Nach einer
erholsamen Nacht war ich gegen halb acht wach. Ich packte meine Reste und ging
zum Frühstück. Leider war das Wifi quasi komplett zusammen gebrochen. Mein
Blablacar-Fahrer Carlos wollte, dass ich ihn anrufe und den Abholort klar
machen, aber keine Chance. So gings nur mit Nachricht und ab kurz vor 9 stand
ich an der Bushaltestelle ohne Kontakt zur Außenwelt und wartete. Und wartete.
Und wartete. Um halb 10, 20 Minuten nach ausgemachter Abfahrzeit ging ich
frustriert zum Hostel zurück. Laut des Typen aus dem Hostel sollte Carlos vom
Flughafen bis Olinda keine halbe Stunde brauchen. Als ich im Hostel zurück war,
kam die Nachricht: Ich bin da! Klasse! Der Hosteltyp half aus und schickte ne
Sprachnachricht und ich lief wieder zurück zur Bushaltestelle und siehe da! Ein
Auto wartete auf mich! Es muss ganz dringend eine Sim-Card her!
Ich quetschte
mich neben einen dicken brasilianischen Hintern auf den letzten freien Platz
auf der Rückbank des eisig blasenden Fön-Autos, positionierte meinen kleinen
Rucksack auf meinem Schoß zwischen mir und der Lüftung und los ging die Fahrt.
Es war eng und kalt, aber wir kamen dem Ziel schnell näher. In Joao Pessoa
checkte Carlos, was Uber bis zu meinem Hostel verlangen würde und für diesen
Aufpreis brachte er mich direkt dort hin. Somit zahlte ich für gut 2h Fahrt von
Hostel zu Hostel gerade mal 8€!
Das Hostel
hatte mir jemand in Olinda empfohlen und es machte gleich einen netten
Eindruck. Sehr weitläufig alles, nicht so eng zusammengequetscht, mit vielen
Sofas innen und außen und sogar einem Pool hinterm Haus! Leider auch mit
Klimaanlage im Zimmer, ich hoffe, nicht allzu kalt heute Nacht. Von der
Autofahrt hab ich irgendwie Husten…
Ich richtete
mich mal wieder ein und machte mich auf in die Apotheke (!), um dort eine
Sim-Card zu kaufen. 10Rs, nicht mal 2,50€, kostete die. Bis hierhin wars
leicht. Im Hostel zurück half mir der – wie ich vermute – Sohn des Hauses, sie
zu aktivieren. Und jetzt kam der Haken: Man braucht einen brasilianischen Pass
bzw. die Nummer davon. Klasse! Also Marion geschrieben, wozu hat sie zwei
brasilianische Kinder, und einen netten Geocacher aus dem Süden, mit dem ich
mich wahrscheinlich im November treffe.
Dann – es war
schon 2 Uhr - bestellte ich mir ein Uber und fuhr zum östlichsten Punkt Americas:
Dem Farol do Cabo Branco, einer steilen Klippe. Wobei, der allersüdlichste
Punkt streng genommen ein Strand einige Meter südlicher ist, der Praia do
Seixas. (Der Strand hinten neben meinem Kopf!) Wo auch immer, hier gibt’s die östlichste Coco Amerikas und man
befindet sich näher am Senegal als an den südlichen brasilianischen Zipfeln…
Von dort aus
wollte ich mich zu Fuß etwa 6km weit am Strand entlang in Richtung Hostel
Cachen. Hier gibt es tatsächlich eine ganze Reihe Caches, bestimmt 50 Stück,
alle die Küste entlang, noch knapp 20km Richtung Norden weiter. Aber leider gibt’s
die auch nur auf der Karte. Schnell machte sich Ernüchterung breit. Fast alle
waren (teils samt ganzer Telefonzellen) verschwunden. Vielleicht lässt der
Besitzer ein paar Fotologs durchgehen, aber wirklich Spaß macht das halt so
auch nicht, echt nervig…
Unterwegs
begann es auch mal wieder zu regnen, so dass ich einen Ananassaft-Stopp machen
musste. Später, schon wieder mitten in der (fast) Millionenstadt ging ich eine
der vielen Strandrestaurants und bestellte Bolinhas de Bacalhau. Je nach
Übersetzung müsste das eigentlich Stockfisch sein. Auf jeden Fall waren es
kleine frittierte Bällchen, wie Kroketten, mit Fisch innen, dazu eine rötliche,
cremige Soße. Waren echt lecker.
Gegen vier begab ich mich mal kurz an den
Strand, aber dummerweise geht hier die Sonne ja sau früh und auf der falschen
Seite unter. Außerdem war es recht windig, also blieb ich nicht lange (und der
Bikini blieb in der Tasche…)
Dann
schlenderte ich noch etwas weiter die Strandpromenade entlang. Die füllte sich
immer mehr mit Joggern, Radfahrern und Skateboardern. War auch echt einladend,
zwei Spuren für Radfahrer auf super glattem Teer, da bekommt man echt Lust.
Wollte mir ja eigentlich für morgen ein Rad leihen und weiter cachen, aber ob
ich da bei der heutigen Quote Lust habe…
Schließlich
landete ich nochmal in einer Sandwich-Kette mit leckerem Vollkornbrot und kurze
Zeit später auf ein Bier in einem Strandlokal. Es war erst halb sechs, aber
kurz darauf stockfinster. Hier begann es dann auch nochmal so richtig zu
schiffen. Als das Bier leer war und der Regen vorbei, lief ich die wenigen Straßen
zurück zum Hostel.
Hi Caro, wollt nur sagen, dass ich jeden Tag fleißig mitlese und mich auf jeden Bericht freue!
AntwortenLöschenBacalhau ui wie lecker. Mjammm
AntwortenLöschenLG C&A