Freitag, 30. August 2019

30.8.19 - Cayenne, da wo der Pfeffer wächst?


Die Nacht war schön warm, dank Ventilator aber gut auszuhalten. Leider lag ich wohl mit den Armen etwas nah am Moskitonetz, die Drecksviecher haben mich einfach durch gebissen! Gegen 7 war ich wach, blieb aber noch etwas mit dem Notebook im Bett. Der Blog für gestern wollte ja noch geschrieben werden und ich wollte noch etwas recherchieren, was ich hier machen kann. Lonely Planet gibt’s hier nicht (nur den „South America on a Shoestring, aber den hab ich nicht auf dem Kindle)
Um 9 machte ich mich auf den Weg und fuhr  - mit kleiner Stadtrundfahrt – ins Zentrum. Wenn man es so nennen will, ein ganz schönes Kaff, hier fahren noch weniger Busse als in Hof (gerade recherchiert, Cayenne hat 57000 Einwohner, das erklärt so manches…). Mein erstes Ziel war das Konsulat von Suriname. Um dort hin zu reisen, braucht man eine Touristenkarte, gibt’s nicht an der Grenze. 10 Minuten später und 35€ ärmer hatte ich sie in der Hand. Immerhin, mein Gelbfieberimpfzertifikat war mal wieder gefragt!

Dann machte ich etwas Sightseeing. War dann eigentlich recht einfach, hier gibt’s ne Reihe an Caches mit dem Obertitel Centre Histoire, die mich zu den wichtigsten Punkten der Stadt brachten, jeweils mit kurzer Info dazu im Listing. 

An der Küste entdeckte ich ein kleines Café, wie ich später merken sollte, das einzige seiner Art in der ganzen Stadt (glaube ich zumindest). 


Dort gab es einen sehr guten Café Creme in ordentlicher Größe. Danach streifte ich weiter durch die Straßen.

Das ist die "Kathedrale". Ist schon echt ein Kaff. Ein bisschen französisch, aber hauptsächlich doch eher kolonial-südamerikanisch angehaucht. Was komplett fehlt, sind „normale“ Restaurants, es gibt nur so komische Schuppen, die nicht sehr einladend wirken. Zwischen zwei Caches stolperte ich über den Markt. 

Hier gibt’s ein ähnliches Angebot wie in Belem, die Preise sind auch ähnlich. Also die Zahlen, die Währung ist eine andere! Ein Kilo Tomaten kostet 6€! Ein großes Viertel einer Wassermelone 3€. Krass teuer! Gerade das exotische Obst, das hier ja wächst, kostet teils mehr als bei uns in Deutschland! Versteh ich nicht wirklich…
Der Markt bestand aus einen Outdoorteil, dort gab es v.a. Obst und Gemüse, und einer großen Markthalle, wo man alles fand von Fleisch, Souvenirs, Gewürze (die waren recht günstig) bis hin zu vielen Futterständen. Ich landete an einem mit Säften und Salaten. Ein 0,3l Saft (Mango, Papaya, Maracuja) kostete mich stolze 6€! War aber lecker. Später gab’s noch in einer Art Bistro ein Crêpe mit Nutella, das war für 3€ richtig günstig. Irgendwann entdeckte ich auch noch einen Geldautomaten. Banken wie bei uns hab ich überhaupt keine gesehen. Ich hob mal sicherheitshalber noch 200€ ab, da die Automaten in Suriname wohl nicht unbedingt ausländische Karten akzeptieren. Jetzt hab ich ca. 300€ und 200$ (die irgendwie in meinem Arbeitszimmerschrank lagen…), die kann ich also dort erstmal umtauschen, das sollte dann auf jeden Fall bis Brasilien zurück reichen.
Der Plan sah vor, mit dem Bus wieder zurück zu fahren, leider hatte ich diesen Plan ohne den Bus gemacht. Ich wartete gut 10 Minuten, aber nix kam. Dann lief ich ca. 400m weiter zur Haltestelle eines anderen, der war gerade abgefahren, der nächste kam 40 Minuten später. Hm, ich hatte irgendwie keine Lust, so lange zu warten, also lief ich einfach mal los, waren ca. 5km. Unterwegs überholte mich dann halt der eine oder andere Bus, wo auch immer die plötzlich doch noch herkamen, aber egal. War gar nicht so schlimm und ich kam auch noch durch den botanischen Garten.

Gegen 5 war ich wieder in der Nähe meines Zuhauses. Im Supermarkt kaufte ich für 6€ ein Eck Brie und zwei Tomaten, beim Bäcker gab’s noch ein Baguette (das ist günstig…) und einen Café au lait. Dann gings heim und erstmal unter die Dusche, direkt danach gabs ne ordentliche Ladung Deet, die Moskitos waren nämlich schon wieder angriffslustig. Gut geschützt setzte ich mich ans Notebook, um rauszufinden, wie es weitergeht. Eigentlich wollte ich morgen ja nach Kourou, wo das Space Centre ist. Leider klappt das nicht, es gibt keine Unterkunft, Couchsurfer antworten nicht oder sagen ab, Airbnb ab 80€ die Nacht… Außerdem ist morgen Samstag und da ist zwar das Museum geöffnet, aber die (anscheinend tollen) Führungen finden nicht statt. Schade, wäre sicher toll gewesen.
Jetzt hab ich für eine Nacht ein Airbnb gebucht für 37€ in St. Laurent, das liegt an der Grenze zu Suriname. Martine hat mir eine Art Blablacar dorthin organsiert, damit starte ich hier morgen um 2 Uhr nachmittags, die Fahrt dauert wohl etwa drei Stunden. Wird also nochmal ein entspannter Vormittag hier. Als das alles geklärt war, tranken wir noch ein Bier auf der Terrasse und ich bekam von Martine Nähsachen, da sich von meiner Ziphose beide (!) hinteren Hosentaschen davon machen wollten, unglaublich! Jetzt ist es neun und ich liege auf dem Bett und tippe meinen Blog. Die erste Unterkunft in Suriname hab ich auch gerade schon gebucht. Eigentlich sollte ich auch die nächsten Tage überall Wifi haben und schreiben können. Wenn’s doch nicht klappt, bitte nicht gleich in Panik verfallen!

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