Donnerstag, 22. August 2019

22.08.19 - Fortaleza Sightseeing und Strand


Oh Mann, was war das für eine Nacht! Bis 11 wars ruhig im Hostel, dann kam die Schulklasse zurück… Die führten sich auf wie sich Schüler auf Fahrten nun mal so aufführten, knallten mit den Türen, machten Party auf dem Gang… Schlafen war nicht wirklich. Hat die auch nicht interessiert, dass da drei Leute im Bett lagen und vielleicht aussahen, ob sie schlafen wollen, nein, mitten in der Nacht wird das Licht angemacht und angelassen, man setzt sich früh um 5 aufs Bett und redet in Kneipenlautstärke miteinander… Unglaublich! Ich wollte mich früh rächen, leider fingen sie ab halb 7 an zu packen und um kurz vor acht war der Spuk vorbei, sie fuhren wieder ab! Zum Glück, noch eine Nacht und ich hätte den Lehrer raus gelassen!
Ich blieb noch eine halbe Stunde liegen und genoss die Ruhe. Dann lieferte ich einen großen Berg Wäsche in der Maschine ab und frühstückte. Mit viel Kaffee… Wäsche aufhängen und um halb 10 ging es mit einem Deutschen und einer Brasilianerin zur Free Walking Tour. Angeblich sollte die heute ausnahmsweise schon um halb losgehen, klar, wir waren die ersten dort, losgelaufen sind wir um 10…

Die Tour machte ein nettes Mädel. Sie entschuldigte sich, dass es heute keine englischen Guides gäbe, aber das störte uns nicht. Alles hab ich nicht verstanden, aber doch das wichtigste, denke ich.


Marisa sprach sehr klar und auch nicht zu schnell. Fast drei Stunden gings durchs Zentrum. Gegen Ende konnten wir einem Mann über die Schulter kucken, der mit buntem Sand Bilder in Flaschen zaubert. Der Hammer! Hätte ich mir mitgenommen, wenn ich sie nicht ein Jahr rum schleppen müsste…


Danach ging ich mit einem Açai-to-go zurück zum Hostel. Ich holte die Wäsche von der Leine und machte erstmal eine halbe Stunde Power-Nap. Gegen viertel drei machte ich mich dann nochmal auf zum Strand. Dieses Mal wusste ich ja, wie ich laufen muss. Die haben hier schon lustige Sachen auf den Straßen. An den Ampeln steht, dass man doch bitte die Farben beachten möge. An großen Kreuzungen ist vorne ein Streifen markiert für Motorradfahrer. Damit fahren die ganz legal nach vorne ohne alles zu blockieren. Übrigens werden Helm- und Gurtpflicht hier tatsächlich ernst genommen.
Am Strand machte ich es mir mit meinem Kindle gemütlich. Direkt neben meinem Platz gabs dann ein ordentliches Spektakel. Immer mehr Männer zogen an zwei Seilen, die sich irgendwann als das Ende eines großen Fischernetzes herausstellten. Der Menge nach zu urteilen, rechnete ich mindestens mit einem Blauwal und ein paar kleineren weißen Haien, v.a. als das Netz an Land war, bildete sich eine riesige Menschentraube. 

Was dann an mir vorbei getragen wurde, war eher putzig. Vielleicht 3-5 einen halben Meter lange Fische, sonst nur ganz kleine. Fast schade drum.

Als es am späteren Nachmittag dank tief stehender Sonne und starkem Wind aus der anderen Richtung kühl wurde, setzte ich mich in einen der tausenden Plastikstühle, trank einen Caipi und aß diesen leckeren Grillkäse von einem wandelnden Verkäufer. 

Als die Sonne dann ganz weg war, fuhr ich mit einem Uber zurück zum Hostel. In meinem Dorm sind neue Mitschläferinnen, die aber einen wesentlich ruhigeren Eindruck machen als ihre Vorgänger. Ich buchte mein Hostel für Belem und machte mich dann ans Kochen. Zumindest nachdem ein Hostelmitarbeiter und ich es geschafft hatten, den Gasherd zu entzünden. Der Clou: Der Herd hatte einen Stecker! Der war natürlich nicht eingesteckt, dadurch ging die Zündung nicht. Muss man erstmal drauf kommen, bei einem Gasherd, dass der keinen Strom hat ;-)
Als das Problem gelöst war, gabs wieder One-Pot-Pasta, spart echt Arbeit. Allerdings zeigte sich, dass passierte Tomaten dafür gar nicht so gut sind, zu dickflüssig, musste dauernd rühren, damit das Zeug nicht einfach explodiert. Mit Knobi, Ricotta und meiner Kräutermischung von Zuhause, war das Ganze aber echt lecker. Die zweite Hälfte wird morgen für die Busfahrt eingepackt.
Der Bus fährt morgen Mittag um halb 1 und kommt 25h später in Belem an der Mündung des Amazonas an. Und da wir sicher wieder an einem dieser tollen „Restaurants“ halten, dachte ich mir, ein paar selbst gekochte Nudeln sind da nicht die schlechteste Alternative. Warum fahre ich nun also so weit? Ganz einfach, alle interessanten Sachen zwischen hier und Belem (Jericoacoara, Lençois Marenhensis, Sao Luis) habe ich schon vor neun Jahren besucht. Und bevor ich dann die Strecke auf zwei Etappen mache und zwischendurch irgendwo rumhänge, fahr ich lieber auf einmal durch und bleib lieber einen Tag länger in Belem oder so. Heißt also, morgen gibt’s keine Blog, auch wenn der Bus Wifi hat, erzählen kann ich euch da eh nix!
Jetzt werden nochmal Kindle, Handy und PC aufgeladen, damit ich morgen reichlich Beschäftigungen habe. Geduscht bin ich auch schon, packen kann ich morgen ja noch in aller Ruhe. Bis übermorgen dann!!!

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