Nach einer
ruhigen Nacht mit etwas Regen wachte ich heute gegen 7 Uhr auf. Ich blieb noch
bis halb 9 liegen, dann ging ich frühstückten, packte meinen kleinen, aber
schweren Rucksack und lief zum Bus. Um halb 12 war ich zurück in Pristina und
wenige Minuten später in einem Bus nach Vushtrri. Beim Hotel, in dem heute
Abend die Feier stattfindet, sprang ich raus.
Das
Einchecken war gar nicht mal so einfach. Der Bubi konnte gefühlt fünf Wörter
deutsch und etwa genauso viele in Englisch. Dass für mich über meinen Schwager
ein Zimmer reserviert sei, kapierte er auf jeden Fall nicht. Nach langem Hin
und Her landete ich dann doch in einem Zimmer. Auf dem Weg nach unten lief ich
dann meiner Mutter in die Arme, die deutlich mehr wusste, z.B. auch, welche
Nummer auf mich reserviert ist. Irgendwie schien der Typ das dann doch zu
verstehen. Besagtes Zimmer war aber noch lange nicht fertig, also gings erstmal
mit in das meiner Eltern. Schnell umziehen und dann runter zum Pool, wo auch
schon Katharinas Mutter samt Mann lag. Leider spielte das Wetter nicht mit, es
war sehr bewölkt und windig. Wir verbrachten also eine Zeit lang auf den
Liegen, bevor wir dank einsetzenden Regens auf einer überdachten Terrasse
verschwanden. Dort saßen wir dann noch länger und tranken Kaffee.
Als gegen
vier die Füße immer kälter wurden, gings ins Zimmer. Horst ist immer noch
verschollen, der ist mit den diversen Männern der Familie zum Kaffee trinken
(glauben wir…) gefahren. Auch ansonsten gibt’s kein Lebenszeichen von irgendwem
außerhalb des Hotels, wir wissen noch nicht so ganz, wann es losgeht. Noch tobt
im Partysaal unter unsren Zimmern die Vorveranstaltung, eine Verlobungsfeier
oder so mit ohrenbetäubend lauter Musik (Völkerballturnier von 12 Klassen ist
im Vergleich wie ein Tischbrunnen neben den Niagarafällen…)
Wir duschten
und warteten dann auf die anderen. Irgendwann kamen sie dann auch, die Damen
waren über vier Stunden beim Friseur um so auszusehen, wie sich (die meisten)
gar nicht mehr gefielen. Um sieben gings dann endlich los und nach und nach
trudelten die zweihundert Gäste ein.
Ich ernährte mich von Chips und Cola,
hatte ich doch seit dem Frühstück fast nix gegessen. Nach dem ersten Tanz zog
dann Luan samt Familie in den Festsaal ein.
Kurz danach – es war fast neun
- ging es mit dem ersten Gang los.
Währenddessen gabs Musik, immer schön bis zum Anschlag aufgedreht. Gefühlt nach
wenigen Minuten platzte mir der Schädel. Ich flüchtete nach draußen, kurz
darauf folgten die ersten Kids und ich wurde zum Oberanschubser an der Seilbahn
auf dem Spielplatz auserkoren. Über die nächsten Stunden gabs immer wieder was
zu essen, aber irgendwie war ich zu dem Zeitpunkt über den Hunger hinweg ;-)
Der krönende
Abschluss war dann noch die riesige Torte samt Feuerwerk und ein weiterer
Einzug der Familie in den Saal. Dann wurde es ruhig, die Musik war aus und
langsam verschwand einer nach dem anderen. Gegen halb zwei räumten dann auch
wir das Feld. Todmüde und mit einem leichten Tinitus…
War eine
schöne Feier und eine klasse Erfahrung. Aber meine Ohren brauchen nicht so
schnell eine Wiederholung ;-)
Ich glaube ich wäre auch nach draussen geflüchtet...
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