Hab gestern
sogar noch bis nach halb 11 durchgehalten und die aufwändigen Caches in
Lissabon geloggt. Geschlafen habe ich gut bei offenem Fenster und angenehmen
unklimatisierten Temperaturen. Ein weiterer Vorteil, dass mein Dorm ein
Einzelzimmer ist. Der Typ vom Hostel, der abends mit der Fernbedienung kommt,
ist zwar jeden Tag erstaunt, lässt aber brav die AC aus ;-)
Ich schaffte
es früh auch wieder, bis etwa acht Uhr liegen zu bleiben. Dann zog ich mich an,
holte mir einen Kaffee und schwang mich in den Sonnenstuhl auf der Terrasse, um
die nächsten Tage zu planen. Ergebnis: Morgen geht es früh um 7 nach Lençois im Landesinneren. Bus und
Hostel für drei Nächte sind gebucht. Dann gabs noch etwas Obst zum Frühstück.
Mein Hostel von außen und innen
Gegen zehn machte ich mich auf den Weg zum Forte de Santo
Antonio da Barra, dem großen Fort am Küsteneck mit dem ältesten Leuchtturm
Brasiliens oben drauf. Ich begab mich freiwillig ins Museum im Inneren, wodurch
ich auch auf den Leuchtturm hinauf kam.
Das Museum war auch ganz gut, viele
Infos zu den Seefahrerzeiten… Im Anschluss gabs den heutigen Açai vor
einem kleinen Surferladen. Wieder sehr lecker. Dann brachte ich alle Wertsachen
ins Hostel, ist ja gleich um’s Eck, und ging ne Runde an den Strand. Pünktlich
um 12… Ich suchte mir ein Plätzchen im feinen Sand, direkt an der Mauer zur
Promenade.
Natürlich hielt sich die Sonne nicht an meine Schattenplanung
und auch nicht an „…im Süden steigt sie hoch hinauf…“ und drehte sich einfach
falsch rum. Naja, somit gabs halt die Dauerbesonnung… Das Wasser war angenehm
erfrischend mit schönen Wellen. Dort blieb ich eine Zeitlang auf meinem
Handtuch mit dem Kindle. Es kamen ständig Verkäufer mit den unterschiedlichsten
Dingen, verhungern kann man hier nicht. Ich testete Queijo Asado, frisch in
einem transportablen Topf-Grill gegrillten Käse. War lecker und quietschte
nicht zwischen den Zähnen!
Gegen drei machte ich mich auf den Weg zum Hostel, duschte
und gönnte mir ne Schicht Aloe Vera. Dann nahm ich den Bus zum Praça da
Sé, der in der Oberstadt liegt. Leider heißt die Endstation zwar so, soll aber
nicht bedeuten, dass der Bus auch wirklich dort hält, geschweige denn, dass
eine Endhaltestelle als solche zu erkennen ist. Und bevor ich das checkte, war
ich schon fast wieder zurück am Hostel. Na gut, dann fahren wir eben noch eine
Runde, dachte ich mir und blieb einfach sitzen. Dummerweise fuhr der Bus aber
nicht nur bis Barra, also dahin, wo ich herkam, sondern immer weiter und weiter
und weiter. Der dachte gar nicht daran, irgendwo umzudrehen. Ich fürchtete
schon, irgendwann am Amazonas zu stehen, also stieg ich irgendwann aus, als ich
eine Straße mit Bushaltestelle in der Gegenrichtung entdeckte. Hier sind
überall Einbahnstraßen, aussteigen und gegenüber wieder einsteigen war als
nicht… An der gesichteten Haltestelle stand passenderweise schon ein Bus nach
Barra, ein klimatisierter, 5ct teurer als der normale. Aber die AC war ganz
schwach. So ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Meine Sitznachbarin
informierte mich, der Bus fährt auch weiter zum Praça da Sé. Also neuer
Versuch. Doch kurz nach Barra am Berg gab er komplett den Geist auf. Sollte ich
jemals ins Zentrum kommen? Wir mussten alle aussteigen und in den nächsten
wieder rein. Hier funktionierte die AC leider viel zu gut. Irgendwann waren wir
dann an „meiner“ Station. Statt 15 Minuten war ich mal eben zwei Stunden
unterwegs und inzwischen war es sechs Uhr und finster.
Der Praça war weit und breit nicht zu sehen. Ich
fragte mich durch, waren auch nur 500m, aber das muss man mir schon sagen. Am
Praça angekommen, hob ich zunächst mal Geld ab, siehe da Bradesco
verlangt keine Gebühren. Dann suchte ich mir ein Restaurant mit Wifi und Klo
und trank ein Bier. Klo war dringend, Wifi ging nicht, zumindest nicht Uber,
weswegen ich es wollte… Bei einer netten Mamacita kaufte ich mir wieder ein
Acarajé, wieder sehr lecker.
Ich schlenderte noch
etwas durch die Gegend und schaffte es dann, mich ins Free Wifi einzuwählen mit
Hilfe einer frei erfundenen Handynummer ging’s problemlos. Da es hier leider
immer leerer und mir nicht geheurer wurde, bestellte ich mir einen Uberwagen,
der wenige Minuten später da war und mich zum Hostel zurück brachte, inklusive
netter langsamer (!) Unterhaltung. Jetzt ist es gleich neun und ich sitze auf
der Hostelterrasse. Macht aber gar nix, morgen muss ich schon um halb sechs
aufstehen, damit ich rechtzeitig am Rodoviario für meinen Bus bin.
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