Donnerstag, 8. August 2019

08.08.19 - Salvador: Burg, Strand & Busse



Hab gestern sogar noch bis nach halb 11 durchgehalten und die aufwändigen Caches in Lissabon geloggt. Geschlafen habe ich gut bei offenem Fenster und angenehmen unklimatisierten Temperaturen. Ein weiterer Vorteil, dass mein Dorm ein Einzelzimmer ist. Der Typ vom Hostel, der abends mit der Fernbedienung kommt, ist zwar jeden Tag erstaunt, lässt aber brav die AC aus ;-)
Ich schaffte es früh auch wieder, bis etwa acht Uhr liegen zu bleiben. Dann zog ich mich an, holte mir einen Kaffee und schwang mich in den Sonnenstuhl auf der Terrasse, um die nächsten Tage zu planen. Ergebnis: Morgen geht es früh um 7 nach Lençois im Landesinneren. Bus und Hostel für drei Nächte sind gebucht. Dann gabs noch etwas Obst zum Frühstück.
 Mein Hostel von außen und innen


Gegen zehn machte ich mich auf den Weg zum Forte de Santo Antonio da Barra, dem großen Fort am Küsteneck mit dem ältesten Leuchtturm Brasiliens oben drauf. Ich begab mich freiwillig ins Museum im Inneren, wodurch ich auch auf den Leuchtturm hinauf kam. 




Das Museum war auch ganz gut, viele Infos zu den Seefahrerzeiten… Im Anschluss gabs den heutigen Açai vor einem kleinen Surferladen. Wieder sehr lecker. Dann brachte ich alle Wertsachen ins Hostel, ist ja gleich um’s Eck, und ging ne Runde an den Strand. Pünktlich um 12… Ich suchte mir ein Plätzchen im feinen Sand, direkt an der Mauer zur Promenade.
Natürlich hielt sich die Sonne nicht an meine Schattenplanung und auch nicht an „…im Süden steigt sie hoch hinauf…“ und drehte sich einfach falsch rum. Naja, somit gabs halt die Dauerbesonnung… Das Wasser war angenehm erfrischend mit schönen Wellen. Dort blieb ich eine Zeitlang auf meinem Handtuch mit dem Kindle. Es kamen ständig Verkäufer mit den unterschiedlichsten Dingen, verhungern kann man hier nicht. Ich testete Queijo Asado, frisch in einem transportablen Topf-Grill gegrillten Käse. War lecker und quietschte nicht zwischen den Zähnen!
Gegen drei machte ich mich auf den Weg zum Hostel, duschte und gönnte mir ne Schicht Aloe Vera. Dann nahm ich den Bus zum Praça da Sé, der in der Oberstadt liegt. Leider heißt die Endstation zwar so, soll aber nicht bedeuten, dass der Bus auch wirklich dort hält, geschweige denn, dass eine Endhaltestelle als solche zu erkennen ist. Und bevor ich das checkte, war ich schon fast wieder zurück am Hostel. Na gut, dann fahren wir eben noch eine Runde, dachte ich mir und blieb einfach sitzen. Dummerweise fuhr der Bus aber nicht nur bis Barra, also dahin, wo ich herkam, sondern immer weiter und weiter und weiter. Der dachte gar nicht daran, irgendwo umzudrehen. Ich fürchtete schon, irgendwann am Amazonas zu stehen, also stieg ich irgendwann aus, als ich eine Straße mit Bushaltestelle in der Gegenrichtung entdeckte. Hier sind überall Einbahnstraßen, aussteigen und gegenüber wieder einsteigen war als nicht… An der gesichteten Haltestelle stand passenderweise schon ein Bus nach Barra, ein klimatisierter, 5ct teurer als der normale. Aber die AC war ganz schwach. So ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Meine Sitznachbarin informierte mich, der Bus fährt auch weiter zum Praça da Sé. Also neuer Versuch. Doch kurz nach Barra am Berg gab er komplett den Geist auf. Sollte ich jemals ins Zentrum kommen? Wir mussten alle aussteigen und in den nächsten wieder rein. Hier funktionierte die AC leider viel zu gut. Irgendwann waren wir dann an „meiner“ Station. Statt 15 Minuten war ich mal eben zwei Stunden unterwegs und inzwischen war es sechs Uhr und finster.
Der Praça war weit und breit nicht zu sehen. Ich fragte mich durch, waren auch nur 500m, aber das muss man mir schon sagen. Am Praça angekommen, hob ich zunächst mal Geld ab, siehe da Bradesco verlangt keine Gebühren. Dann suchte ich mir ein Restaurant mit Wifi und Klo und trank ein Bier. Klo war dringend, Wifi ging nicht, zumindest nicht Uber, weswegen ich es wollte… Bei einer netten Mamacita kaufte ich mir wieder ein Acarajé, wieder sehr lecker.


Ich schlenderte noch etwas durch die Gegend und schaffte es dann, mich ins Free Wifi einzuwählen mit Hilfe einer frei erfundenen Handynummer ging’s problemlos. Da es hier leider immer leerer und mir nicht geheurer wurde, bestellte ich mir einen Uberwagen, der wenige Minuten später da war und mich zum Hostel zurück brachte, inklusive netter langsamer (!) Unterhaltung. Jetzt ist es gleich neun und ich sitze auf der Hostelterrasse. Macht aber gar nix, morgen muss ich schon um halb sechs aufstehen, damit ich rechtzeitig am Rodoviario für meinen Bus bin.

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