Donnerstag, 1. August 2019

01.08.19 - Lange Anreise in den Kosovo


Gestern um 11 Uhr am Morgen war’s also tatsächlich soweit. Mit zwei riesigen Rucksäcken verließ ich das Haus und Forni brachte mich zum Bahnhof. Zunächst mal nach München, wo mich ein Schwager von meiner Schwester abholte. Der größere und schwerere der beiden Rucksäcke wurde erstmal noch zu Fornis Wohnung gefahren, wo er bis nächste Woche auf mich wartet.
Gegen fünf waren wir dann endlich auf der Autobahn und los ging es. Mein Hintern tat quasi ab Beginn weh. Erst über die tolle A8 durch den einen oder anderen Stau, dann über gefühlt hundert Grenzen: Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien. An allen Grenzen ging's zügig, so dass wir dann heute früh um 7 an der Grenze zum Kosovo standen. Und standen. Und standen… Dabei war die Schlange nicht mal so lang. Ab man kann sich schon auskaspern. Also die Serben… Und mal ne halbe Stunde Kaffeepause machen oder so…
Als das erledigt war, ging's dann zügig bis zum Haus von Katharinas Verwandtschaft, wo wir um neun ankamen. Da waren auch schon so einige zu Gange und ehrlich gesagt, ich verlor recht schnell den Überblick über alle Namen… Aber es gab Kaffee und ne Dusche, dann fühlte ich mich halbwegs lebendig. Die Menschen wurden immer mehr, mein Überblick wurde immer geringer, dann gab's albanisches leckeres Frühstück, während im Garten ein Schaf geschlachtet wurde. Kein Witz! Luan kuckte ganz schön entsetzt, als eines der größeren Mädchen meinte, der Kopf ist schon abgehackt! Tja, Schnitzel wächst halt nicht auf den Bäumen! Das gibt’s dann heute Abend am ersten Teil des Festes frisch zubereitet. Naja, immerhin hatte es sicher ein glücklicheres Leben als ein deutsches Aldi-Schnitzel.
Um Mittag brachte Jeton das Vieh dann nackt (also ohne Wollmantel…) in einer Plastikwanne zu dem, der es verarbeiten darf und nahm mich gleich mit zum Busbahnhof. Unterwegs wurde für die Feier auch noch tonnenweise Obst gekauft. So günstig hier (z.B. 1kg Trauben 2€, Melonen 50ct) und alles ohne Plastikverpackung. Zumindest bevor es beim Kunden landet, natürlich in der obligatorischen Plastiktüte. Echt schade, wo man hier wenigstens die Chance dazu hätte.
Als alles gekauft war, wurde ich nach Pristina zum Bus gefahren. Ich hatte Glück, nur 5 Minuten später startete einer nach Peja, wo ich jetzt zwei Tage im Sarac Hostel bin, wo ich letztes Jahr auch schon war. Um viertel vier kam ich an, mit kleinem Rucksack lief es sich auch gut durch die Hitze und den Verkehr der statt. Ich checkte ein, bekam das Bett genau über dem letzten und warf mich in die freie Hängematte im Garten. Leider ist von meiner ehemaligen Babykatze weit und breit nichts zu sehen. 

In Hängematte und auf der Wiese blieb ich den restlichen Nachmittag, bis mich der frühe Hunger packte.
Ich irrte etwas planlos durch die Innenstadt auf der Suche nach etwas leckerem. Überall gab es spottbilliges Fastfood, Kebab und Pizza, aber darauf hatte ich keine Lust. Schließlich fand ich ein Restaurant, wo es Pasta mit Lachs und ein Peja-Bier gab. 

Das kostete mich gerade mal 8€. Zum Nachtisch gab‘s noch ein leckeres Nutella-Crepe für schlappe 70ct. Danach gings zurück ins Hostel. Jetzt sitze ich unter Weinlaub (mit vielen Trauben) auf der Terrasse und schreibe den ersten echten Blog. 

Es ist noch nicht mal acht, aber ich bin echt hundemüde. Die letzte Nacht hatte mit schlafen nicht viel zu tun. Also geh ich dann mal in die Dusche und mit meinem (neuerdings leuchtenden) Kindle ins Bett. Gute Nacht!

Übrigens, ich würde mich sehr freuen, auch hier direkt mal den einen oder anderen Kommentar von euch zu lesen. Hier hat auch jeder was davon, nicht nur die FB-User...

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