Wenn ihr glaubt, ich hätte mich im Tag
geirrt oder ich hätte einen vergessen, dann liegt ihr falsch, mir ist doch
tatsächlich einer abhandengekommen!
Nachdem ich gestern (vorgestern?) Abend
noch meinen ersten Deal auf bookme.co.nz abgeschlossen habe und eine Tour mit
fast 50% Rabatt gebucht habe, machte ich gegen 10 das Licht aus und schlief zum
ersten Mal in diesem Dorm richtig gut. Wir waren auch nur zu dritt und dieses
Bett quietschte auch nicht. Gegen halb 6 wachte ich auf, um 6 hätte eh der
Wecker geklingelt. Ich packte leise, wobei meine Mitschläfer auch beide Jetlag
hatten oder zumindest wach waren, dann ging ich nach oben, trank einen Kaffee
und machte mir ein Erdnussbutter-Baguette für später.
Um halb 7 sollte das Taxi kommen, es
war dann doch fast dreiviertel, bis es endlich da war. Um 7 war ich am
Flughafen und reihte mich zum ersten Mal in eine lange Check-in-Schlange ein. Danach
wollte ich eigentlich noch Geld tauschen, auch da stand ich an, bis ich gelesen
habe, dass fast 6 Gebühren als Festpreis anfallen! Absolut unverschämt, zumal
ich kein 15€ umtauschen wollte! Also wechselte ich zur Schlange für die Pass-
und Sicherheitskontrolle. Die war auch ewig lang und es ging kaum vorwärts, so
penibel kontrollieren die in Deutschland nicht!
Als ich endlich durch war, war es nach
8, ich checkte die Preise im Duty-Free und investierte in eine Flasche
französischen Rotwein. Dann gab es noch einen (schlechten und teuren) Kaffee
und damit war mein Geldumtausch erledigt. Inzwischen hatte auch schon das
Bording begonnen und kurz darauf saß ich im Flugzeug, ich hatte schon wieder
einen Fensterplatz! Relativ pünktlich starteten wir und die Südsee verschwand
unter uns.
Die Flugzeit verbrachte ich mit Lesen,
Frühstück und dann drei Stunden Herr der Ringe, jetzt bin ich immerhin schon
durch zwei Teile durch! Ohne es zu merken, vergingen die 5h Flug (oder waren es
29?). Wobei ich die Formulierung „Die Zeit verging wie im Fluge“ nicht
verwenden würde. Wer hat sich das denn ausgedacht bzw. die Bedeutung davon,
denn im Flug vergeht die Zeit tendenziell eher etwas langsamer…
Gestartet war ich am 12. Februar,
gelandet bin ich am 13. um 13 Uhr. Unbemerkt hatten wir die Datumsgrenze
überquert und euch zu Hause überholt! Ich hab gar nichts gespürt und doch bin
ich in die Zukunft gereist! Von wegen, das geht nicht! Und somit betrat ich
endlich meinen 7. Kontinent (wobei, vielleicht war das schon in Tahiti, das
gehört ja zu Ozeanien) und gleichzeitig offizielles Land Nummer 71!!!
Richtig langsam vergingen aber erst
die beiden nächsten Stunden, erst stand ich bei der Einreise, auffällig viele
Leute mit Mundschutz standen in der Schlange, v.a. natürlich Asiaten. Und ich
wurde auch gefragt, ob ich in den letzten Wochen in Asien war, aber damit
konnte ich eh nicht dienen. Dann ging’s zum Gepäckband und, obwohl ich eh schon
lang gewartet hatte, war mein Rucksack auch noch nicht da. Danach kam die
längste Schlange, denn hier wird ja unglaublich genau auf alles kontrolliert,
was irgendwelche Gefahren nach Neuseeland bringen kann: Knoblauch, Bananen,
dreckige Schuhe, … Vorbildlich war ich in der „Declaring-Schlange“ eingereiht,
denn man muss sogar Wanderschuhe anmelden. Erstaunt hat mich daher, wie viele –
offensichtliche Touristen – demnach keine Wanderschuhe mit haben… Aber die
standen nicht viel kürzer an… Als ich schließlich an der Reihe war, wurde ich
nach Essbarem gefragt, aber ich hatte nur noch ein paar Gewürze und Nudeln. Und
meine Wanderschuhe wurden auf Dreck an den Sohlen kontrolliert, doch die hatte
ich ja auf Mo’orea ordentlich geschrubbt! Als nächstes wurde das Gepäck noch
durchleuchtet, alles ok. Endlich fertig, dachte ich, doch ich hatte nicht mit
dem blöden Köter gerechnet (sorry)! Das doofe Vieh hat bei meinem Rucksack
angeschlagen, immerhin durfte ich die Rucksäcke abstellen, bevor er
weiterschnüffelte, nachdem ich gesagt hatte, dass ich allergisch bin. Und was
hat das blöde Vieh erschnuppert? Knoblauch, der schon lange entsorgt war! Das
hatte zur Folge, dass der Decke meines Rucksackes nochmal auf links gedreht wurde.
Zum Glück schnupperte der Hund nur da und nicht an den größeren unteren Fächern…
Schließlich wurde ich freundlich
entlassen und kam nach draußen. Ich kaufte mir eine Sim-Card, das war
tatsächlich günstiger als meine in Bolivien eingetauschte aufzuladen. Und ich
kann sogar 200 Minuten nach Deutschland telefonieren, ganz ohne Whatsapp! Dann
lief ich zur Haltestelle des Sky-Busses, der einen für knapp 10€ nach Auckland
fährt. Mein erster Eindruck: Irgendwas fehlte am Straßenbild und nach etwas
Überlegen wusste ich es: keine vogelwild rum hängenden Stromkabel! Irgendwo im
Zentrum stieg ich aus und wechselte in einen Stadtbus, da mein Hostel ein wenig
außerhalb im hippen Stadtteil Ponsonby liegt. Da ich vom Automaten nur 50$-Scheine
bekommen hatte, die der Fahrer nicht wechseln konnte, winkte er mich durch, das
passiert einem in Deutschland nicht, da wird man eher angekackt, wieso man kein
Kleingeld hat!
Wenige Stationen später war ich am
Ziel, dort, wo ich ausstieg, wurde ich direkt von „Brotzeit – German Bakery“
begrüßt, das Frühstück morgen ist gesichert! Wenige Meter weiter war mein
Hostel, das Brown Kiwi, ein schönes, altes (weißes) Holzhaus. Hinter der Rezeption
stand gleich der nächste Deutsche Hannes und begrüßte mich. Ich checkte ein,
bekam gleich allerhand wichtige Infos und bezog mein Zimmer. 8 Betten, nicht
sehr groß, aber gemütlich, sauber, alles top. Und das Hostel ist überschaubar,
nicht so wie wohl die meisten hier, die echt riesig sind (ich hatte eine
Beschreibung gelesen, in der etwas von den 4 Hostelküchen stand…). Ich
wechselte auf Flipflops, denn es war echt schön warm draußen, aber angenehm und
ohne fiese Luftfeuchtigkeit.
Inzwischen hatte ich echt richtig
Hunger – es war ja auch schon halb 5 - und Hannes empfahl mir ein gutes Cafe.
Dort gab es einen leckeren und großen Cappuccino und dazu genauso leckere
Quesadillas mit Salat und echtem Dressing! Ein Traum! Allerdings auch zu einem
stattlichen Preis, ca. 16€ umgerechnet für alles. Muss ja einen Grund haben,
warum hier die meisten kochen ;-)
Danach schlenderte ich einmal die
Ponsonby Road entlang. Ja, eine hippe Straße mit teuren Geschäften und vielen
internationalen Restaurants.
Kurz vor 6 war ich zurück im Hostel. Ich schnappte
mir mein Notebook und setzte mich in den schönen Garten hinterm Haus und
begrüßte die Hostelkatze (ein Zeichen von Qualität). Jetzt schreibe ich Blog
und werde ihn dann wohl auch hochladen, damit ihr wieder was zum Frühstück
habt. Übrigens ist das jetzt ganz einfach, bei mir ist es nämlich genauso spät
wie bei euch! Nur abends statt morgens und so!
Was ich mit dem restlichen Abend
anstelle, weiß ich noch nicht, wahrscheinlich meine Flasche Wein aufmachen und
noch etwas für morgen recherchieren. Da muss ich mir unbedingt einen Adapter
kaufen gehen, denn mein ach so toller internationaler Adapter (den ich seit 6 Monaten
rumschleppe ohne ihn auch nur einmal gebraucht zu haben) versagt hier! Den hat
wahrscheinlich der gleiche Idiot hergestellt wie meinen Weltkartenpulli, auf
dem fehlen ja auch Australien und Neuseeland. So, morgen bin ich auf jeden Fall
hier in Auckland und kuck mir die Stadt an, um die Details kümmere ich mich
jetzt, solange ich noch Saft auf dem Notebook habe ;-)
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