Dienstag, 1. September 2020

01.9.20 - Kopenhagen, eine Stadt jagt die nächste

Heute klingelte der Wecker schon um halb 8, klar, war ich kurz vorher nochmal eingeschlafen… Wir machten einen schnellen, starken Kaffee und waren eine Stunde später auf dem Weg über die Brücke nach Kopenhagen. Gut 50€ kostet der Spaß, aber eine Fähre ist auch nicht günstiger und kostet definitiv mehr Zeit. Die Brücke und Schweden enden auf einer künstlichen Insel und dort begann Dänemark gleich mal mit einem Stau. Eine halbe Stunde dauerte das und Grund war die erste Grenzkontrolle (bei unserer nun 8. Grenze). Aber letztendlich war es nur ein Blick auf den Perso, mehr nicht. Danach ging es zügig weiter und direkt auf einen Campingplatz in Kopenhagen, der, der dem Zentrum am nächsten liegt. Wir checkten ein, dann frühstückte ich erstmal, inzwischen war es auch schon Viertel 11.

Ein Lagecheck ergab, dass der Radius meiner E-Scooter hier tatsächlich fast bis zum Campingplatz reicht. Das Problem war nur, der 24h-Pass von Malmö lief noch, man kann ihn nicht stornieren und auch keinen anderen gleichzeitig kaufen. Etwas bescheuert, ich war geneigt, einfach einen anderen Anbieter zu wählen, dummerweise hatten die nicht die Reichweite bis zum Campingplatz. Somit musste ich also noch etwas warten, bevor ich starten konnte, aber die letzte Gelegenheit für so ein Teil wollte ich mir deshalb auch nicht entgehen lassen ;-)

So lief ich zunächst zu Fuß los und machte einfach mal die ersten Caches, bevor ich auf einen Roller steigen konnte. Als ich dann endlich unterwegs war, stellte ich bald fest, dass mein Geldbeutel zu Hause lag, also fuhr ich wieder zurück. Es war schon nach 12 bis ich dann wirklich auf dem Weg ins Zentrum war.

Kopenhagen ist ja echt mal eine Fahrradstadt. Ich habe wirklich noch nie so viele Radfahrer gesehen wie hier. Durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten, auf den verschiedensten Rädern, im Gegensatz zu Malmö waren die E-Scooter hier wirklich die Außenseiter. Und Kopenhagen ist top auf Radfahrer zugeschnitten, es gibt wirklich überall beidseitig der Straßen Radwege, die auch mindestens so voll sind wie die Straßen selbst, an den Ampeln stehen auch die Radler im Stau. Und fast alle halten sich penibel an die Verkehrsregeln, sogar beim Rechtsabbiegen bleiben sie an der roten Ampel stehen (schon etwas nervig, ehrlich gesagt). Und man gibt tatsächlich Handzeichen, sogar, wenn man anhält. Auf dem Roller gar nicht so leicht, beim Rechtsabbiegen unmöglich, dann bleibt das Ding stehen.

Mein erstes Ziel war das, woran ich mich hier erinnere, die kleine Meerjungfrau. Und dort gab es auch gleich das gleiche Foto wie damals.


Von dort aus bewegte ich mich dann in Richtung Altstadt und kam auch an der Amalienburg, dem Sitz der dänischen Königin vorbei.

Nyhavn, eine Straße mit Kanal in der Mitte, kam mir auch sehr bekannt vor, ich glaube, auch hier war ich als Kind schon mal. Dort gibt es unzählige Restaurants und Cafes in der Sonne, ich gönnte mir ein leckeres Eis in einer frischen Waffel und einen Cappuccino.

Um drei traf ich mich mit Mela, wir machten gemeinsam die obligatorische Bootstour über die Kanäle. Eine Stunde tuckerten wir durch die Gegend, ganz nett und gar nicht teuer. Wobei die kleinen Boote, die man als Gruppe mieten kann, schon noch besser sind…



Nach der Bootsfahrt trennten sich unsere Wege wieder, ich rollerte über Umwege nach Christiania, wieder einmal eine „Republik“ in einer Stadt, ganz nett dort, auch wenn ein Großteil doch ein wenig zu viel geraucht hat…


Auf dem Rückweg kam ich an einer Ecke mit sehr vielen Foodtrucks vorbei, die ich schon vom Boot aus gesehen hatte. Der indische hatte es mir angetan, vegetarisches Curry, dummerweise kuckte ich zu langsam, als die Bedienung schwungvoll frischen Koriander obendrauf streute… Naja, immerhin war er nur oben drauf, ich hab das meiste wieder runter bekommen.

Inzwischen war es schon sechs und ich hatte nicht mehr so viel Lust, noch was zu machen. Ich rollerte noch zu ein paar Sehenswürdigkeiten, machte ein paar Caches und fuhr dann so langsam aber sicher zurück Richtung Campingplatz. Gegen acht war ich dort, duschte und machte es mir dann im Van gemütlich. Auch wenn ich Kopenhagen echt toll finde (eigentlich die beste Stadt neben Tallin und Vilnius), hatte ich echt einfach genug von Stadt an sich.

Jetzt ist es kurz vor neun, der Blog ist fertig. Morgen geht es noch irgendwo ein wenig durch Dänemark, bevor wir uns dann am Donnerstag so langsam in Richtung Heimat aufmachen (müssen).

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