Donnerstag, 15. August 2019

15.08.19 - Joao Pessoa, der östlichste Punkt meiner Reise


Nach einer erholsamen Nacht war ich gegen halb acht wach. Ich packte meine Reste und ging zum Frühstück. Leider war das Wifi quasi komplett zusammen gebrochen. Mein Blablacar-Fahrer Carlos wollte, dass ich ihn anrufe und den Abholort klar machen, aber keine Chance. So gings nur mit Nachricht und ab kurz vor 9 stand ich an der Bushaltestelle ohne Kontakt zur Außenwelt und wartete. Und wartete. Und wartete. Um halb 10, 20 Minuten nach ausgemachter Abfahrzeit ging ich frustriert zum Hostel zurück. Laut des Typen aus dem Hostel sollte Carlos vom Flughafen bis Olinda keine halbe Stunde brauchen. Als ich im Hostel zurück war, kam die Nachricht: Ich bin da! Klasse! Der Hosteltyp half aus und schickte ne Sprachnachricht und ich lief wieder zurück zur Bushaltestelle und siehe da! Ein Auto wartete auf mich! Es muss ganz dringend eine Sim-Card her!
Ich quetschte mich neben einen dicken brasilianischen Hintern auf den letzten freien Platz auf der Rückbank des eisig blasenden Fön-Autos, positionierte meinen kleinen Rucksack auf meinem Schoß zwischen mir und der Lüftung und los ging die Fahrt. Es war eng und kalt, aber wir kamen dem Ziel schnell näher. In Joao Pessoa checkte Carlos, was Uber bis zu meinem Hostel verlangen würde und für diesen Aufpreis brachte er mich direkt dort hin. Somit zahlte ich für gut 2h Fahrt von Hostel zu Hostel gerade mal 8€!
Das Hostel hatte mir jemand in Olinda empfohlen und es machte gleich einen netten Eindruck. Sehr weitläufig alles, nicht so eng zusammengequetscht, mit vielen Sofas innen und außen und sogar einem Pool hinterm Haus! Leider auch mit Klimaanlage im Zimmer, ich hoffe, nicht allzu kalt heute Nacht. Von der Autofahrt hab ich irgendwie Husten…
Ich richtete mich mal wieder ein und machte mich auf in die Apotheke (!), um dort eine Sim-Card zu kaufen. 10Rs, nicht mal 2,50€, kostete die. Bis hierhin wars leicht. Im Hostel zurück half mir der – wie ich vermute – Sohn des Hauses, sie zu aktivieren. Und jetzt kam der Haken: Man braucht einen brasilianischen Pass bzw. die Nummer davon. Klasse! Also Marion geschrieben, wozu hat sie zwei brasilianische Kinder, und einen netten Geocacher aus dem Süden, mit dem ich mich wahrscheinlich im November treffe.

Dann – es war schon 2 Uhr - bestellte ich mir ein Uber und fuhr zum östlichsten Punkt Americas: Dem Farol do Cabo Branco, einer steilen Klippe. Wobei, der allersüdlichste Punkt streng genommen ein Strand einige Meter südlicher ist, der Praia do Seixas. (Der Strand hinten neben meinem Kopf!) Wo auch immer, hier gibt’s die östlichste Coco Amerikas und man befindet sich näher am Senegal als an den südlichen brasilianischen Zipfeln…

Von dort aus wollte ich mich zu Fuß etwa 6km weit am Strand entlang in Richtung Hostel Cachen. Hier gibt es tatsächlich eine ganze Reihe Caches, bestimmt 50 Stück, alle die Küste entlang, noch knapp 20km Richtung Norden weiter. Aber leider gibt’s die auch nur auf der Karte. Schnell machte sich Ernüchterung breit. Fast alle waren (teils samt ganzer Telefonzellen) verschwunden. Vielleicht lässt der Besitzer ein paar Fotologs durchgehen, aber wirklich Spaß macht das halt so auch nicht, echt nervig…

Unterwegs begann es auch mal wieder zu regnen, so dass ich einen Ananassaft-Stopp machen musste. Später, schon wieder mitten in der (fast) Millionenstadt ging ich eine der vielen Strandrestaurants und bestellte Bolinhas de Bacalhau. Je nach Übersetzung müsste das eigentlich Stockfisch sein. Auf jeden Fall waren es kleine frittierte Bällchen, wie Kroketten, mit Fisch innen, dazu eine rötliche, cremige Soße. Waren echt lecker. 

Gegen vier begab ich mich mal kurz an den Strand, aber dummerweise geht hier die Sonne ja sau früh und auf der falschen Seite unter. Außerdem war es recht windig, also blieb ich nicht lange (und der Bikini blieb in der Tasche…)


Dann schlenderte ich noch etwas weiter die Strandpromenade entlang. Die füllte sich immer mehr mit Joggern, Radfahrern und Skateboardern. War auch echt einladend, zwei Spuren für Radfahrer auf super glattem Teer, da bekommt man echt Lust. Wollte mir ja eigentlich für morgen ein Rad leihen und weiter cachen, aber ob ich da bei der heutigen Quote Lust habe…
Schließlich landete ich nochmal in einer Sandwich-Kette mit leckerem Vollkornbrot und kurze Zeit später auf ein Bier in einem Strandlokal. Es war erst halb sechs, aber kurz darauf stockfinster. Hier begann es dann auch nochmal so richtig zu schiffen. Als das Bier leer war und der Regen vorbei, lief ich die wenigen Straßen zurück zum Hostel. 

Ich checkte die Mails und der brasilianische Cacher hat mir alle nötigen Daten geschickt. Ein Mädel aus meinem Zimmer konnte damit die Sim-Card aktivieren, juhu, jetzt kann ich dann auch von unterwegs Uber bestellen! Dann gings in die Dusche und jetzt sitze ich auf dem Balkon und tippe. Das Internet scheint hier wieder sehr gut zu funktionieren. Mal schauen, ob der Abend hier heute noch was bringt, aber wenn nicht, bleib ich einfach hier sitzen ;-) Gute Nacht!

2 Kommentare:

  1. Hi Caro, wollt nur sagen, dass ich jeden Tag fleißig mitlese und mich auf jeden Bericht freue!

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  2. Bacalhau ui wie lecker. Mjammm
    LG C&A

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