Ja ja, die Zeiteinteilung, da hab ich
es gestern doch einfach nicht geschafft, den letzten Teil des Blogs zu
schreiben… So ein Stress aber auch hier!
Die zweite „Nacht“ an Bord unserer
Boing war genauso kurz und ähnlich schlaflos wie die erste. Gegen halb 4
deutscher Zeit wurden wir dann auch schon wieder geweckt und es gab Frühstück.
Dieses Mal hatte ich auch halbwegs Hunger, wäre ja gerade Zeit fürs Abendessen
in Neuseeland gewesen. Omelette und Bratkartoffeln hatte auch eher diesen Style…
Nach dem Frühstück näherten wir uns Frankfurt und kurz nach halb 6 Uhr früh
landeten wir. Es gab einen Applaus im Flieger wie man ihn sonst nur auf
deutschen Charter-Urlaubsflügen erlebt, aber natürlich aus anderen Gründen.
Wir mussten noch eine Zeit lang
warten, aus Sicherheitsgründen durften immer nur 40 Personen gleichzeitig
aussteigen und dann war drei Minuten Pause. Ich saß fast ganz hinten… Dann
führte uns der Weg gefühlt einmal durch den kompletten geisterhaft leeren Flughafen,
bei der Passkontrolle gab es dann die gleiche lächerliche Aktion: Anstehen mit Sicherheitsabstand.
Denen ist schon klar, dass wir die letzten 30h alle dicht an dicht standen und
saßen?
Weiter ging’s zur Gepäckausgabe und
während andere Rucksackpacksäcke öffneten, die sich alle ähnlich sahen, um
ihren eigenen zu finden, kam mir mein großer Freund wieder einmal klar
erkennbar und bunt lächelnd entgegengefahren. Eiskalt war er, der arme! Dann
ging’s durch die Ankunftshalle, in der die Gluckenmamis auch nichts von Abstand
hielten. Weder zu den eigenen Kindern (ok, die sitzen die nächsten Tage eh in
der gleichen Wohnung, von wegen Quarantäne im Kinderzimmer…), aber auch sonst
wurde sich aneinander vorbei geschoben. Wenn irgendwo zwischen Christchurch und
zu Hause die Gefahr einer Infektion bestand, dann eindeutig hier!
Auch auf der „anderen Seite“ herrschte
im Flughafen viel mehr Leben als in Neuseeland. Geöffnete Bäcker, McCafe, … So
konnte ich immerhin gleich einen Geldautomaten plündern und ein überteuertes
Tomate-Mozzarella-Ciabatta erstehen. Am Ticketautomat der Bahn war ein großes
Gedränge und Durcheinander. Einige wie ich waren sich doch sehr sicher, dass es
hieß, die Bahnfahrt wäre für uns frei. Hab das auch nochmal recherchiert und
das entsprechende PDF-Dokument aufs Handy geladen, ja, Zugfahrt zum „ursprünglichen
Zielflughafen“ wird von der Bahn gezahlt. Hm, die Formulierung ist super, darf
ich nun bis Kathmandu im Zug fahren? Und wie wollen die meinen „ursprünglichen
Zielflughafen“ kennen, wenn ich den nicht mal selbst weiß? Man kann es ja auf
jeden Fall mal mit Blödstellen versuchen. Vielleicht geht ja Flughafen
Hof/Plauen durch ;-) Der ICE Richtung München sollte zumindest schon mal drin
sein und zur Not gibt’s dann eben noch ein Bayernticket…
Der Zug kam nach einer kurzen Wartezeit
gegen halb 8 und der komplette Wagon war voll mit neuseeländischen Backpackern.
Der Schaffner akzeptierte unsere Flugtickets ohne Kommentar. Und dann stellte
ich mal wieder fest, dass die Erde eben doch ein Dorf ist. Schräg hinter mir
saß einer, der sich als Münchberger enttarnte und sogar noch ein Familienmitglied
von mir kannte ;-) Somit fuhren wir also gemeinsam und mit der gleichen
Ticket-Taktik weiter. Zur Not könnten wir uns ja sogar ein Bayernticket teilen.
Auch er hatte aber schon von Leuten gehört, die problemlos bis nach Hause
gefahren sind.
In Würzburg stiegen wir um, die
Schaffnerin im nächsten Zug grüßte uns freundlich, war aber an gar keinem
Ticket interessiert. Ich vermute, ihr war klar, wo wir herkommen und sie hätte
das Flugticket auch akzeptiert. Ein letztes Mal stiegen wir dann in Bamberg um,
im letzten Zug ließ sich gar kein Schaffner sehen. In Münchberg verließ mich
mein letzter Mitstreiter und um Viertel 1 kam ich dann auch da an, wo ich
keinesfalls hinwollte. Bayrisch Sibirien hatte mich wieder und begrüßte mich
mit einer eisigen Kälte. Dabei hatte ich die Daunenjacke doch eigentlich tief
im Rucksack verpackt. Das Begrüßungskomitee stand schon bereit und kurz darauf
war ich zu Hause. Ein sehr komisches Gefühl. Vielen Dank übrigens für die selbstgemachte Schokocreme und die leckeren Müller-Semmeln!
Ich packte meinen Rucksack aus, danach
ein paar meiner Kisten, in denen meine Klamotten gelagert waren, auf der Suche
nach einer Jogginghose. Die Menge an Kleidung hat mich echt erschlagen, wer
braucht so viel zum Anziehen?!? Eigentlich reicht doch echt eine
Waschmaschinenladung zum Wechseln, mehr braucht man überhaupt nicht! Aber gut,
ich werde mich wieder daran gewöhnen.
Danach ging’s unter die Dusche und für
den restlichen Nachmittag auf die Couch. Dann musste ich noch mit dem
Gesundheitsamt telefonieren, der Mitarbeiterin tat es sichtlich leid, sie sah
die Situation wohl ähnlich wie ich, aus einen „Risikogebiet“ komme ich ganz
sicher nicht zurück. Zehn Kilometer nördlich ist es trotz Quarantäne erlaubt,
alleine spazieren zu gehen, warum auch nicht, wen soll das denn gefährden? Aber
immerhin werde ich nicht kontrolliert wie wohl in München, wo anscheinend ein
täglicher Kontrollanruf eingeht. Ich soll mich nur melden, wenn ich krank wäre,
also werden wir uns nicht mehr sprechen!
Abends gab’s dann eine leckere Pizza
vom Il Colosseo, das momentan liefert, dazu ein Maisels, willkommen zu Hause!
Bis acht konnte ich mich noch wach halten, dann war es echt vorbei und ich
musste ins Bett!
So, das war’s dann wohl mit meiner Weltreise.
Viele haben ja schon Sorgen, was sie nun in Zukunft zum Frühstück lesen sollen
oder so. Krass, heißt das etwa, ihr habt echt die letzten langweiligen Wochen
über auch noch gelesen? Hm, also täglich werde ich sicher nicht schreiben. Aber
vielleicht hin und wieder eine Zusammenfassung. Außerdem hab ich selbst und von
ein paar Leuten auch noch Ideen für ein paar Special Editions bekommen, die Ergebnisse
werde ich euch nicht vorenthalten.
Außerdem: Dieses Schuljahr sollte MEIN
JAHR werden und ganz ehrlich, das Jahr ist noch nicht vorbei! Noch fast 5
Monate sind übrig bis ich wieder in die Schule muss. Die lass ich mir doch
nicht von irgendetwas versauen, das unsichtbar ist und nach einem Bier benannt
wurde! Also ehrlich nicht! Die ersten Lockerungen treten ja schon bald in
Kraft, Caches wurden genügend in meiner Abwesenheit versteckt, so dass ich
zunächst die Zeit in naher Umgebung gut nutzen kann, wandern und radfahren ist
bei uns ja nicht verboten! Und sobald Reisen innerhalb Deutschlands wieder
möglich ist, was ja wohl irgendwann passieren muss, pack ich mein Rad in meinen
lieben Cali und weg bin ich hier! Zum Glück hab ich Deutschland bei meinen Reisen
ja immer erfolgreich ausgespart, wie viele Leute haben mir in den letzten
Monaten davon berichtet, wie toll Rothenburg oder was weiß ich sein kann ;-)
Und ohne Horden asiatischer Touristen ist das sicher noch viel schöner! Nee,
das Jahr ist noch nicht vorbei, Deutschland ich komme! Und Nepal, zu dir komme
ich auch noch, sobald das nächste Sabbatjahr genehmigt ist!!!
Hallo Caro ...willkommen zurück..schade das es so enden muss...für deine Deutschland-Idee hier ein kleiner Challenge Tipp: GC8HGJV...lass es dir gut gehen …. und bleib schön gesund! LG aus berlin
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