Die
Nacht war schön warm, dank Ventilator aber gut auszuhalten. Leider lag ich wohl
mit den Armen etwas nah am Moskitonetz, die Drecksviecher haben mich einfach
durch gebissen! Gegen 7 war ich wach, blieb aber noch etwas mit dem Notebook im
Bett. Der Blog für gestern wollte ja noch geschrieben werden und ich wollte
noch etwas recherchieren, was ich hier machen kann. Lonely Planet gibt’s hier
nicht (nur den „South America on a Shoestring, aber den hab ich nicht auf dem
Kindle)
Um
9 machte ich mich auf den Weg und fuhr -
mit kleiner Stadtrundfahrt – ins Zentrum. Wenn man es so nennen will, ein ganz
schönes Kaff, hier fahren noch weniger Busse als in Hof (gerade recherchiert,
Cayenne hat 57000 Einwohner, das erklärt so manches…). Mein erstes Ziel war das
Konsulat von Suriname. Um dort hin zu reisen, braucht man eine Touristenkarte,
gibt’s nicht an der Grenze. 10 Minuten später und 35€ ärmer hatte ich sie in
der Hand. Immerhin, mein Gelbfieberimpfzertifikat war mal wieder gefragt!
Dann
machte ich etwas Sightseeing. War dann eigentlich recht einfach, hier gibt’s ne
Reihe an Caches mit dem Obertitel Centre Histoire, die mich zu den wichtigsten
Punkten der Stadt brachten, jeweils mit kurzer Info dazu im Listing.
An der
Küste entdeckte ich ein kleines Café, wie ich später merken sollte, das einzige
seiner Art in der ganzen Stadt (glaube ich zumindest).
Dort gab es einen sehr
guten Café Creme in ordentlicher Größe. Danach streifte ich weiter durch die
Straßen.
Das ist die "Kathedrale". Ist
schon echt ein Kaff. Ein bisschen französisch, aber hauptsächlich doch eher
kolonial-südamerikanisch angehaucht. Was komplett fehlt, sind „normale“
Restaurants, es gibt nur so komische Schuppen, die nicht sehr einladend wirken.
Zwischen zwei Caches stolperte ich über den Markt.
Hier gibt’s ein ähnliches
Angebot wie in Belem, die Preise sind auch ähnlich. Also die Zahlen, die
Währung ist eine andere! Ein Kilo Tomaten kostet 6€! Ein großes Viertel einer
Wassermelone 3€. Krass teuer! Gerade das exotische Obst, das hier ja wächst,
kostet teils mehr als bei uns in Deutschland! Versteh ich nicht wirklich…
Der
Markt bestand aus einen Outdoorteil, dort gab es v.a. Obst und Gemüse, und
einer großen Markthalle, wo man alles fand von Fleisch, Souvenirs, Gewürze (die
waren recht günstig) bis hin zu vielen Futterständen. Ich landete an einem mit
Säften und Salaten. Ein 0,3l Saft (Mango, Papaya, Maracuja) kostete mich stolze
6€! War aber lecker. Später gab’s noch in einer Art Bistro ein Crêpe mit
Nutella, das war für 3€ richtig günstig. Irgendwann entdeckte ich auch noch
einen Geldautomaten. Banken wie bei uns hab ich überhaupt keine gesehen. Ich
hob mal sicherheitshalber noch 200€ ab, da die Automaten in Suriname wohl nicht
unbedingt ausländische Karten akzeptieren. Jetzt hab ich ca. 300€ und 200$ (die
irgendwie in meinem Arbeitszimmerschrank lagen…), die kann ich also dort
erstmal umtauschen, das sollte dann auf jeden Fall bis Brasilien zurück
reichen.
Der
Plan sah vor, mit dem Bus wieder zurück zu fahren, leider hatte ich diesen Plan
ohne den Bus gemacht. Ich wartete gut 10 Minuten, aber nix kam. Dann lief ich
ca. 400m weiter zur Haltestelle eines anderen, der war gerade abgefahren, der
nächste kam 40 Minuten später. Hm, ich hatte irgendwie keine Lust, so lange zu
warten, also lief ich einfach mal los, waren ca. 5km. Unterwegs überholte mich
dann halt der eine oder andere Bus, wo auch immer die plötzlich doch noch
herkamen, aber egal. War gar nicht so schlimm und ich kam auch noch durch den
botanischen Garten.
Gegen
5 war ich wieder in der Nähe meines Zuhauses. Im Supermarkt kaufte ich für 6€
ein Eck Brie und zwei Tomaten, beim Bäcker gab’s noch ein Baguette (das ist
günstig…) und einen Café au lait. Dann gings heim und erstmal unter die Dusche,
direkt danach gabs ne ordentliche Ladung Deet, die Moskitos waren nämlich schon
wieder angriffslustig. Gut geschützt setzte ich mich ans Notebook, um
rauszufinden, wie es weitergeht. Eigentlich wollte ich morgen ja nach Kourou,
wo das Space Centre ist. Leider klappt das nicht, es gibt keine Unterkunft,
Couchsurfer antworten nicht oder sagen ab, Airbnb ab 80€ die Nacht… Außerdem
ist morgen Samstag und da ist zwar das Museum geöffnet, aber die (anscheinend
tollen) Führungen finden nicht statt. Schade, wäre sicher toll gewesen.
Jetzt
hab ich für eine Nacht ein Airbnb gebucht für 37€ in St. Laurent, das liegt an
der Grenze zu Suriname. Martine hat mir eine Art Blablacar dorthin organsiert,
damit starte ich hier morgen um 2 Uhr nachmittags, die Fahrt dauert wohl etwa
drei Stunden. Wird also nochmal ein entspannter Vormittag hier. Als das alles
geklärt war, tranken wir noch ein Bier auf der Terrasse und ich bekam von
Martine Nähsachen, da sich von meiner Ziphose beide (!) hinteren Hosentaschen
davon machen wollten, unglaublich! Jetzt ist es neun und ich liege auf dem Bett
und tippe meinen Blog. Die erste Unterkunft in Suriname hab ich auch gerade
schon gebucht. Eigentlich sollte ich auch die nächsten Tage überall Wifi haben
und schreiben können. Wenn’s doch nicht klappt, bitte nicht gleich in Panik
verfallen!
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