Samstag, 11. April 2020

11.4.20 Lockdown Tag 17: Mein bestes Fish & Chips (ever?)


Letzte Nacht war wieder etwas besser als die davor, war aber trotzdem um 7 wach. Hab dann mal wieder gleich die Emails gecheckt. Immer noch kein Ticket da. Aber immerhin eine Mail, dass ich für einen Flug vorgesehen bin und zeitnah ein Ticket erhalte. Hm, dann hoffentlich heute Nacht, bisher ist das immer noch nicht da… Kann also nur bedeuten, dass ich am Montag fliege. Die Koordination ist echt bescheiden. Ich krieg nix, andere kriegen erst ein Ticket, dann ein Standby-Ticket für den gleichen Flug. Oder auch für einen späteren. Alle, die noch hier sind, drehen so langsam am Rad. Erst heißt es, man darf max. 24h vorher zum Flughafen reisen (v.a. mit Inlandsflügen), jetzt ist das auch egal und alle sollen einfach nur in die Abflugorte kommen. Wer noch überhaupt keine Info hat, soll sich zum mittlerweile 3.-5. Mal rückmelden, dass er immer noch nicht heim geschwommen/ gebeamt/ gewasweißicht ist. Ich meine klar, ist das ein großes Chaos und 12000 Leute wollen wegkommen. Aber es muss doch anhand der Registrierungen möglich sein, diese 12000 Leute auf Flugzeuge zu verteilen. Wer ausgeflogen ist, muss im Nachhinein auch nochmal angeben, dass er nun nicht mehr ausreisen möchte. Also ehrlich, die haben doch Passagierlisten, die kann ich doch aus dem System löschen? Bitte nicht falsch verstehen, letztendlich machen die hier einen großartigen Job, man kann manchmal doch froh sein, Deutscher zu sein, aber ganz nachvollziehen kann ich es trotzdem nicht…
Nun gut, ich hab mich nochmal umgedreht und dann noch etwas gelesen. Gegen dreiviertel 9 stand ich auf, frühstückte und hängte die Wäsche in den Garten. Den restlichen Vormittag verbrachte ich mit Sudoko, mit Daves Sudoku und mit Brainstorming zwecks weiterer Sonderblog-Editionen. Irgendwie muss ich mich dann ja auch zu Hause beschäftigen. Apropos Brainstorming, das brauchten wir hier gerade auch, denn ich hatte keine Ahnung mehr, was ich (nicht) gemacht hatte heute. Echt schwer, sich daran zu erinnern, wenn sich die Tage alle ähneln. Zwischendurch gab es jedenfalls Kaffee, aber innen, außen war es früh noch zu frisch (und wolkig).
Zum Mittagessen war es dann aber doch warm genug und wir aßen draußen Reste und Brot. Danach relaxten wir eine Weile, ich checkte immer wieder erfolglos Mails und gammelte auf Facebook und Co. rum. Gegen drei starteten wir dann zu einem kleinen Walk mit Flora durch den Park und zum Supermarkt. Heute war die Schlange echt lang und Deb und ich warteten bestimmt eine halbe Stunde (getrennt). Endlich drinnen kaufte Deb fürs Abendessen und ich für den Rückflug und etwas für den Osterhasen. Gar nicht so leicht, aber dann fand ich doch noch Lindt-Kugeln und was dazu.
Gut bepackt liefen wir zurück nach Hause. Ich ging noch eine Runde in den Garten und machte meine Challenge, Flora half beim dreiminütigen Wandsitzen.

Danach gab’s Kaffee und den letzten Rest Kuchen, heute mal wieder bei der Cafébesitzerin zu Hause, im Garten wurde es zu kalt. Kurz dachten wir, der Milchaufschäumer hätte sich aus dem Leben verabschiedet, stellten dann aber fest, es macht durchaus Sinn das Sprudelteil auch an der richtigen Stelle zu befestigen ;-)
Danach saßen wir auf der Couch oder lagen auf selbiger. Deb kochte heute mit Unterstützung von Dave, denn der ist Profi für Fisch für Fish & Chips. Meine Ansprüche waren nicht hoch, wenn er nach irgendetwas schmecken würde, wäre es schon mein bestes Fish & Chips in ganz Neuseeland gewesen. Was dann rauskam, war aber richtig lecker, kein Vergleich zu dem fettigen, geschmacksneutralen Zeug, das ich die beiden anderen Male bekommen hatte. Dünne, knusprige Kräuterpanade, gut gebräunte Backofenpommes und dazu unsere legendäre Chipotle-Sourcreme. Die Schüssel Salat, die Deb dazu noch geschnibbelt hatte, konnten wir nicht einmal mehr anrühren, so voll waren wir. Gibt’s halt morgen zu Mittag.

Pappsatt brauchten wir eine kurze Pause, bevor wir den Abwasch machten. Danach verzogen Deb und ich uns auf die Couch, Dave brütete über dem nächsten Sudoku auf dem Riesenfeld in der Küche. Bis ein Aufschrei kam und ich helfen musste ;-) Aber ich muss sagen, für schwerere Sudokus ist das Spielfeld echt cool, viel Platz für Notizen und man kann alles schnell wegwischen. Manchmal aber auch zu viel.
Jetzt ist es Viertel 10, für heute haben wir es sein gelassen, morgen geht’s weiter! Jetzt ist noch etwas Couching angesagt, wir müssen uns von dem anstrengenden Tag erholen.

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