Freitag, 17. April 2020

14.4.20 - Ende :-(


Ja ja, die Zeiteinteilung, da hab ich es gestern doch einfach nicht geschafft, den letzten Teil des Blogs zu schreiben… So ein Stress aber auch hier!
Die zweite „Nacht“ an Bord unserer Boing war genauso kurz und ähnlich schlaflos wie die erste. Gegen halb 4 deutscher Zeit wurden wir dann auch schon wieder geweckt und es gab Frühstück. Dieses Mal hatte ich auch halbwegs Hunger, wäre ja gerade Zeit fürs Abendessen in Neuseeland gewesen. Omelette und Bratkartoffeln hatte auch eher diesen Style… Nach dem Frühstück näherten wir uns Frankfurt und kurz nach halb 6 Uhr früh landeten wir. Es gab einen Applaus im Flieger wie man ihn sonst nur auf deutschen Charter-Urlaubsflügen erlebt, aber natürlich aus anderen Gründen.
Wir mussten noch eine Zeit lang warten, aus Sicherheitsgründen durften immer nur 40 Personen gleichzeitig aussteigen und dann war drei Minuten Pause. Ich saß fast ganz hinten… Dann führte uns der Weg gefühlt einmal durch den kompletten geisterhaft leeren Flughafen, bei der Passkontrolle gab es dann die gleiche lächerliche Aktion: Anstehen mit Sicherheitsabstand. Denen ist schon klar, dass wir die letzten 30h alle dicht an dicht standen und saßen?
Weiter ging’s zur Gepäckausgabe und während andere Rucksackpacksäcke öffneten, die sich alle ähnlich sahen, um ihren eigenen zu finden, kam mir mein großer Freund wieder einmal klar erkennbar und bunt lächelnd entgegengefahren. Eiskalt war er, der arme! Dann ging’s durch die Ankunftshalle, in der die Gluckenmamis auch nichts von Abstand hielten. Weder zu den eigenen Kindern (ok, die sitzen die nächsten Tage eh in der gleichen Wohnung, von wegen Quarantäne im Kinderzimmer…), aber auch sonst wurde sich aneinander vorbei geschoben. Wenn irgendwo zwischen Christchurch und zu Hause die Gefahr einer Infektion bestand, dann eindeutig hier!
Auch auf der „anderen Seite“ herrschte im Flughafen viel mehr Leben als in Neuseeland. Geöffnete Bäcker, McCafe, … So konnte ich immerhin gleich einen Geldautomaten plündern und ein überteuertes Tomate-Mozzarella-Ciabatta erstehen. Am Ticketautomat der Bahn war ein großes Gedränge und Durcheinander. Einige wie ich waren sich doch sehr sicher, dass es hieß, die Bahnfahrt wäre für uns frei. Hab das auch nochmal recherchiert und das entsprechende PDF-Dokument aufs Handy geladen, ja, Zugfahrt zum „ursprünglichen Zielflughafen“ wird von der Bahn gezahlt. Hm, die Formulierung ist super, darf ich nun bis Kathmandu im Zug fahren? Und wie wollen die meinen „ursprünglichen Zielflughafen“ kennen, wenn ich den nicht mal selbst weiß? Man kann es ja auf jeden Fall mal mit Blödstellen versuchen. Vielleicht geht ja Flughafen Hof/Plauen durch ;-) Der ICE Richtung München sollte zumindest schon mal drin sein und zur Not gibt’s dann eben noch ein Bayernticket…
Der Zug kam nach einer kurzen Wartezeit gegen halb 8 und der komplette Wagon war voll mit neuseeländischen Backpackern. Der Schaffner akzeptierte unsere Flugtickets ohne Kommentar. Und dann stellte ich mal wieder fest, dass die Erde eben doch ein Dorf ist. Schräg hinter mir saß einer, der sich als Münchberger enttarnte und sogar noch ein Familienmitglied von mir kannte ;-) Somit fuhren wir also gemeinsam und mit der gleichen Ticket-Taktik weiter. Zur Not könnten wir uns ja sogar ein Bayernticket teilen. Auch er hatte aber schon von Leuten gehört, die problemlos bis nach Hause gefahren sind.
In Würzburg stiegen wir um, die Schaffnerin im nächsten Zug grüßte uns freundlich, war aber an gar keinem Ticket interessiert. Ich vermute, ihr war klar, wo wir herkommen und sie hätte das Flugticket auch akzeptiert. Ein letztes Mal stiegen wir dann in Bamberg um, im letzten Zug ließ sich gar kein Schaffner sehen. In Münchberg verließ mich mein letzter Mitstreiter und um Viertel 1 kam ich dann auch da an, wo ich keinesfalls hinwollte. Bayrisch Sibirien hatte mich wieder und begrüßte mich mit einer eisigen Kälte. Dabei hatte ich die Daunenjacke doch eigentlich tief im Rucksack verpackt. Das Begrüßungskomitee stand schon bereit und kurz darauf war ich zu Hause. Ein sehr komisches Gefühl. Vielen Dank übrigens für die selbstgemachte Schokocreme und die leckeren Müller-Semmeln!

Ich packte meinen Rucksack aus, danach ein paar meiner Kisten, in denen meine Klamotten gelagert waren, auf der Suche nach einer Jogginghose. Die Menge an Kleidung hat mich echt erschlagen, wer braucht so viel zum Anziehen?!? Eigentlich reicht doch echt eine Waschmaschinenladung zum Wechseln, mehr braucht man überhaupt nicht! Aber gut, ich werde mich wieder daran gewöhnen.
Danach ging’s unter die Dusche und für den restlichen Nachmittag auf die Couch. Dann musste ich noch mit dem Gesundheitsamt telefonieren, der Mitarbeiterin tat es sichtlich leid, sie sah die Situation wohl ähnlich wie ich, aus einen „Risikogebiet“ komme ich ganz sicher nicht zurück. Zehn Kilometer nördlich ist es trotz Quarantäne erlaubt, alleine spazieren zu gehen, warum auch nicht, wen soll das denn gefährden? Aber immerhin werde ich nicht kontrolliert wie wohl in München, wo anscheinend ein täglicher Kontrollanruf eingeht. Ich soll mich nur melden, wenn ich krank wäre, also werden wir uns nicht mehr sprechen!
Abends gab’s dann eine leckere Pizza vom Il Colosseo, das momentan liefert, dazu ein Maisels, willkommen zu Hause! Bis acht konnte ich mich noch wach halten, dann war es echt vorbei und ich musste ins Bett!
So, das war’s dann wohl mit meiner Weltreise. Viele haben ja schon Sorgen, was sie nun in Zukunft zum Frühstück lesen sollen oder so. Krass, heißt das etwa, ihr habt echt die letzten langweiligen Wochen über auch noch gelesen? Hm, also täglich werde ich sicher nicht schreiben. Aber vielleicht hin und wieder eine Zusammenfassung. Außerdem hab ich selbst und von ein paar Leuten auch noch Ideen für ein paar Special Editions bekommen, die Ergebnisse werde ich euch nicht vorenthalten.
Außerdem: Dieses Schuljahr sollte MEIN JAHR werden und ganz ehrlich, das Jahr ist noch nicht vorbei! Noch fast 5 Monate sind übrig bis ich wieder in die Schule muss. Die lass ich mir doch nicht von irgendetwas versauen, das unsichtbar ist und nach einem Bier benannt wurde! Also ehrlich nicht! Die ersten Lockerungen treten ja schon bald in Kraft, Caches wurden genügend in meiner Abwesenheit versteckt, so dass ich zunächst die Zeit in naher Umgebung gut nutzen kann, wandern und radfahren ist bei uns ja nicht verboten! Und sobald Reisen innerhalb Deutschlands wieder möglich ist, was ja wohl irgendwann passieren muss, pack ich mein Rad in meinen lieben Cali und weg bin ich hier! Zum Glück hab ich Deutschland bei meinen Reisen ja immer erfolgreich ausgespart, wie viele Leute haben mir in den letzten Monaten davon berichtet, wie toll Rothenburg oder was weiß ich sein kann ;-) Und ohne Horden asiatischer Touristen ist das sicher noch viel schöner! Nee, das Jahr ist noch nicht vorbei, Deutschland ich komme! Und Nepal, zu dir komme ich auch noch, sobald das nächste Sabbatjahr genehmigt ist!!!


1 Kommentar:

  1. Hallo Caro ...willkommen zurück..schade das es so enden muss...für deine Deutschland-Idee hier ein kleiner Challenge Tipp: GC8HGJV...lass es dir gut gehen …. und bleib schön gesund! LG aus berlin

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