders lustig… Dafür wurde mir die Ehre zu Teil, als einzige durch eine besonders enge Stelle robben zu dürfen, das ging tatsächlich nur noch seitlich liegend.

Irgendwann waren wir wieder am Einstieg, wo wir wieder aus der Höhle rausklettern mussten. Es ging etwa 20m hoch, aber nicht senkrecht, gesichert wurden wir von oben. 

Ich ließ den anderen den Vortritt und machte das Schlusslicht. Anscheinend war ich zu schnell oben, denn Luke war völlig überrascht, als ich oben raus kuckte… War aber jetzt auch keine große Herausforderung.

Wir liefen zurück zum Van und fuhren zur Agency, wo wir unsere Ausrüstung ausziehen durften und uns heiß duschen konnten. Danach gab’s Tomatensuppe mit Semmel und wir kuckten die Fotos an, die bei der ganzen Aktion entstanden sind. Für 25$ konnten wir sie kaufen, also 5$ pro Nase, das war echt ok.
Die vier Taiwanesen nahmen mich in ihrem Auto mit zurück in den Ort, das ersparte mir weitere 20$ für den nächsten Shuttle. Gegen halb 3 war ich wieder am Hostel. Ich aß schnell ein Brot, dann lief ich mit meinem Gepäck in den Ort. Ich trank noch einen Cappuccino, bevor ich zum Bus lief. Dort traf ich auf lauter bekannte Gesichter. Die beiden deutschen Mädels aus meinem Dorm in Auckland und auf den Deutschen, der gestern mit mir ankam. Wir alle hatten das gleiche Hostel in Rotorua als Ziel.
Um vier kam der Bus, unterwegs kuckte ich wieder ein Stück HdR. In Hamilton mussten wir umsteigen. Ich nutzte die Wartezeit für ein schnelles Essen im Burger King. Ein Veggie-Burger, ich war begeistert! Unser Bus sollte um 6 wieder abfahren. Zurück im Busbahnhof setzte ich mich zu den anderen. Zwei Intercity-Busse standen da, beide fuhren nicht nach Rotorua. Dann fuhr einer von einer anderen Agentur ab, Ziel Rotorua! Der wäre es gewesen, das erfuhren wir dann 10 Minuten später! Dabei hatte einer von uns die Fahrerin sogar gefragt, die hatte verneint. Das ist mir in meiner zehnjährigen Backpackerkarriere auch noch nicht passiert, dass mir der Bus vor der Nase weggefahren ist! So eine Scheiße! Und so eine blöde Busfahrerin, der Fahrer des anderen Busses lief nämlich laut schreiend herum, weil ihm ein Fahrgast fehlte, und die machte das nicht, obwohl ihr sogar vier fehlten!
Naja, es half nichts, der Bus war weg. Zum Glück fand ich noch einen anderen von Skip, der sollte eineinhalb Stunden später fahren. 25$ für’n Arsch, ärgerlich, aber es könnte schlimmer sein. Ich buchte für uns alle, da wieder noch eine Buchungsgebühr dazu kam, dann warteten wir also weiter. Schließlich war es kurz vor halb 8 und wir konnten endlich einsteigen. Leider fuhren wir nicht pünktlich los, denn dieser Busfahrer musste wieder auf einen anderen Bus warten, der aus Auckland kam und erst kurz vor halb 9 ankam…
Die Wartezeit nutzte ich zumindest schon mal, um den Blog so weit zu schreiben. Dann ging es endlich los und um kurz vor 10 kamen wir in Rotorua. Zum Glück ist unser Hostel quasi direkt an der Bushaltestelle... Das Hostel ist echt mal riesig und etwas in die Jahre gekommen, aber immerhin hab ich einen 15%-Rabatt-Deal mit booking gemacht und ein günstiges Viererzimmer bekommen. Eng, aber nicht so eng wie die größeren. Und es scheint halbwegs ruhig zu sein... Jetzt ist es halb 11, ich sitze auf dem Bett, der Blog ist fertig.  
In Rotorua bleibe ich jetzt drei Nächte. Morgen hab ich schon wieder eine Tour gebucht, es geht zu Vulkanen, Geysiren und heißen Quellen…
Ach ja, die Fotos, gerade zeigt mein Notebook noch 9 Stunden an für den Download von 1,2GB. Ich hatte hier noch kein Hostel mit vernünftigem Internet, kein Vergleich zu 5G in Chile, wo ich Herr der Ringe in wenigen Minuten runtergeladen hatte. Ich hoffe, das wird morgen dann und dann hänge ich euch die Bilder an. Bin jetzt auch müde und hab keinen Bock mehr, so lange zu warten...

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