Freitag, 17. April 2020

14.4.20 - Ende :-(


Ja ja, die Zeiteinteilung, da hab ich es gestern doch einfach nicht geschafft, den letzten Teil des Blogs zu schreiben… So ein Stress aber auch hier!
Die zweite „Nacht“ an Bord unserer Boing war genauso kurz und ähnlich schlaflos wie die erste. Gegen halb 4 deutscher Zeit wurden wir dann auch schon wieder geweckt und es gab Frühstück. Dieses Mal hatte ich auch halbwegs Hunger, wäre ja gerade Zeit fürs Abendessen in Neuseeland gewesen. Omelette und Bratkartoffeln hatte auch eher diesen Style… Nach dem Frühstück näherten wir uns Frankfurt und kurz nach halb 6 Uhr früh landeten wir. Es gab einen Applaus im Flieger wie man ihn sonst nur auf deutschen Charter-Urlaubsflügen erlebt, aber natürlich aus anderen Gründen.
Wir mussten noch eine Zeit lang warten, aus Sicherheitsgründen durften immer nur 40 Personen gleichzeitig aussteigen und dann war drei Minuten Pause. Ich saß fast ganz hinten… Dann führte uns der Weg gefühlt einmal durch den kompletten geisterhaft leeren Flughafen, bei der Passkontrolle gab es dann die gleiche lächerliche Aktion: Anstehen mit Sicherheitsabstand. Denen ist schon klar, dass wir die letzten 30h alle dicht an dicht standen und saßen?
Weiter ging’s zur Gepäckausgabe und während andere Rucksackpacksäcke öffneten, die sich alle ähnlich sahen, um ihren eigenen zu finden, kam mir mein großer Freund wieder einmal klar erkennbar und bunt lächelnd entgegengefahren. Eiskalt war er, der arme! Dann ging’s durch die Ankunftshalle, in der die Gluckenmamis auch nichts von Abstand hielten. Weder zu den eigenen Kindern (ok, die sitzen die nächsten Tage eh in der gleichen Wohnung, von wegen Quarantäne im Kinderzimmer…), aber auch sonst wurde sich aneinander vorbei geschoben. Wenn irgendwo zwischen Christchurch und zu Hause die Gefahr einer Infektion bestand, dann eindeutig hier!
Auch auf der „anderen Seite“ herrschte im Flughafen viel mehr Leben als in Neuseeland. Geöffnete Bäcker, McCafe, … So konnte ich immerhin gleich einen Geldautomaten plündern und ein überteuertes Tomate-Mozzarella-Ciabatta erstehen. Am Ticketautomat der Bahn war ein großes Gedränge und Durcheinander. Einige wie ich waren sich doch sehr sicher, dass es hieß, die Bahnfahrt wäre für uns frei. Hab das auch nochmal recherchiert und das entsprechende PDF-Dokument aufs Handy geladen, ja, Zugfahrt zum „ursprünglichen Zielflughafen“ wird von der Bahn gezahlt. Hm, die Formulierung ist super, darf ich nun bis Kathmandu im Zug fahren? Und wie wollen die meinen „ursprünglichen Zielflughafen“ kennen, wenn ich den nicht mal selbst weiß? Man kann es ja auf jeden Fall mal mit Blödstellen versuchen. Vielleicht geht ja Flughafen Hof/Plauen durch ;-) Der ICE Richtung München sollte zumindest schon mal drin sein und zur Not gibt’s dann eben noch ein Bayernticket…
Der Zug kam nach einer kurzen Wartezeit gegen halb 8 und der komplette Wagon war voll mit neuseeländischen Backpackern. Der Schaffner akzeptierte unsere Flugtickets ohne Kommentar. Und dann stellte ich mal wieder fest, dass die Erde eben doch ein Dorf ist. Schräg hinter mir saß einer, der sich als Münchberger enttarnte und sogar noch ein Familienmitglied von mir kannte ;-) Somit fuhren wir also gemeinsam und mit der gleichen Ticket-Taktik weiter. Zur Not könnten wir uns ja sogar ein Bayernticket teilen. Auch er hatte aber schon von Leuten gehört, die problemlos bis nach Hause gefahren sind.
In Würzburg stiegen wir um, die Schaffnerin im nächsten Zug grüßte uns freundlich, war aber an gar keinem Ticket interessiert. Ich vermute, ihr war klar, wo wir herkommen und sie hätte das Flugticket auch akzeptiert. Ein letztes Mal stiegen wir dann in Bamberg um, im letzten Zug ließ sich gar kein Schaffner sehen. In Münchberg verließ mich mein letzter Mitstreiter und um Viertel 1 kam ich dann auch da an, wo ich keinesfalls hinwollte. Bayrisch Sibirien hatte mich wieder und begrüßte mich mit einer eisigen Kälte. Dabei hatte ich die Daunenjacke doch eigentlich tief im Rucksack verpackt. Das Begrüßungskomitee stand schon bereit und kurz darauf war ich zu Hause. Ein sehr komisches Gefühl. Vielen Dank übrigens für die selbstgemachte Schokocreme und die leckeren Müller-Semmeln!

Ich packte meinen Rucksack aus, danach ein paar meiner Kisten, in denen meine Klamotten gelagert waren, auf der Suche nach einer Jogginghose. Die Menge an Kleidung hat mich echt erschlagen, wer braucht so viel zum Anziehen?!? Eigentlich reicht doch echt eine Waschmaschinenladung zum Wechseln, mehr braucht man überhaupt nicht! Aber gut, ich werde mich wieder daran gewöhnen.
Danach ging’s unter die Dusche und für den restlichen Nachmittag auf die Couch. Dann musste ich noch mit dem Gesundheitsamt telefonieren, der Mitarbeiterin tat es sichtlich leid, sie sah die Situation wohl ähnlich wie ich, aus einen „Risikogebiet“ komme ich ganz sicher nicht zurück. Zehn Kilometer nördlich ist es trotz Quarantäne erlaubt, alleine spazieren zu gehen, warum auch nicht, wen soll das denn gefährden? Aber immerhin werde ich nicht kontrolliert wie wohl in München, wo anscheinend ein täglicher Kontrollanruf eingeht. Ich soll mich nur melden, wenn ich krank wäre, also werden wir uns nicht mehr sprechen!
Abends gab’s dann eine leckere Pizza vom Il Colosseo, das momentan liefert, dazu ein Maisels, willkommen zu Hause! Bis acht konnte ich mich noch wach halten, dann war es echt vorbei und ich musste ins Bett!
So, das war’s dann wohl mit meiner Weltreise. Viele haben ja schon Sorgen, was sie nun in Zukunft zum Frühstück lesen sollen oder so. Krass, heißt das etwa, ihr habt echt die letzten langweiligen Wochen über auch noch gelesen? Hm, also täglich werde ich sicher nicht schreiben. Aber vielleicht hin und wieder eine Zusammenfassung. Außerdem hab ich selbst und von ein paar Leuten auch noch Ideen für ein paar Special Editions bekommen, die Ergebnisse werde ich euch nicht vorenthalten.
Außerdem: Dieses Schuljahr sollte MEIN JAHR werden und ganz ehrlich, das Jahr ist noch nicht vorbei! Noch fast 5 Monate sind übrig bis ich wieder in die Schule muss. Die lass ich mir doch nicht von irgendetwas versauen, das unsichtbar ist und nach einem Bier benannt wurde! Also ehrlich nicht! Die ersten Lockerungen treten ja schon bald in Kraft, Caches wurden genügend in meiner Abwesenheit versteckt, so dass ich zunächst die Zeit in naher Umgebung gut nutzen kann, wandern und radfahren ist bei uns ja nicht verboten! Und sobald Reisen innerhalb Deutschlands wieder möglich ist, was ja wohl irgendwann passieren muss, pack ich mein Rad in meinen lieben Cali und weg bin ich hier! Zum Glück hab ich Deutschland bei meinen Reisen ja immer erfolgreich ausgespart, wie viele Leute haben mir in den letzten Monaten davon berichtet, wie toll Rothenburg oder was weiß ich sein kann ;-) Und ohne Horden asiatischer Touristen ist das sicher noch viel schöner! Nee, das Jahr ist noch nicht vorbei, Deutschland ich komme! Und Nepal, zu dir komme ich auch noch, sobald das nächste Sabbatjahr genehmigt ist!!!


Mittwoch, 15. April 2020

13.4.20 - 2.0. Schon wieder???


Nein, das Datum ist kein Schreibfehler! Während wir schon in der Luft waren, startete in Auckland die letzte Maschine der Lufthansa. Auch sie verabschiedete sich mit einer Runde über der Stadt, die zu Ehren der Deutschen ihren Skytower in unseren Farben beleuchtet haben.




Gestern, nee, heute Abend hab ich dann noch etwas Hörbuch gehört und bin dann eingedöst. Wie zu erwarten hab ich aber nicht wirklich geschlafen, sondern ständig nach einer neuen besseren Position gesucht. Ohne Erfolg. Mein Steißbein oder was auch immer da Stress macht, war da nicht gerade hilfreich, das hat echt wehgetan. Nach wenigen Stunden wurde ich aber auch schon wieder vom Kapitän aus dem Nicht-Schlaf geholt, es gab Frühstück. Rührei und Baked Beans mitten in der Nacht ging aber gar nicht, ich konnte nur den Joghurt und das Obst essen, das reichte mir.
Die nächsten Stunden döste ich weiter vor mich hin, hörte etwas Hörbuch und hatte hauptsächlich die Augen zu. Ich kann im Flieger echt nicht viel Filme kucken, meine Augen sind da sowas von staubtrocken, das geht gar nicht. Das Mädel zwei Plätze links von mir arbeitete daran, alle Harry Potter zu kucken (am Ende schaffte sie es halt echt bis inkl. Nummer 6!).
Um halb 10 früh und somit sechs Stunde vor unserem Abflug landeten wir in Vancouver. Gut überwacht von zu Hause aus, damit wir auch ja nicht vom Radar verschwinden.

Ok, meine Weltumrundung ist schiefgegangen, dafür kann ich nun behaupten, dass ich die Datumsgrenze schon in beide Richtungen überflogen habe ;-) Ist mir der 12. Februar dieses Jahr entgangen, hab ich dafür zweimal den 13. April erlebt. Gut, auf den hätte ich in der Wiederholung verzichten können, denn er war einfach nur langweilig und mein Hintern war im Arsch…
Nach unserer Landung mussten wir sitzenbleiben. Die Crew wurde ausgewechselt und ein Reinigungsteam kam rein und putzte die Toiletten und was weiß ich nicht alles. Gleichzeitig wurde das Flugzeug betankt. Zwei Stunden, hieß es, würde es maximal dauern, doch schon nach einer Stunde war alles fertig und wir wieder auf dem Weg. Hm, die Informationen waren etwas verwirrend…

Lag wohl daran, dass eine Flugnummer eingegeben werden musste und da Air New Zealand hier normalerweise nicht fliegt, haben sie eben irgendwas eingegeben. Wurde später aber noch korrigiert. Auch hier war die Überwachung von Hof aus besser ;-)

Auch ziemlich krass, was da gleichzeitig mit uns über den USA am Himmel unterwegs war!

Der Flug bis Frankfurt sollte noch einmal 9,5h dauern. Ich vegetierte so vor mich hin, hörte Hörbuch, unterhielt mich, döste… Kurz nach dem 2. Start gab es Mittagessen oder Abendessen, denn der Tag war recht kurz (zum Glück), da wir ja der Sonne entgegen flogen. Und so war nach dem Mittagessen auch schon wieder Schlafenszeit.
So, damit ich auch morgen noch was zu tun habe, schreibe ich jetzt nicht weiter, man muss sich seine Zeit ja gut einteilen ;-)

13.4.20 - Das Warten hat ein Ende


Nach meinem wie geplant letzten Abend bei Deb und Dave schlief ich nicht so übermäßig gut und wachte ständig auf. Außerdem hatte ich mir gestern erfolgreich irgendwas im unteren Rücken gezerrt, eingeklemmt oder was weiß ich, auf jeden Fall zieht es seitdem richtig schön von etwa dem Steißbein über den Hintern nach unten, genau das, was man vor so einem Flug braucht.
Um halb 8 stand ich auf, ging duschen und packte mal wieder. Dann frühstückte ich schnell ein bisschen Müsli. Kurz nach 8 verabschiedete ich mich dann wieder von Dave, dieses Mal aber in Kurzfassung, und Deb fuhr mich zum Flughafen, kurz nach halb 9 waren wir da. Die Schlange sah genauso lang aus wie gestern, allerdings war heute der Flughafen noch geschlossen und somit standen auch nur die da, die man sehen konnte. Ich reihte mich ein und eine erste grobe Zählung ergab ca. 120 Personen vor mir. Die ersten kamen wohl früh um 4!!! (Der Flug sollte um 14.45 Uhr gehen…) Einfach nur verrückt! Und leider gab es ja auch heute wieder die privilegierte Klasse derer mit Tickets… Ach ja, beim Frühstück hatte ich auch eine Mail bekommen, ich wäre für den Flug morgen vorgesehen, das Ticket würde noch kommen… Auf sowas verlasse ich mich hier aber nicht mehr. Auch heute waren noch Familien mit kleinen Kindern oder Babies dabei, unverständlich, dass die nicht schon längst ausgeflogen wurden!

Um mich rum standen nur nette Leute und wir unterhielten uns gut über die nächsten Stunden. Die Stimmung war trotz allem wieder ruhig und gelassen. Unaufhaltsam wurde dann aber auch die Schlange der Ticketbesitzer länger. 340 Plätze gab es in dem Flieger, gestern waren es gut 500… Die Nervosität stieg, als auch nach 11 noch Leute kamen und sich dort einreihten. Wir waren dann schon etwas angepisst, da auch die 4h vor Abflug da sein sollten… Nummer 185 war dann aber die letzte und mit 120 vor mir ging die Rechnung doch auf. Aber man wusste ja nie, ob nicht doch noch jemand kommt. Heute ging es bei unserer Schlange gar nicht vorwärts bis die andere abgearbeitet war. Irgendwann bewegte es sich aber doch. Als dann schließlich ein Botschaftshelfer kam und meinte, ab der Tür würden noch ca. 80 Personen rein passen, zählten wir mal wieder und ich war die 37 ;-) Dann hieß es auch noch es könnten 55 Personen von Auckland fliegen, wenn sie sich sofort entscheiden und den Inlandsflug dorthin nehmen würden. Meiner Meinung nach auch nicht wirklich fair, denn der kostete sie 250NZ$ extra, was andere glückliche, die einfach ein Ticket bekommen hatten, nicht zahlen mussten. Und was auch wieder die Fehlplanung zeigte, wenn die Flüge ab Auckland halb voll abgehen, gestern gab es 200 freie Plätze…
Schließlich war ich durch die Tür und ohne Umwege ging es heute direkt zum Stand der Botschaft, wo unsere Daten aufgenommen wurden. Juhu, es war geschafft!

Und meine Rechnung hatte auch gepasst, 30-40 Mann hinter mir kamen auch noch durch. Das zeigte aber auch, dass ich nicht viel später hätte kommen dürfen, 10 Uhr wie gestern empfohlen hätte nix gebracht. Zum Glück waren aber einige ja gestern noch nicht da gewesen und kamen doch noch deutlich nach mir. Obwohl irgendein Dödel auf Facebook noch gepostet hatte, dass 250-300 Leute gestern nicht weg kamen (hm, also 100 eher würde ich sagen). Alle anderen hatten die Klappe gehalten…

Nach der Registrierung mussten wir kurz warten, dann wurden wir namentlich aufgerufen und durften zum echten Check-in weiter.

Hier dauerte es auch noch etwas, aber schließlich war es soweit, ich hatte ein Ticket in der Hand! Übrigens war jegliches Übergepäck heute völlig egal, niemand musste etwas nachzahlen, das zeigt doch, dass auch das eine reine Geldmacherei ist und der Vogel trotzdem fliegt. Mein Rucksack hatte aber nur seine üblichen 15kg.

Von hier aus ging es jetzt echt schnell, Passkontrolle und Sicherheitscheck, wobei da meine Zahnpasta dran glauben musste, angeblich war die zu groß. Seltsam, war eine recht kleine Tube, da stand 120g drauf, was vermutlich auch keine 100ml sind… Hinter dem Check im Wartebereich gab es dann Wasserflaschen, Chipstüten und Müsliriegel kostenlos zum Mitnehmen. Nun hieß es nochmal warten, aber darin waren wir ja schon geübt. Wobei die ganze Prozedur ja echt lange gedauert hatte. Aber es zog sich hin und das Bording begann erst, als wir eigentlich schon fliegen sollten. Bis dahin gab es wieder lustige Verhaltensweisen zu sehen: Außen vor den Toiletten hing ein Desinfektionsmittelspender. Reihenweise kamen Leute aus der Toilette und desinfizierten die Hände. Nach dem Händewaschen… Ach ja, ein Mailcheck lieferte übrigens tatsächlich ein echtes (!) Ticket für morgen...
Schließlich ging es ins Flugzeug, ich saß fast ganz hinten und natürlich schön in der Mitte. Neben Nummer 185… Auf der anderen Seite zwei junge Mädels, der Klassiker, das Neuseelandjahr nach dem Abi. Überhaupt war der Altersdurchschnitt in diesem Flieger wohl der niedrigste, den ich jemals hatte. Es kamen wie immer die üblichen Sicherheitshinweise. Zusätzlich dann noch die Ansage, dass wir beim Anstehen am Klo die 2m Abstand einhalten müssten. Geniale Idee, in einem vollbesetzten Flugzeug, macht voll Sinn!
Gegen halb 4 hoben wir dann endlich ab und die nächste Ansage verblüffte mich schon wieder, kündigte der Pilot doch an, dass es gleich die erste warme Mahlzeit geben sollte! Dabei hieß es bisher immer, es gäbe nur Snacks. Und so saßen wir also kurz danach bei heißen Nudeln und einem Glas (ok, Plastikbecher) Wein und feierten unseren Rückflug. 

In 13h sollten wir in Vancouver landen. Damit ging mein Plan der Weltumrundung natürlich auch flöten (die Lufthansa flog über Bangkok). Ironischerweise schaffte wohl jeder andere im Flugzeug damit eine außerplanmäßige Weltumrundung, denn der normale Flug nach Neuseeland geht doch meist über Asien oder Dubai. Obwohl die Flugzeit – zumindest auf dem Rückflug mit Jetstream – exakt die gleiche ist.
Nach dem Essen ging das Licht aus. Ich kuckte noch einen neuseeländischen Tanzfilm (Born to dance), danach gingen auch meine Lichter aus. Übrigens war das Filmangebot echt überragend, neben allen Teilen Harry Potter, Herr der Ringe und dem Hobbit gab es auch viele ziemlich neue Filme wie Frozen 2…

Dienstag, 14. April 2020

Zurück...

Ich bin zurück, dort, wo ich unter keinen Umständen vor August sein wollte... Nachdem ich aber inzwischen seit 40 Stunden gefühlt gar nicht geschlafen habe, müsst ihr mit dem Blog noch bis morgen warten... Das hier hab ich aber heute schon geschafft:


So sah es vorher aus:

Und mein Lieblingskontinent ist gefüllt ;-)

Sonntag, 12. April 2020

12.4.20 Lockdown Tag 18: Langsam wird's unbeschreiblich!


Was für ein Tag! Kurz gesagt, ich hab viel zu erzählen und sitze immer noch in Christchurch…

Heute früh wachte ich um 6 Uhr auf und checkte gleich mal die Mails. Wieder nichts… Ich nutzte die Gelegenheit und spielte Osterhase im Garten, bevor ich wieder ins Bett krabbelte. Nachdem eine Stunde später immer noch kein Flugticket da war, schrieb ich eine Mail an die Botschaft und kontaktierte auf Facebook jemanden, der sich scheinbar auskennt, weil sie für die Botschaft am Flughafen hilft. Und was bekam ich zu hören? Ich sollte doch alles lesen, was auf der Botschaftsseite steht, nicht nur den Anfang, und mich zum Flughafen begeben…
Auf der Seite steht: Wer wie ich eine Bestätigung hat, dass er für einen Flug geplant ist, soll auf sein Ticket warten. Drunter in Rot: Wer noch nichts hat, soll sich umgehend per Mail melden, blablabla. Und dann irgendwo viel weiter unten steht klein und unauffällig: Egal ob Ticket, Standby oder nichts, man soll sofort zum Flughafen. Faszinierend! Ein großer Satz direkt zu Beginn, schwingt euren Arsch zum Flughafen und zwar sofort, würde doch reichen. Btw, in der Mail steht auch, man wäre berücksichtigt und das Ticket würde bald kommen. Ein unglaubliches Chaos! Auch nirgends eine Info, wann denn die Flieger gehen, heute nämlich um 6 Uhr abends statt um 9 und um 3. Das erfuhr ich also über Facebook und dann später noch in einer Antwort auf meine Mail.
Ich packte also meinen Rucksack, viel war’s ja nicht, dann frühstückte ich mit Deb und Dave. Von beiden bekam ich einen Osterkiwi. Danach mussten die beiden ihre „Eier“ im Garten suchen. Für beide eine Packung Lindt-Kugeln, eine Flasche Wein für Deb und einen Satz Stifte für Dave und sein neues Sudoku-Brett. Leider waren alle Sudokuhefte gestern komplett ausverkauft. Übrigens hatte Flora die Tüte mit der Schokolade als erstes entdeckt, den beiden aber nix verraten.


Um halb 10 brachen wir zu einem letzten Strandspaziergang auf. Es war schon richtig schön warm, aber noch nicht viel los. 




Eine Stunde später waren wir wieder zu Hause, Chez Deb öffnete ein letztes Mal, heute mit Kaffee und Marshmallows auf Keks. Hier unsere ordentliche Buchführung über alle Cafébesuche.


Ich duschte und kurze Zeit später gab es ein frühes Mittagessen mit Ciabatta und Salat von gestern auf der Terrasse. Nach einem letzten Kaffee war es Zeit für den Abschied von Dave und Flora. Die hatte eh schon gemerkt, dass was komisch ist und saß die ganze Zeit neben mir und wollte gestreichelt werden. Verabschieden wollte sie sich aber nicht, sowas mag sie nicht. Dafür fiel der Abschied von Dave tränenreicher aus. Wir hatten schon echt eine schöne Zeit zusammen und was sie für mich getan haben, ist mal echt nicht selbstverständlich.

Um 1 saßen Deb und ich im Auto und fuhren zum Flughafen. Dort verabschiedeten auch wir uns, in der Hoffnung, uns nicht so schnell wiederzusehen… Vorm Flughafen standen schon lange Schlangen, doch die Mitarbeiter der Botschaft versicherten uns immer wieder, dass das normal sei, die letzten Tage hätte es auch immer geklappt. Zuerst wurde die Schlange abgearbeitet, die ein Ticket bekommen hat. Warum auch immer die das haben und wir anderen nicht. Angeblich stehen ja alle auf irgendeiner Passagierliste?!?

Ok, meinetwegen. Irgendwann ging es auch in unserer Schlange weiter. Das krasse: Hier standen noch einige Familien mit Kleinkindern und sogar Austauschschüler, die nicht älter als 14 aussahen. Wieso sind die noch hier und nicht längst ausgeflogen??? Angeblich gab es doch so viele Leute mit hohen Prioritäten, die bevorzugt worden waren… Immerhin, Kinder und Familien durften vor.

Nach bestimmt fast zwei Stunden hatte sich die Schlange dann doch ein Stück vorwärtsbewegt und wir standen im Eingangsbereich. Im Übrigen alle dicht an dicht, wobei Abstand vor einem 25h Flug eh keinen Sinn mehr macht. Leider war das erst der Anfang, die Schlange ging innen nochmal ewig lange weiter. Inzwischen kam die Lufthansa Crew und wurde mit einem großen Applaus begrüßt.


Innen standen wir dann weiter und ich traf auch das Mädel, das ich vor Wochen als meine erste Anhalterin mitgenommen hatte. Als vielleicht noch 50 Leute vor mir waren (und garantiert noch mehr hinter mir) kam dann die Ansage: Der Flieger ist voll!

Der Überbringer der Botschaft wurde zwar nicht gelyncht, aber wir waren schon echt ordentlich angepisst. Um es kurz zu machen, es gibt nicht mal eine Priorität für uns für morgen, auch da gibt es wieder Leute mit echtem Ticket, die mehr Rechte haben als wir… Auch keine Bevorzugung vor denen, die morgen zum ersten Mal im Standby-Modus kommen. Nein, es ist wieder Glückssache, ob wir mitkommen oder nicht! Irgendwer hat sich da mal gewaltig verplant! Ein zusätzlicher Flug soll nun Dienstag gehen, Air New Zealand mit 340 Plätzen. Falls der nicht reicht, käme alternativ noch eine Lufthansa-Maschine, aber wohl erst, wenn morgen dann nochmal einer nachgezählt hat… Mal ganz davon zu schweigen, dass heute mal eher einer mit dem Zählen hätte beginnen können. 500 Plätze im Flugzeug sind vorhanden, X Personen mit einem „Ticket“ bekommen einen Bordingpass. Dann sind also noch 500-X Plätze danach frei. Hätte einer gezählt, hätte er schon viel früher feststellen können, dass da X+150 Leute stehen und dass diese Rechnung garantiert nicht aufgehen kann… Es ist echt frustrierend. Warum überhaupt noch Tickets rausgeschickt wurden und nicht wenigstens alle mit dem gleichen Recht ohne Ticket anstehen durften…
Anscheinend ging gestern in Auckland ein Flug mit 200 (!) leeren Plätzen, weil 30% derer mit bestätigten Tickets nicht kamen. Allerdings werden auch Tickets an Leute geschickt, die schon vorher einen Flug bekommen hatten und schon auf das Häkchen „Brauche keine Hilfe mehr“ geklickt hatten. Das Ergebnis: Der letzte Flug aus Auckland am Dienstag wurde gestrichen, Leute, die für den ein Ticket haben, sollen doch schon Montag kommen. Gibt aber halt welche, die das nun nicht können, weil ihr Inlandsflug zu spät geht… Wie kann ich denn den letzten Flug streichen, dann doch bitte den vorletzten!
Wie kann das im Zeitalter der Technik so schwer sein??? Sorry, bitte versteht mich mit meinem Gemeckere jetzt nicht falsch, ich bin froh, aus Deutschland zu kommen, andere Botschaften rufen über Facebook dazu auf, man könnte versuchen, einen Platz bei uns zu bekommen und mehr passiert nicht. Auch arbeiten nur 8 Leute in der Botschaft und eine Reihe Freiwilliger hilft ihnen im Moment. Aber das, was jetzt in den letzten Tagen der (vorher noch koordinierten) Aktion abläuft, ist echt der Hammer. Bin gespannt, wie das morgen aussieht. Der Flug geht um 14.45 Uhr, wir sollen um 10 da sein, vermutlich kommen die ersten dann um 6… Campieren wurde ausdrücklich verboten ;-) Immerhin, es gab ein ganz vernünftiges Angebot für ein Hotel mit Vollpension in der Nähe.
Ich hatte aber ja mein Bett, war auch noch nicht abgezogen, und so holte mich Deb also um dreiviertel 5 wieder ab. Sie sieht das ganz locker, immerhin kommt sie so mal aus dem Haus  und wir fahren auf Firmenkosten ;-)
Zurück bei meiner Gastfamilie, hatte Dory-Flora mich halt echt schon vergessen, bellte mich an und versteckte sich hinter Dave ;-) Dauerte eine Zeit bis sie mich wiedererkannte. Zum Dank klaute sie mir dann den angebissenen Osterkiwi aus meinem offenen Rucksack ;-) Für mich gab es schon wieder einen Kaffee. Die Situation hier ist unverändert, Dave im Sudoku-Modus und Deb daddelt auf dem Ipad, während ich mich auskotzte. Dann begann ich mit dem Blog, immerhin kann ich heute endlich was erzählen, auch wenn es nicht das ist, was ich mir erhofft hatte. Wollte heute keinen Blog veröffentlichen, sondern erst morgen Abend wieder…
So, jetzt ist es 7, es gibt gleich Abendessen. Essen war lecker, wir hatten Wraps mit Falafel,  Chipotle-Sourcream ;-) und Salat. Danach wuschen wir zusammen ab.
Jetzt ist es acht und der Tag wird ausklingen wie die letzten vorher auch. Morgen starten wir dann wieder einmal zum Flughafen, drückt mir die Daumen und hofft, dass ihr morgen um diese Zeit keinen Blog zu lesen bekommt, sondern nur das Foto einer Bordkarte…

Samstag, 11. April 2020

11.4.20 Lockdown Tag 17: Mein bestes Fish & Chips (ever?)


Letzte Nacht war wieder etwas besser als die davor, war aber trotzdem um 7 wach. Hab dann mal wieder gleich die Emails gecheckt. Immer noch kein Ticket da. Aber immerhin eine Mail, dass ich für einen Flug vorgesehen bin und zeitnah ein Ticket erhalte. Hm, dann hoffentlich heute Nacht, bisher ist das immer noch nicht da… Kann also nur bedeuten, dass ich am Montag fliege. Die Koordination ist echt bescheiden. Ich krieg nix, andere kriegen erst ein Ticket, dann ein Standby-Ticket für den gleichen Flug. Oder auch für einen späteren. Alle, die noch hier sind, drehen so langsam am Rad. Erst heißt es, man darf max. 24h vorher zum Flughafen reisen (v.a. mit Inlandsflügen), jetzt ist das auch egal und alle sollen einfach nur in die Abflugorte kommen. Wer noch überhaupt keine Info hat, soll sich zum mittlerweile 3.-5. Mal rückmelden, dass er immer noch nicht heim geschwommen/ gebeamt/ gewasweißicht ist. Ich meine klar, ist das ein großes Chaos und 12000 Leute wollen wegkommen. Aber es muss doch anhand der Registrierungen möglich sein, diese 12000 Leute auf Flugzeuge zu verteilen. Wer ausgeflogen ist, muss im Nachhinein auch nochmal angeben, dass er nun nicht mehr ausreisen möchte. Also ehrlich, die haben doch Passagierlisten, die kann ich doch aus dem System löschen? Bitte nicht falsch verstehen, letztendlich machen die hier einen großartigen Job, man kann manchmal doch froh sein, Deutscher zu sein, aber ganz nachvollziehen kann ich es trotzdem nicht…
Nun gut, ich hab mich nochmal umgedreht und dann noch etwas gelesen. Gegen dreiviertel 9 stand ich auf, frühstückte und hängte die Wäsche in den Garten. Den restlichen Vormittag verbrachte ich mit Sudoko, mit Daves Sudoku und mit Brainstorming zwecks weiterer Sonderblog-Editionen. Irgendwie muss ich mich dann ja auch zu Hause beschäftigen. Apropos Brainstorming, das brauchten wir hier gerade auch, denn ich hatte keine Ahnung mehr, was ich (nicht) gemacht hatte heute. Echt schwer, sich daran zu erinnern, wenn sich die Tage alle ähneln. Zwischendurch gab es jedenfalls Kaffee, aber innen, außen war es früh noch zu frisch (und wolkig).
Zum Mittagessen war es dann aber doch warm genug und wir aßen draußen Reste und Brot. Danach relaxten wir eine Weile, ich checkte immer wieder erfolglos Mails und gammelte auf Facebook und Co. rum. Gegen drei starteten wir dann zu einem kleinen Walk mit Flora durch den Park und zum Supermarkt. Heute war die Schlange echt lang und Deb und ich warteten bestimmt eine halbe Stunde (getrennt). Endlich drinnen kaufte Deb fürs Abendessen und ich für den Rückflug und etwas für den Osterhasen. Gar nicht so leicht, aber dann fand ich doch noch Lindt-Kugeln und was dazu.
Gut bepackt liefen wir zurück nach Hause. Ich ging noch eine Runde in den Garten und machte meine Challenge, Flora half beim dreiminütigen Wandsitzen.

Danach gab’s Kaffee und den letzten Rest Kuchen, heute mal wieder bei der Cafébesitzerin zu Hause, im Garten wurde es zu kalt. Kurz dachten wir, der Milchaufschäumer hätte sich aus dem Leben verabschiedet, stellten dann aber fest, es macht durchaus Sinn das Sprudelteil auch an der richtigen Stelle zu befestigen ;-)
Danach saßen wir auf der Couch oder lagen auf selbiger. Deb kochte heute mit Unterstützung von Dave, denn der ist Profi für Fisch für Fish & Chips. Meine Ansprüche waren nicht hoch, wenn er nach irgendetwas schmecken würde, wäre es schon mein bestes Fish & Chips in ganz Neuseeland gewesen. Was dann rauskam, war aber richtig lecker, kein Vergleich zu dem fettigen, geschmacksneutralen Zeug, das ich die beiden anderen Male bekommen hatte. Dünne, knusprige Kräuterpanade, gut gebräunte Backofenpommes und dazu unsere legendäre Chipotle-Sourcreme. Die Schüssel Salat, die Deb dazu noch geschnibbelt hatte, konnten wir nicht einmal mehr anrühren, so voll waren wir. Gibt’s halt morgen zu Mittag.

Pappsatt brauchten wir eine kurze Pause, bevor wir den Abwasch machten. Danach verzogen Deb und ich uns auf die Couch, Dave brütete über dem nächsten Sudoku auf dem Riesenfeld in der Küche. Bis ein Aufschrei kam und ich helfen musste ;-) Aber ich muss sagen, für schwerere Sudokus ist das Spielfeld echt cool, viel Platz für Notizen und man kann alles schnell wegwischen. Manchmal aber auch zu viel.
Jetzt ist es Viertel 10, für heute haben wir es sein gelassen, morgen geht’s weiter! Jetzt ist noch etwas Couching angesagt, wir müssen uns von dem anstrengenden Tag erholen.

Freitag, 10. April 2020

10.4.20 Lockdown Tag 16: Kein Puzzle mehr übrig


Heute Nacht hab ich nicht wirklich gut geschlafen, war auch um halb 7 wach. Keine Bewegung am Tag zuvor und ich kann nicht schlafen. Werden lustige zwei Wochen in Deutschland… Gegen 9 bin ich dann nach einer Runde lesen aufgestanden und hab Müsli gefrühstückt. Dann verbrachte ich den Vormittag mit Lesen und Sudoku. Am späten Vormittag gab es den ersten Kaffee auf der Terrasse, es war schon richtig schön warm.

Später daddelte ich noch etwas am Computer rum und wartete sehnsüchtig auf eine Email, die natürlich nicht kam… Dafür aber die Info, dass der letzte Flug am Montag geht. D.h. morgen sollte wirklich endlich mal eine Mail kommen, wenn das doch angeblich zwei Tage im Voraus passiert. Aber laut Facebook geht es immerhin ein paar anderen auch noch so… Hab gerade auch nochmal eine Email geschickt, mal sehen, vielleicht kommt ja doch mal eine Antwort.
Mittags gabs die Reste von gestern Abend. Danach nutzten Dave und ich das Spiel, das Deb gefunden, hatte etwas alternativ. Eigentlich ist es wohl so gedacht, dass man gegeneinander Zahlen einträgt, aber wir nutzten es, um das schwere Sudoku der Tageszeitung zu knacken. Bzw. Dave sollte es knacken, ich assistierte. Dabei entdeckten wir auch die großartige Funktionsweise von Kaffeekapseln, mit denen man Felder ausschließen kann ;-)


Gegen halb 3 gingen wir dann alle nach draußen. Das Nachbarsmädchen verteilte gerade süße bunte Ostermuscheln (mit Glitzerpulver) vor den Gärten. Sie strahlte, als ich ein Foto machte und Deb sagte, dass das Bild nun in Deutschland in meinem Blog gesichtet würde! Also bitte gebührend loben und kommentieren ;-)

Dann trennten wir uns, Dave, Deb und Flora gingen spazieren, ich joggte in die andere Richtung, meine übliche (und vielleicht ja doch letzte) Runde am Strand entlang. Ja, war windig!


Zurück zu Hause machte ich dann noch die Tageschallenge. Inzwischen sind wir bei 2½ Minuten Wandsitzen, langsam brennt es…
Danach öffnete Chez Deb, heute als Feiertagshighlight gab es neben Cappuccino auch noch Eis! Danach war Sudoku-Time, mit unterschiedlich großen Feldern waren wir alle drei in der Sonne beschäftigt. Dave versuchte sich nochmal allein an dem von Mittag, dummerweise lief da dann was schief…
Als es kühler wurde, ging ich nach drinnen. Immer noch keine Email… Gegen dreiviertel 6 machte ich mich ans Kochen. Mit diversen Gemüseresten aus dem Kühlschrank und viel Erdnussbutter  kochte ich ein Mafé, na Herr Chefkoch (alias Horn), kennst du das? Für alle unwissenden (und natürlich auch mich), laut Google ist es ein westafrikanischer Erdnusseintopf. Hm, deshalb wohl die Erdnussbutter… Oder eben ein afrikanischer Rum-Fort-Topf... Egal, nachdem die Pfanne doch zu klein war, wurde in den phänomenalen Wok umgeladen, echt ein cooles Gerät! Und am Ende waren alle satt und zufrieden (und googelten das Rezept auf Englisch…)

Wie immer durfte ich als Koch nicht beim Abwasch helfen und verzog mich also direkt auf die Couch. Jetzt ist es halb 9 und außer Flora sind nun alle hier angekommen. Morgen geh ich dann nochmal einkaufen, brauche noch einen Osterhasen/-Kiwi für meine zwei lieben hier und ein wenig Wegzehrung. Catering gibt es keines im Flieger, nur Snacks und das für 25h Flug, 4h Wartezeit vorher und ein paar Stunden Zugfahrt danach…
Lockdown Tag 16, ein sonniger und hochspannender ;-) Also drückt mir die Daumen, dass morgen ein Flugticket kommt, sonst weiß ich echt nicht mehr weiter…


Donnerstag, 9. April 2020

09.4.20 Lockdown Tag 15: Gaaanz faul


Heute war ich schon vor 7 wach und hab es tatsächlich mal geschafft, wieder einzuschlafen! Als ich dann wieder aufwachte, war es schon nach 8. Bis 9 blieb ich liegen und las. Zum Frühstück gab’s heute nur ne Ladung Obst, darunter ein paar Feijoas, die ich vor kurzem aus einer Kiste am Straßenrand gefunden habe. Kiwis stellen gerne überzähliges Obst aus dem Garten zum Mitnehmen vor die Tür.
Danach musste Deb eine Challenge ihrer Kollegen erfüllen. Ein Bowling-Video musste gedreht werden. Wir spielten quasi mit puren Geldscheinen…

Den restlichen Vormittag verbrachte ich mit Sudoku und dem Puzzle, das gegen Mittag fertig wurde. Außerdem putzte ich das Bad, während sich Dave den Fenstern widmete. Mit dem Gartenschlauch ;-)

Am späteren Vormittag war es schon wieder recht warm, so dass es einen Kaffee auf der Terrasse gab. Mittags gab es dann die Reste von gestern Abend. Salate und Knobibrot. Nach dem Abwasch chillte ich noch etwas auf der Terrasse und erholte mich vom anstrengende Vormittag… :P
Später surfte ich noch ein wenig durchs Internet und wurde netterweise auf einen neuen Post der Botschaft aufmerksam gemacht. Warum auch immer wurden konkret für Samstag Stand-By-Flieger für einen der beiden Flüge gesucht. Ich hab gleich mal drauf geantwortet, vielleicht komme ich tatsächlich früher heim als erwartet. Morgen soll bis Mittag eine Email kommen, falls das klappt, muss ich Samstag früh um 5 (4h vor Abflug!!!) am Flughafen stehen. Wenn dann ein Platz in einem der Flieger (um 9 Uhr früh oder nachmittags um 3) frei ist, komm ich mit, wenn nicht, muss ich wieder zurück. Mal sehen, was passiert. Dabei haben wir doch kurz vorher noch für Ostern und unsere Easter-Games geplant!
Später machte ich meine Challenge-Aufgaben, dann öffnete Debs Café wieder, es war zwar recht frisch, aber durchaus noch terrassentauglich. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich dann mit Lesen (das Lonely Planet Buch und mein normales Buch) und den nicht sprachbasierten Rätseln eines anderen Rätselheftes. Am frühen Abend gab es dann noch einen tollen Sonnenuntergang.

Abends kochte heute Dave, es gab mexikanisch. Nachos mit einer leckeren Gemüsesoße, Käse, Chipotle-Sourcream und Salat. Superlecker und genug fürs morgige Mittagessen. Deb und ich kümmerten uns um den Aufwasch. Jetzt sitzen wir satt und zufrieden auf der Couch. Tag 15 des Lockdowns, ein sehr fauler und mit ganz viel Glück mein vorletzter!



Mittwoch, 8. April 2020

08.4.20 Lockdown Tag 14: Halbzeit für Neuseeland???


Heute hab ich bis kurz nach 7 geschlafen, mich dann noch kurz tot gestellt und im Anschluss etwas gelesen. Gegen 9 bin ich aufgestanden und hab meine Schüssel Müsli gefrühstückt. Deb kam mit vollen Taschen vom Einkaufen, das war wie Ostern und Weihnachten an einem Tag, so viele Schokoeier und dann ein echter Osterkiwi!

Danach hab ich draußen die Wäsche aufgehängt, über mir zog eine Lufthansa-Maschine durch den strahlend blauen Himmel. Ich hab immer noch keine Email bekommen..
Nach zwei Killer-Sudokus machte ich mich dann für den restlichen Vormittag an das große unbekannte Puzzle. Geht schon etwas schneller, wenn man weiß, was in etwa rauskommt… Mittags aßen wir geröstetes Ciabatta mit der Soße von gestern, passt auch super zusammen und war nochmal lecker. Danach machte ich mich mit Dave an den Abwasch.
Mit einem Buch, das ich schon die ganze Zeit mal anschauen wollte, setzte ich mich auf die Terrasse. Dann wenigstens auf der Landkarte reisen.

Als Länderempfehlung (eine von zehn) war doch da Deutschland abgelichtet, den Grund dafür fand ich allerdings etwas abschreckend, na wer erkennt es?!?

(Zur Aufklärung: Bauhaus in Dessau, die stilvolle Architektur ist wohl so einigen meiner Kollegen in guter (?) Erinnerung geblieben…)
Nach einer kleinen Lektüre sprang ich in meine Joggingschuhe und machte mich auf zu einer kleinen Runde Joggen. Heute ging es besser als das letzte Mal, aber auch nicht so perfekt wie bei meinem ersten Versuch. Meine Lieblingssportart wird es nicht… Und ja, Micha, der Wind kam von rechts…


Leider hatte die neu eröffnete Strandbar schon wieder geschlossen…

Zurück zu Hause machte ich noch meine Aufgaben für die Challenge und holte die Wäsche von der Leine. Dann erfuhr ich von einem Münchner Kollegen, der auch hier festsitzt, dass auch er sein Rückflugticket bekommen hat. Für Samstag, also drei Tage im Voraus… Kann also noch dauern. Dann öffnete Chez Deb, auch heute gab es nicht nur guten Cappuccino, sondern auch leckeren Rotweinkuchen. 

Ich blieb noch ein wenig in der Sonne sitzen, machte ein paar Sudokus (Dave auch, ist jetzt fast Profi) und reiste noch etwas durch den Lonely Planet.
Als es kühler wurde, ging ich nach innen und checkte das Internet. Außerdem musste noch was zum Lesen aufs Kindle, hatte festgestellt, dass ich bei zwei Romanen jeweils schon einen Band weiter war und die falschen rüber geladen hatte. Dann begann ich mit einem neuen Buch.
Heute war Deb mit Kochen an der Reihe und sie zauberte ordentlich auf. Es gab Corn Fritter (eine Art Pancake mit Maiskörnern), Salat, Waldorfsalat und Knoblauchbaguette. Sehr lecker und äußerst reichlich. Nach dem Essen kümmerten Dave und ich uns um den Abwasch. Es lebe meine Spülmaschine!
Jetzt ist es kurz nach 8, Tag 14 des Lockdowns geht zu Ende. Ich hoffe doch mal wirklich, dass das für mich (hier) nicht erst die Hälfte ist, auch wenn die Stimmung bei uns nach wie vor gut ist.